Was Thomas Müller zu den deutschen WM-Gegnern sagt, ist leider die bittere Wahrheit | OneFootball

Was Thomas Müller zu den deutschen WM-Gegnern sagt, ist leider die bittere Wahrheit | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: feverpitch.de

feverpitch.de

·24 de dezembro de 2025

Was Thomas Müller zu den deutschen WM-Gegnern sagt, ist leider die bittere Wahrheit

Imagem do artigo:Was Thomas Müller zu den deutschen WM-Gegnern sagt, ist leider die bittere Wahrheit

Thomas Müller hat recht. Und er hat unrecht. Beides gleichzeitig, was für einen Mann seines Formats durchaus typisch ist. Der 36-Jährige, der bei der WM 2026 als Experte statt als Spieler dabei sein wird, ordnet die deutsche Gruppenphase mit der ihm eigenen Nüchternheit ein: Elfenbeinküste, Ecuador, Curacao – das klingt machbar, und Müller nennt das Weiterkommen folgerichtig Pflicht.

Eine Einschätzung, der man schwer widersprechen kann.


Vídeos OneFootball


Doch genau hier beginnt das Problem. Denn Pflicht und deutsche Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften – das ist seit geraumer Zeit eine toxische Kombination. Russland 2018, Katar 2022: zweimal Vorrunden-Aus, zweimal blamiert, zweimal ratlos. Die Zeiten, in denen Deutschland Gruppenspiele als lästige Pflichtübung abhandelte, sind vorbei. Sie endeten irgendwo zwischen dem 0:2 gegen Südkorea und dem 1:2 gegen Japan.

Müller weiß das natürlich. Deshalb schiebt er die Warnung hinterher: Elfenbeinküste als Afrika-Meister, Ecuador als Zweiter der südamerikanischen Qualifikation. Das seien keine Laufkundschaft. Das sind Mannschaften, die Deutschland wehtun können, wenn die Einstellung nicht stimmt.

Curacao mag ein blinder Fleck auf der Fußball-Landkarte sein, wie Müller es formuliert. Aber blinde Flecken haben die Eigenschaft, dass man sie übersieht – bis es zu spät ist.

Der neue Modus mit 48 Teams verändert Arithmetik

Wenn die acht besten Gruppendritten aus zwölf Gruppen weiterkommen, dann ist ein Ausscheiden in der Vorrunde tatsächlich kaum noch möglich. Mathematisch betrachtet. Aber Fußball ist keine Mathematik. Fußball ist das, was passiert, wenn elf Spieler glauben, es reiche schon irgendwie.

Müllers entspannte Haltung zu den Reisestrapazen zwischen USA, Mexiko und Kanada ist da schon klüger. Wer Weltmeister werden will, muss mit den Bedingungen klarkommen, die er nicht selbst festlegt. Das ist die Mentalität, die Deutschland braucht. Nicht das Jammern über Flugstunden und Zeitzonen, sondern die Akzeptanz der Realität.

Die eigentliche Botschaft des künftigen TV-Experten ist eine andere: Deutschland muss aufhören, Turniere als Selbstverständlichkeit zu betrachten. Die Favoritenrolle in einer Gruppe bedeutet nichts, wenn sie nicht mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit ausgefüllt wird. Müller hat in seiner Karriere genug erlebt, um zu wissen, dass Pflicht und Können zwei verschiedene Dinge sind.

Die WM 2026 wird zeigen, ob die neue Generation diese Lektion gelernt hat. Thomas Müller wird dann am Mikrofon sitzen und kommentieren. Man darf gespannt sein, ob er loben oder mahnen muss.

Saiba mais sobre o veículo