MillernTon
·30 de abril de 2025
Was soll schon schiefgehen?

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·30 de abril de 2025
Der FC St. Pauli hat es fast geschafft, der Klassenerhalt ist nahe. Aber er ist eben noch nicht fix, die Spannung darf nicht abfallen. Bei Tim ist sogar das Gegenteil der Fall.(Titelfoto: Stefan Groenveld)
Es läuft aktuell rund beim FC St. Pauli und das zum bestmöglichen Zeitpunkt der Saison. Starke zehn Punkte holte man aus den letzten sieben Partien, einzig auswärts in München setzte es eine Niederlage. Somit tritt aktuell genau das ein, was sich viele vor der Saison wünschten: Der FC St. Pauli kommt in der Rückrunde besser zurecht als in der Hinrunde. 14 Zähler holte das Team in den ersten 17 Ligaspielen. Noch stehen drei Partien in der Rückrunde aus, aber der FCSP holte bereits 17 Punkte in der Rückserie.
Dabei ist es natürlich auch so, dass der FC St. Pauli nun besseren Fußball spielt. Das Team mache weniger „extreme Fauxpas“, erklärte etwa Alexander Blessin nach dem Bremen-Spiel, es ist also insgesamt stabiler geworden. Diese hinzugewonnene Stabilität führte dazu, dass das Team eben auch in Spielen punktet, in denen es nicht ganz auf allen Ebenen ans Leistungsmaximum kommt, so geschehen in Kiel oder in Bremen. Entsprechend sagte Philipp Treu nach dem Spiel an der Weser genau das, was viele FCSP-Fans wohl dachten: „Am Anfang der Saison hätten wir hier noch verloren. Da haben wir uns schon entwickelt.“ Diese Entwicklung, dass es nun auch Punkte gibt, wenn es mal nicht ganz perfekt für den FC St. Pauli läuft, kommt zur rechten Zeit. Zu oft gab es zuvor in der Saison Lob vom Gegner und Fans für gute Leistungen, aber eben keine Punkte. „Durch Lob bleibt man nicht in der Bundesliga“, so Treu nach dem Bremen-Spiel, der dann auch gleich noch betonte, dass der Punktgewinn „am Ende Gold wert“ sein könnte.
Sicher ist, dass dieser Punktgewinn die Ausgangslage drei Spiele vor dem Ende schon noch ein gutes Stück verbessert hat. Denn zwar betont Alexander Blessin auch weiterhin, dass man noch nicht gerettet sei, doch die Wahrscheinlichkeit auf den Relegationsrang oder gar den Abstiegsplatz abzurutschen, ist kurz vor Saisonende gering. Unmöglich ist es aber natürlich nicht, weshalb Blessins Mantra-artiges Betonen des Noch-Nicht-Gerettet-Seins auf jeden Fall angebracht ist. Ich möchte gar nicht wissen, wie sehr alles in Schutt und Asche liegen würde, wenn man die aktuelle Situation noch herschenkt, unter anderem, weil der Trainer sagte: Wir sind bereits gerettet. Darüber würden dann in 50 Jahren noch Lachgeschichten verfasst werden. Nee, lieber schön Druck auf dem Kessel behalten, bis alles safe ist.
Aber wie kann es eigentlich noch schiefgehen? So viel vorweg: Es müsste schon sehr unglücklich laufen. Aber je länger man sich damit beschäftigt, umso unangenehmer werden die Gedanken (kann ich Euch sagen, weil ich diesen Artikel ja schreibe und das Ende kenne). Damit wir also alle weiterhin gespannt bleiben, schauen wir uns mal genau an, wie der FC St. Pauli tatsächlich doch noch absteigen kann.
Das ist die einfachste Variante von allen. Der FC St. Pauli holt einfach mindestens vier Zähler und landet damit sicher nicht auf einem der drei letzten Plätze. Wie die anderen Clubs spielen, wäre dann völlig wumpe, sie könnten den FCSP auf keinen Fall mehr einholen, selbst wenn sie mit drölfzig Toren Vorsprung ihre Spiele gewinnen.
Nun wird es etwas komplexer, aber wir befinden uns weiterhin in Bereichen, die eher unwahrscheinlich wirken. Holt der FC St. Pauli drei Punkte aus den letzten drei Partien, dann könnte es bereits für die TSG Hoffenheim schwer werden vorbeizuziehen. Direkt absteigen kann der FCSP dann ganz sicher nicht mehr. Denn Holstein Kiel (Platz 17, aktuell acht Punkte entfernt) würde den FCSP nicht mehr einholen können. Auch für den 1. FC Heidenheim wird das dann vermutlich nicht klappen.
