90PLUS
·28. September 2025
Absturz ans Tabellenende: In Gladbach werden „alle hinterfragt“

In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·28. September 2025
Der irrwitzige Zehn-Tore-Wahnsinn hatte auch bei Roland Virkus Spuren hinterlassen. „Ich bin seit mehr als 30 Jahren in diesem Klub, so eine erste Halbzeit habe ich noch nie erlebt“, schimpfte der angezählte Sport-Geschäftsführer von Borussia Mönchengladbach nach dem über lange Zeit desolaten Auftritt seiner Mannschaft beim verrückten 4:6 (0:5) gegen Eintracht Frankfurt: „Wir müssen uns natürlich schnellstmöglich alle hinterfragen, inklusive meiner Person, was da in der ersten Halbzeit passiert ist.“
Virkus selbst war schon während der Begegnung, bei der Gladbach bereits kurz nach der Pause nach einer indiskutablen Vorstellung 0:6 (!) zurücklag, ein eisiger Gegenwind ins Gesicht geblasen. „Virkus raus“, schallte es deutlich aus der Heimkurve. „Wenn eine Mannschaft 0:6 hinten liegt, dann werden Schuldige gesucht. Das ist leider in unserer Gesellschaft so“, sagte Virkus: „Der Trainer ist weg, es fokussiert sich alles auf den sportlich Verantwortlichen oder auf denjenigen, der in der sportlichen Führung ist.“
Natürlich freue ihn das nicht, „aber es ist normal heutzutage, deswegen muss man damit umgehen. Und das tue ich“, sagte Virkus. Im Sport1-Doppelpass bekräftigte er seine „Loyalität“ zum Verein: „Der Klub ist größer als jeder Mensch, der für ihn arbeitet.“
Im Gegensatz zu Virkus erhielt Polanski, der auch im wichtigen Spiel am kommenden Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) gegen den SC Freiburg auf der Trainerbank sitzen wird, trotz des saisonübergreifend zwölften Ligaspiels in Serie ohne Sieg und dem Absturz auf Platz 18 aus allen Richtungen Zuspruch – und wurde mit Sprechchören von den Fans gefeiert.
„Das freut mich natürlich persönlich, bringt uns als Team erstmal wenig“, sagte der Coach, der nach der Trennung von Gerardo Seoane übernommen hatte. „Man will eine Entwicklung sehen in der Mannschaft, die hat man heute in der ersten Halbzeit nicht gesehen, in der zweiten ab der 60. Minute dann schon. Und deswegen gehen wir auf jeden Fall in das nächste Spiel mit Eugen“, sagte Virkus, der zudem ankündigte, dass man in der Länderspielpause „schnellstmöglich an den Dingen arbeiten“ werde.
Denn die Borussia steht vor einem Scherbenhaufen. Erstmals seit zehn Jahren ist sie wieder Tabellenletzter. „Wir müssen uns dafür bei den Fans entschuldigen, das war völlig inakzeptabel in der ersten Halbzeit“, sagte Polanski. In Panik will der Klub dennoch nicht verfallen. „Es ist eine Situation, die nicht angenehm ist“, sagte Virkus: „Es ist der fünfte Spieltag, allerdings müssen wir so schnell wie möglich in die Pötte kommen, um die Ziele, die wir haben, im gesicherten Mittelfeld zu spielen, zu erreichen.“ Vor zehn Jahren, als sie sogar mit fünf Pleiten starteten, wurden sie am Ende Vierter.
Live
Live