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·09 de fevereiro de 2025

Zurück zum Granteln

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Die Freude über den Sieg gegen die Hauptstädter hielt nicht lange, um genau zu sein bis Freitagabend. 1:2 steht es am Ende gegen die Kleeblätter aus Fürth. Ich bin ganz ehrlich – ich war am Freitagabend der Grantler in unserer Redaktion, so sauer war ich. Nachdem die Braunschweiger heute auch noch gegen den KSC gewinnen konnten, sind es nun wieder drei Punkte auf Ulm (17) und vier auf Braunschweig (16). Und bei aller Liebe, ich habe keinen Plan, wie wir den Bock noch umstoßen wollen. Dabei sah es zwischenzeitlich ganz gut aus. (Foto: Gatzka)

Der Spielfilm

Halbzeit 1: Stark angefangen-Stark nachgelassen


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Andi Patz startete mit der gleichen Startelf wie gegen die Hertha und lässt auch dasselbe Konzept spielen – Mann gegen Mann über das ganze Spielfeld. Die Fürther mussten krankheitsbedingt auf Green und Klaus verzichten, dafür standen Consbruch und Jannik Mause in der Startelf.

Und es geht richtig gut los. In der 6. Minute spielt Kühlwetter auf Höhe der Mittellinie einen starken Ball auf die linke Außenbahn und hebelt das Pressing der Fürther aus, die schlecht stehen und die komplette Seite blank lassen. Hein macht das dann gut und spielt eine Flanke in den 16er. Da hält Sargis Adamyan seinen Fuß rein, wie ein Stürmer das eben macht; Keeper Noll ist chancenlos. Er erzielt damit sein erstes Tor für die Regensburger seit seiner Leihe im Winter. 1:0 zu einem guten Zeitpunkt, denn die ersten Minuten gehörten klar den Franken.

In der 19. Minute die erste Flippersituation: Mit der 5. Ecke fliegt der Ball irgendwo zwischen den Jahnspielern herum; schlussendlich senst ein Fürther den Ball in den Nachthimmel. Nach einer halben Stunde dann der erste Treffer für die Fürther. Hrgota macht zwei Haken, Hein fällt auf beide rein und lässt sich austanzen, dann die Flanke in den Fünfmeterraum, in dem Meyerhöfer komplett blank steht. Er hatte sich vorher im Rücken von Kühlwetter freigelaufen und köpft den Ball Richtung Tor. Breunig hält ebenfalls seinen Kopf rein, köpft den Ball aber direkt vor sich auf den Boden. Mause schießt aus der Drehung Breunig an und irgendwie fällt der Ball Consbruch vor die Füße, der einfach draufhält – 1:1. Die komplette Hinterreihe hat hier einfach gepennt.

Gute fünf Minuten später der nächste Totalausfall, man könnte vorsichtig sagen: mehrere. Noll spielt einen langen Ball auf die aus seiner Sicht rechte Seite. Srbeny und Bulic halten sich gegenseitig, aber keiner berührt den Ball, der in der Folge ins Seitenaus geht. Zur Verwunderung der Regensburger gibt der Linienrichter Einwurf für Fürth, eine klare Fehlentscheidung. An der Stelle sei kurz gesagt: Ja, es war ein Fehler, ja, danach fiel ein Gegentor, aber nicht wegen der Fehlentscheidung. Also ruhig Blut, auch Linienrichter sind Menschen und machen Fehler. Die Fürther haben es dann recht leicht, weil keine Gegenwehr. Ein einfacher Doppelpass nach dem Einwurf, Geipl hat keine Chance und leider trifft es wieder Bryan Hein, der dann einfach nicht gut aussieht und Meyerhöfer an der Grundlinie flanken lässt. Abermals steht ein Fürther unbedrängt am 5er mit Rücken zum Tor, lässt den Ball klatschen und Srbeny zieht ab. Ziegele fälscht den unglücklich ab und dann steht es 1:2.

Halbzeit 2:

Haste Sch***** am Fuß haste Sch***** am Fuß

Zur Halbzeit wechselt Patz Bryan Hein aus, der bei beiden Gegentoren keine gute Figur gemacht hat. Aber auch an der Stelle nochmal: Auch Fußballer sind Menschen, und persönliche Beleidigungen, wie man sie im Block leider vernommen hat, sind einfach unnötig und drüber. Also immer sportlich bleiben. Ins Spiel kommt Neuzugang Tim Handwerker.

Acht Minuten nach Wiederanpfiff dann die nächste Großchance. Srbeny steht, oh Wunder, komplett frei im 16er, bekommt den Ball und Gebhardt lässt seine Klasse aufblitzen und pariert die nicht ganz so gut getroffene Direktabnahme mit dem Fuß.

Die zweite Halbzeit verläuft größtenteils wie die erste. Fürth macht das Spiel, Regensburg versucht dagegenzuhalten, kann aber nicht viel vom eigenen Spiel zeigen.

Im Verlauf der zweiten Halbzeit kommen Viet, Suhonen, Ganaus und Huth für Geipl, Kühlwetter, Ernst und Hottmann (alles Gute zum Geburtstag nachträglich an der Stelle).

