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·14. Juni 2024

Abschied nach über 13 Jahren: „Echter Typ“ Hummels verlässt BVB

Artikelbild:Abschied nach über 13 Jahren: „Echter Typ“ Hummels verlässt BVB

Was sich gestern bereits abgezeichnet hatte, ist heute offiziell: Mats Hummels und Borussia Dortmund gehen nach über 13 Jahren getrennte Wege. Das bestätigten der Klub und der 35-Jährige am frühen Freitagnachmittag. Nach einer turbulenten Saison steht der Verteidiger vor einem Wechsel ins europäische Ausland.

Vertrag läuft Ende Juni aus

„Liebe Fans, meine Zeit in Schwarzgelb findet nun nach insgesamt über 13 Jahren ein Ende. Es war mir eine riesengroße Ehre und Freude, so lange für den BVB gespielt und den Weg von Platz 13 im Januar 2008 bis zu dem, was Borussia Dortmund heute darstellt, fast durchgehend mitgemacht zu haben“, schrieb Hummels bei Instagram. Die Schwarzgelben machten dem Weltmeister von 2014 kein Angebot, seinen Ende Juni auslaufenden Vertrag zu verlängern.


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Der letztendlich geräuschvolle Abgang des Innenverteidigers hatte sich in den letzten Wochen immer mehr angebahnt. Das zerrüttete Verhältnis zu nun Ex-Trainer Edin Terzić sorgte mehrmals für Schlagzeilen. Nach einem „Sport Bild“-Interview vor dem verlorenen Champions-League-Finale, bei dem er Terzić öffentlich anzählte, war Hummels klubintern in Ungnade gefallen. Der 35-Jährige soll seinen Verbleib in Dortmund von einem Abgang des Trainers abhängig gemacht haben. Die gestrige Trennung von Terzić änderte jedoch nichts an der Entscheidung der BVB-Verantwortlichen, das Arbeitspapier von Hummels auslaufen zu lassen. Somit verlassen nun beide den Klub.

Abschied mit Nebengeräuschen

„In Mats Hummels verlieren wir ohne Zweifel eine herausragende Persönlichkeit, vielleicht eine der letzten ihrer Art im Fußball“, kommentierte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl den Abschied. „Mats hat während seiner Karriere nicht nur den BVB geprägt, sondern auch das Innenverteidiger-Spiel weltweit auf ein neues Niveau gehoben. Er hat mit uns Titel gewonnen, nicht zuletzt das erste Double unserer Vereinsgeschichte. Darüber hinaus ist Mats ein echter Typ, der sich und andere jederzeit herausfordert. Ich danke Mats für seine Leidenschaft, für seinen Erfolgswillen, auch für seine Ecken und Kanten.“

Vor allem die letzten Worte von Kehls Zitat lassen die Trennung harmonischer erscheinen, als sie vermutlich war. Das Verhalten des 78-maligen Nationalspielers in den vergangenen Wochen sei – laut Dortmunds neuem Geschäftsführer Lars Ricken – „unmöglich“ und inakzeptabel gewesen. Sportlich war der sechsfache deutsche Meister in der letzten Saison eine Stütze im Dortmunder Defensivverbund. Vor allem in der Endphase der Champions-League-Saison wusste Hummels mit seinem Abwehrpartner Nico Schlotterbeck zu überzeugen. Bundestrainer Julian Nagelsmann verzichtete allerdings auf eine Nominierung des 35-Jährigen für die Heim-EM.

Hummels vor Italien-Wechsel?

Hummels verlässt den Ruhrpott-Klub nach 508 Spielen. Nur Michael Zorc (572 Einsätze) lief häufiger für den BVB auf. Mit den Dortmundern gewann Hummels zwischen 2008 und 2016 und seit 2019 jeweils zweimal die deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal sowie dreimal den deutschen Supercup. Allerdings gab es in der Beziehung im BVB-Dress: etwa zwei verlorene Champions-League-Finals (2013 und 2024) und die am letzten Spieltag verspielte Meisterschaft 2022/23.

Nach Ex-Kapitän Marco Reus ist Hummels die zweite Identifikationsfigur, die Borussia Dortmund in diesem Sommer verlässt. Wie bei Reus ist auch die Zukunft des Verteidigers noch unklar. Einen Wechsel in die USA oder nach Saudi-Arabien schloss der Routinier bereits aus. Er könne sich vorstellen, seine Karriere in Deutschland oder im „nahen europäischen Ausland“ fortzusetzen. Zuletzt wurde der 35-Jährige mehrfach mit Klubs aus Italien in Verbindung gebracht. Als konkrete Interessenten wurden AS Rom und der AC Mailand genannt.

Zum Abschied bedankte sich Hummels in einem Instagram-Post bei „allen Mitarbeitern, unzähligen tollen Trainern und fantastischen Mitspielern“, die ihn während seiner Zeit beim BVB begleitet haben. Er drückte dem BVB die Daumen, dass der Klub so bald wie möglich wieder am Borsigplatz feiern könne. „Ich werde bis dahin aus der Ferne und hoffentlich auch immer mal wieder im Stadion mitfiebern. Ich werde Euch vermissen.“

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