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·6. Oktober 2025

2-Siege-Plan: Wie Nagelsmann aufs Tempo drückt

Artikelbild:2-Siege-Plan: Wie Nagelsmann aufs Tempo drückt

Julian Nagelsmann drückte aufs Tempo – auch wenn die große Sturmhoffnung fehlte. Kaum waren die Nationalspieler im so geliebten Teamquartier in Herzogenaurach eingetroffen, bat er Kapitän Joshua Kimmich und Co. zu einer Besprechung und im Anschluss zu einer kurzen Einheit auf den Platz. Dort musste er allerdings auf den leicht erkrankten Nick Woltemade verzichten, der in den nächsten Tagen eintreffen soll.

Die anderen sollten den Ernst der Lage am Montag aber auch ohne die mahnenden Worte und den Tatendrang des Bundestrainers schon verstanden haben. Nach dem Stolperstart in die WM-Qualifikation könnte jeder weitere Ausrutscher das direkte Ticket für das XXL-Turnier 2026 in den USA, Mexiko und Kanada kosten.


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„Zwei Siege – das ist unser klares Ziel, um die WM-Qualifikation weiter auf direktem Weg zu erreichen“, sagte Nagelsmann und gab damit die Richtung für die Spiele am Freitag (20.45 Uhr/ARD) in Sinsheim gegen Luxemburg und drei Tage später (20.45 Uhr/RTL) in Belfast gegen Nordirland vor. Vollmundige Titel-Sprüche? Gibt es (vorerst) nicht mehr.

Nagelsmann will unbedingt beide Spiele gewinnen

Angesichts der kniffligen Situation ordnete auch Rudi Völler alles dem Zwei-Siege-Plan unter. Der DFB-Sportdirektor sagte schon im Vorfeld seine Teilnahme an der Hall-of-Fame-Preisverleihung am Montagabend im Dortmunder Fußballmuseum ab, stattdessen war nur eine Liveschalte geplant. Völler war schon am Sonntag nach der Pokalauslosung der Frauen von München nach Herzogenaurach gereist und nahm dort am Montag bei trübem Wetter Nagelsmann und die Spieler in Empfang.

Diese sind in unterschiedlicher Gemütsverfassung. Der Bayern-Block ist nach dem Traumstart in die Saison und dem Oktoberfest-Besuch in guter Stimmung, Woltemade wird nach seinem nächsten Tor für Newcastle United mit breiter Brust erwartet. „Wenn du Tore schießt, wenn du zu einem neuen Verein kommst, tut das gut“, sagte der Ex-Stuttgarter nach seinem Elfmetertreffer zum 2:0-Endstand gegen Nottingham Forest.

Doch bei anderen Nationalspielern ist die Lockerheit weit weniger groß. Florian Wirtz scheint seinen Zauberstab in Liverpool verloren zu haben. Nadiem Amiri musste die 0:4-Abreibung mit Mainz beim Aufsteiger Hamburger SV verarbeiten. Die Frankfurter um Neuling Nathaniel Brown kamen mit der Erkenntnis, dass sie (noch) keine Spitzenmannschaft sind.

Von der Weltspitze ist auch die DFB-Auswahl weit entfernt, zumal Nagelsmann bei den wegweisenden Begegnungen zahlreiche etablierte Kräfte wie Torhüter Marc-André ter Stegen, Magier Jamal Musiala, Abwehrchef Antonio Rüdiger, Offensivstar Kai Havertz und Tim Kleindienst erneut fehlen. Als Ausrede will der Bundestrainer dies freilich nicht zulassen: „Auch wenn wir weiterhin auf einige Spieler verzichten müssen, sind wir überzeugt: Unser Kader hat die Qualität, um es besser zu machen als zuletzt.“

Der 38-Jährige sieht insgesamt aber eine „instabile Situation“. Für mehr Stabilität soll in der Defensive Rückkehrer Nico Schlotterbeck sorgen. In der Offensive verzichtet Nagelsmann auf den Fan-Liebling Niclas Füllkrug. In Woltemade, Jonathan Burkardt und Maximilian Beier hat er drei Angreifer im Kader, die in zusammen zwölf Länderspielen kein einziges Tor erzielt haben – ein Wagnis. Füllkrug traf bei 24 Einsätzen 14-mal.

Artikelbild:2-Siege-Plan: Wie Nagelsmann aufs Tempo drückt

Foto: Getty Images

Zumindest der Weltmeister-Sturm von 1990 sieht dennoch keinen Grund zur Beunruhigung. „Wir haben es immer noch in der eigenen Hand“, sagte Völler, der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann ergänzte: „Ich mache mir gar keine Sorgen. Wenn es wirklich darum geht, schalten sie den Gang ein paar Stufen höher. Dann geht das auch, und wir werden uns ohne Probleme qualifizieren.“

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