In den letzten Minuten kommt nochmal ein Aufbäumen der Jahnelf. Sie versuchen es noch ein paar Mal, erwähnenswert ist ein guter Pass von Viet in die Schnittstelle in der 88. Minute. Ganaus nimmt den Ball gut mit, scheitert jedoch an Noll, der den Abschluss stark pariert.

Zum Schluss kassieren sowohl Andi Patz als auch Co-Trainer Oliver Seitz glatt Rot, wohl weil sie ein wenig zu vehement diskutiert haben.

Am Ende steht dann das 1:2 auf der Anzeigetafel. Die Jahnelf hat durchaus mitgehalten; sowohl in der Laufleistung als auch in den Passstatistiken sind wir besser gewesen. Die auf diesem Niveau unverzeihlichen Abwehrfehler kosten am Ende wieder wichtige Punkte.

Ein Fazit

Ja, ich weiß auch nicht, was ich noch sagen soll. Ein Spiel, in dem man eigentlich recht gut mithält und mindestens einen Punkt mitnehmen sollte, mit solchen kapitalen Abwehrfehlern zu verschenken, ist frustrierend. In einer Saisonphase wie dieser sollten diese Dinge einfach abgestellt sein, und es kann einfach nicht angehen, dass bei beiden Gegentoren je ein Spieler komplett blank am oder im Fünfmeterraum steht. Ja, auch die Schiedsrichter haben sich nicht mit Ruhm bekleckert, aber eigenes Unvermögen darf nicht am Schiri festgemacht werden. Ich verstehe nicht, wie man jedes Mal nach einem guten Spiel wieder mit nichts dasteht. Als Nächstes kommt der HSV, dann zwei Auswärtsspiele in Münster und am Betzenberg. Realistisch gesehen wird es nicht mehr als ein Punkt. Für eine Chance im Abstiegskampf müssen mindestens Lautern und Münster geschlagen werden. Nach meinem Interview mit dem RBB für deren Vorbericht zum Hertha-Spiel habe ich die Mannschaft für nicht fähig erklärt, in der Liga mitzuhalten, und wurde von der Jahnelf Lügen gestraft. Bitte, Jungs, straft mich wieder…

Ein Erlebnisbericht

Auswärtsfahrten sind eigentlich immer recht spaßig, auch unabhängig vom Ergebnis. Deswegen dachte ich mir, einen kleinen Erlebnisbericht in den Nachbericht einzubauen.

Die recht kurze Anreise in die von Nürnbergern liebevoll genannte Westvorstadt sorgte für einen der größten Auswärtsmobs diese Saison. 1600 Gäste machten sich auf den Weg, eine gemeinsame Zugfahrt aus Regensburg wurde von der aktiven Fanszene organisiert und der Metallanbau, den die Fürther Gästeblock nennen, gut ausgefüllt.

Zu Spielbeginn gab es eine Choreo mit dem Einsatz vieler großer Schwenkfahnen und roter Folienschals, die sehr schön aussah. Die Stimmung war für die große Menge an Fans, die ein Stimmungsbild auch mal verwässern können, sehr gut. Schon vor Spielbeginn kündigten wir uns lautstark an. Auch während des Spiels konnte man durchweg ein gutes Stimmungsbild abliefern. Bekannte, die das Spiel vor dem Fernseher sahen, bestätigten dies. Auch die Gegentore taten der Stimmung überraschenderweise keinen Abbruch, alles in allem aus meiner Sicht eine gute Leistung der Fans.

Nach dem Schlusspfiff gab es von den Ultras keine Reaktion auf die Mannschaft, die auch recht zügig wieder abdrehte. Die mitgereisten Anhänger klatschten vereinzelt oder schwiegen.

Zu erwähnen ist, dass die sonst nicht unbedingt gut vernetzten Fanszenen einmal gemeinsame Sache gemacht haben. Der Sportpark ist eines der Teststadien für die neueste Idee des DFB, den Fans den VAR schmackhaft zu machen und, ähnlich wie im US-Sport, Entscheidungen mit Durchsagen zu erklären. Zum Einsatz kam die Technik nicht, beide Szenen zeigten aber durch Spruchbänder und einen “Scheiß DFB”-Wechselgesang, was sie von dem Ganzen halten. Nichts. Kurz danach wurde sich aber wieder gegenseitig lautstark beleidigt, also alles beim Alten.

Generell ist der Sportpark Ronhof eines der weniger schönen Stadien, in das man reisen kann, und der Gästeblock ist wirklich alles andere als einladend, aber es hilft ja nichts.

Auf der Rückreise beschäftigte man sich im Fan-Shuttle dann wieder mit den Eisbären, die ja, ähnlich wie wir, auf dem absteigenden Ast sind.

Alles in allem ist Fürth trotz des Gästeblocks eine Auswärtsfahrt, die immer recht launig ist

Zum Schluss den Nachberichts lässt sich nur sagen: SSV Jahn du wirst niemals untergehen!

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