Denn selbst wenn das Team von Frank Schmidt nun alle seine drei Partien gewinnt (und dann punktgleich mit dem FCSP wäre), dürfte ihnen dann das Torverhältnis einen Strich durch die Rechnung machen. Damit Heidenheim am FCSP vorbeizieht, müssten 17 Treffer aufgeholt werden. Klingt unrealistisch und daher beruhigend. Aber klar, sollte Heidenheim diesen Freitag Bochum fünf Buden einschenken und tags darauf der VfB Stuttgart am Millerntor Ähnliches vollbringen, dann müssen wir darüber nochmal reden.
Auch wenn der FC St. Pauli zwei Zähler holt, bleibt Holstein Kiel sicher hinter dem FCSP. Und der 1. FC Heidenheim müsste seine drei Partien gewinnen und wäre dann sicher vorbei. Ja, richtig gelesen. Zwei Punkte werden uns nicht reichen, wenn Heidenheim alles gewinnt.
Wie bitte? Es klingt unrealistisch, dass der 1. FC Heidenheim alle seine Spiele gewinnt? Das „ich renne-renne-renne“-Team kann also keine drei Spiele in Folge gewinnen? Die spielen noch gegen Bochum, Union und Bremen – das ist ein als Geschenk mit extragroßer Schleife eingepacktes Restprogramm. Gar nicht auszumalen, wie viel leichter das Programm wird, wenn es für Werder am letzten Spieltag um nichts mehr geht. Also hört mir auf damit, dass Heidenheim nicht ab sofort drei Spiele in Folge gewinnen kann.
Ja, super, jetzt habe ich schon kein Bock mehr auf die weiteren Szenarien. Ich lass die Scheiße hier jetzt einfach so stehen. Könnt ihr ja selbst ausrechnen, dass wird dann SOWIESO HINTER HEIDENHEIM SIND! !!!
… Durchatmen. Ruhig bleiben.Weil die Wahrscheinlichkeit von neun Heidenheimer Punkten zwar vorhanden, aber vielleicht nicht ganz so hoch ist, wie es mir durch das Auslösen des inneren Panik-Buttons erschien. Holen sie „nur“ sieben Punkte, dann wäre es ganz gut, wenn der FC St. Pauli mindestens einen holt. Dann müsste Heidenheim nämlich nicht nur die sieben Punkte einahren, sondern auch 17 Tore aufholen, um am FCSP vorbeizuziehen. Das ist schon bei drei Siegen ein schwieriges Unterfangen, bei zwei Heidenheimer Erfolgen dürfte es noch schwieriger sein. Sowieso würde der FC St. Pauli selbst bei nur einem Punkt aus drei Spielen sicher nicht direkt absteigen.
Meine persönliche Stimmung bei drei Niederlagen des FC St. Pauli in Serie könnte man auf jeden Fall unter dem halb festgetretenden, völlig verdreckten Konfetti auf dem Boden der Gegengerade nach einem Heimspiel aufsammeln. Wenn dann auch noch die Konkurrenz entsprechend punktet, dann bleibe ich lieber den Sommer über auf der Gegengerade liegen. Hat doch alles keinen Zweck!
Sollte der FC St. Pauli keinen einzigen Punkt mehr holen, dann ist theoretisch sogar noch der direkte Abstieg möglich. Allerdings nur dann, wenn Holstein Kiel nicht nur alle drei Spiele gewinnt, sondern dabei auch 19 Tore aufholt. Heißt: Wir könnten nun dreimal in Folge 0:3 verlieren (Alter, hätte ich dann schlechte Laune!) und Kiel dreimal in Folge 3:0 gewinnen – der FCSP wäre weiterhin vor Kiel.Aber hey, nicht zurücklehnen und entspannen! Denn bei null Punkten des FC St. Pauli würden Heidenheim sieben reichen, um vorbeizuziehen (sechs, dann aber mit einem 12:0 gegen Bochum, oder so).
Wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich nun die unterschiedlichen Szenarien sind, überlasse ich euch. Ich für meinen Teil war vor Beginn des letzten Spieltags etwas entspannter als ich es jetzt bin. Möglich, dass sich das an diesem Freitag, wenn Heidenheim gegen Bochum spielt (und verliert), bereits massiv ändert. Und besonders schön wäre es natürlich, wenn der FC St. Pauli Samstag am Millerntor höchstselbst den verdienten Lohn namens Klassenerhalt einfährt. Dann muss man meine Stimmung nirgendwo aufsammeln, man müsste sie einfangen. Aber bitte erst nach der Sommerpause.Forza!// Tim
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