Walter spricht erstmals seit der Trennung: „HSV wird immer Teil von mir bleiben“ | OneFootball

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·14 de junho de 2025

Walter spricht erstmals seit der Trennung: „HSV wird immer Teil von mir bleiben“

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Tim Walter trainierte den HSV knappe zweieinhalb Jahre. Gleich zweimal verpasste sein Team in dieser Zeit nur hauchdünn den Aufstieg, worauf der Coach nochmals zurückblickte.

Dabei kam Tim Walter im Sommer 2021 in einer schwierigen Situation zum Hamburger SV. Die Corona-Pandemie war noch im vollen Gange, die Stadien waren leer und nach einem weiteren verpassten Aufstieg stand abermals ein Umbruch an. „Ich habe vom ersten Tag an versucht, die Menschen zu vereinen, die Zuschauer wieder ins Stadion zu bringen, den HSV wieder groß zu machen“, erklärte er im ausführlichen Interview mit dem Hamburger Abendblatt seine Herangehensweise.


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Das Vorhaben gestaltete sich anfangs kompliziert. Trotz vielversprechender Ansätze und Zwischenhochs, die den Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale brachten, schien der HSV schon im April aus dem Aufstiegsrennen zu verschwinden. Ein spektakulärer Endspurt mit fünf Siegen am Stück sorgte für den Sprung auf den Relegationsplatz. Als im Hinspiel ein 1:0-Erfolg in Berlin gelang, schien Walter mit seiner Mannschaft der Bundesliga ganz nahe zu sein.

Walter spricht über Drama von Sandhausen

„Es waren 30.000 Hamburger dabei. Wir müssen das Spiel eigentlich höher gewinnen“, so der insgesamt 103 Pflichtspiele absolvierende Trainer über den denkwürdigen Abend im Olympiastadion. Im zweiten Aufeinandertreffen kassierte der HSV das frühe 0:1. Der Sieg aus dem Hinspiel war damit bereits Makulatur. „Im Rückspiel waren wir vielleicht etwas gehemmt“, meinte Walter. Die Hanseaten unterlagen mit 0:2 und verpassten die Erfüllung ihres großen Traumes.

Walter selbst ging bemerkenswert mit dem Scheitern um und verneigte sich vor trotz Polizeikette vor der Nordtribüne. Was danach geschehen ist, dass die Fans trotzdem für uns skandiert haben, war unfassbar. Deswegen bin ich durch die Polizeiabsperrung gegangen, weil ich mich bei den Fans bedanken wollte“, erklärte er sein Vorgehen. Rund ein Jahr später befand sich der HSV erneut auf Aufstiegskurs – bis zur 99. Minute des letzten Spieltags.

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(Photo by Matthias Hangst/Getty Images)

Die Hamburger Fans jubelten schon und stürmten das Spielfeld in Sandhausen. Walter selbst verfolgte die entscheidenden Minuten ganz alleine in der Trainerkabine: „Da war niemand. Ich habe draußen Bobby reden hören, der am Radio hing. Und dann hieß es nur: Nein, nein, 3:2 für Heidenheim. Dann war es vorbei.“ Wieder ging es in die Relegation. Mit dem VfB Stuttgart wartete ein nahezu übermächtiger Gegner. Der HSV verlor das Hinspiel mit 0:3 und zuhause trotz früher Führung mit 1:3.

Zwischenzeitlich kamen bei ohrenbetäubender Atmosphäre im Volkspark aufgrund des Tores von Sonny Kittel sogar Comebackhoffnungen auf. „Nach dem 0:3 in Stuttgart so zurückzukommen, war eine Riesenleistung von allen“, betonte Walter, der es verpasste, die Mannschaft weiterzuentwickeln. In der darauffolgenden Saison entschlüsselten viele Gegner den HSV. Sportvorstand Jonas Boldt, der stets eng mit dem Trainer verbunden war, sah nach zwei 3:4-Heimniederlagen am Stück keinen Spielraum mehr. Walter musste am 12.02.2024 nach 957 Tagen im Amt gehen.

Ihn zog es nach England. Sein Engagement bei Hull City dauerte jedoch keine fünf Monate an. Den HSV verlor Walter nie aus den Augen: „Wir hatten so viele emotionale Erlebnisse. Das vergisst man nicht. Der HSV wird immer ein Teil von mir bleiben.“ Dementsprechend verfolgte er auch die abgelaufene Spielzeit intensiv und saß beim Aufstiegsspiel gegen Ulm (6:1) vor dem Fernseher: „Ich habe mir die ganzen Freudenszenen angeguckt. Es kam Stolz auf und auch ein bisschen Wehmut. Aber die Freude überwiegt, dass man einen Teil dazu beigetragen hat.“

Walter bleibt als Trainer in Erinnerung, der gegen alle Widrigkeiten an seinem offensiven, auf viel Ballbesitz ausgerichteten Spielstil festhielt und womöglich aufgrund seiner sturen Haltung den Aufstieg verpasste. Die Fans begeisterte er aber wieder für den HSV. Infolge der Aufhebung der Pandemie-Beschränkungen und der ersten Erfolgsserie unter seiner Leitung war das Volksparkstadion regelmäßig ausverkauft.

„Ich habe nicht nur für das Ergebnis spielen lassen, sondern vor allem aus der Liebe zum Spiel und Mut zum Risiko. Zudem haben wir immer mit Herz und Leidenschaft gespielt. Das hat die Leute schon sehr mitgerissen, auf dieser Welle surft der Club noch immer“, stellte Walter fest. Als dessen Assistent fungierte damals Merlin Polzin, der Teile der Philosophie übernahm, dazu seine eigenen Vorstellungen einbrachte und den Hamburger SV letztlich zurück in die Bundesliga führte.

(Photo: Getty Images)

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