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Julia Göge·19. Oktober 2025
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Julia Göge·19. Oktober 2025
Sechs Millionen Euro ließ sich der SC Freiburg im Sommer 2023 die Dienste des österreichischen Nationalspielers Junior Adamu kosten und setzte somit auch eine Menge Hoffnung in den damals 22-Jährigen von RB Salzburg. Doch bezahlt gemacht hat sich dieser Transfer für die Breisgauer noch so gar nicht. Klappt es im dritten Anlauf?
Zuletzt überzeugte Adamu nämlich immer häufiger, rettete für die Breisgauer im Europa-League-Spiel gegen Bologna einen wichtigen Punkt per Elfmeter und lieferte in dieser Bundesliga-Saison schon ein Tor und eine Vorlage. Damit war er maßgeblich daran beteiligt, dass sich der SC nach einem Fehlstart in der Tabelle wieder nach oben arbeitete.
Es scheint, als wäre der Knoten beim Österreicher nun endgültig geplatzt. Blöd nur, dass das nicht zum ersten Mal der Fall ist, denn bislang folgten auf kurze Hochs immer wieder langanhaltende Tiefs.
Die Reise bei den Freiburgern begann für den Neuzugang vor zwei Jahren schon äußerst bitter: Aufgrund eines Patellasehnenspitzensyndroms verpasste er nach seiner Verpflichtung die komplette Saisonvorbereitung, stand dem SC für die ersten drei Ligaspiele nicht zur Verfügung.
Freiburgs Sportdirektor Klemens Hartenbach nahm seinen Schützling im damaligen Winter noch in Schutz: "Junior ist ein positiver Typ, eine Frohnatur, er setzt sich aber auch selbst sehr unter Druck, wollte sofort hier beim SC durchstarten und dem Team helfen. Auch in seinen Einsätzen später. Im Sommer dachte er sich leider: ‚Bloß nicht sagen, dass mir etwas wehtut.‘ Das war falsch", sagte er dem 'kicker'.
Die Premierensaison endete für Adamu genauso bescheiden, wie sie begonnen hatte: In der kompletten Bundesliga Saison 2023/24 brachte er es nur auf magere 93 Einsatzminuten. Einziger Lichtblick für den Spieler und die Fans damals: Ein Tor und eine Vorlage beim zwölfminütigen Kurzeinsatz gegen Backa Topola in der Europa League. Aufgrund seiner durchwachsenen Leistungen verpasste der Youngster 2024 übrigens auch die Europameisterschaft in Deutschland, ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick setzte lieber auf Michael Gregoritsch.
📸 Alex Grimm - 2023 Getty Images
Eine frühzeitiger Abschied des Stürmer kam für den SC in dieser Zeit allerdings nicht in Frage: „Wir hatten mehr als sechs Anfragen für eine Leihe von Junior. Aber wir waren uns schnell einig, dass wir nach diesem Start auf keinen Fall nach nur einem halben Jahr schon die Flinte ins Korn werfen wollen“, machte Hartenbach schon in dem Winter-Interview deutlich.
Die Saison 2024/2025 galt also als 2. Chance für den Österreicher. Komplette Vorbereitung, ein neuer Trainer, warum es nicht nochmal probieren? Nach einem starken Saisonstart mit Doppelpacks in der ersten Pokalrunde gegen Osnabrück und am dritten Bundesliga-Spieltag gegen Bochum, knickte er nach ein paar Partien aber schon wieder ein. Eine Menge vergebene Großchancen, Mängel im Festmachen des Balles und Schwächen im Spiel mit dem Rücken zum Tor.
Neu-Trainer Julian Schuster stellte sich damals trotz all der Kritik hinter den Stürmer: "Ich bin absolut immer noch zufrieden mit Junior und seiner Entwicklung. Er geht vorneweg, läuft immer wieder an, zieht auch seine Mitspieler mit. Das hilft uns enorm, das Spiel gegen den Ball so umzusetzen, wie wir es haben möchten", verriet er dem 'kicker'.
So durfte Adamu auch in diesem Sommer wieder bleiben und den nächsten Anlauf wagen.
Die Parallelen zum letzten Jahr drängen sich nach Adamus aktuellen Hoch also auf. Guter Start in die Saison, ein paar Torbeteiligungen in kurzer Zeit. Doch die Frage bleibt: Wird er wieder einbrechen und auch seine dritte - die vielleicht letzte - Chance ungenutzt verstreichen lassen? Oder kann er diesmal seinen großen Einsatz konstant in Tore ummünzen? Bei aller Defensivarbeit ist das nun mal die Währung, in der Angreifer gemessen werden.
Heute Nachmittag empfangen die Breisgauer Tabellennachbar Eintracht Frankfurt und Adamu hat die nächste Chance zu beweisen, dass es diesmal wirklich anders läuft.
📸 LUKAS BARTH-TUTTAS - AFP or licensors