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·23. Dezember 2025

Afrika-Cup: Als die FIFA Kameruns Trikot-Innovationen verbot

Artikelbild:Afrika-Cup: Als die FIFA Kameruns Trikot-Innovationen verbot

Von Stefan AppenowitzDer Afrika-Cup ist nach der FIFA-Weltmeisterschaft und der EURO der drittgrößte und drittwichtigste Nationenwettbewerb der Welt, sogar noch vor der Copa América. Ausgespielt wird er seit dem Jahr 1957, seit 1968 findet das Turnier alle zwei Jahre statt. 2013 stellte die CAF die Ausrichtungsjahre auf ungerade Jahreszahlen um, um nicht mehr in die gleichen Jahre wie eine WM oder Europameisterschaft zu fallen.

Ursprünglicher Ausrichter des Afrika-Cups 2019 sollte Kamerun sein, denen wurde aber 2018 die Ausrichtung entzogen. Stattdessen wurde es dann Ägypten. Dafür fand der Afrika-Cup 2021 in Kamerun statt. Dieser wurde durch die Corona-Pandemie aber um ein Jahr nach hinten verschoben. Kamerun konnte dabei ein rundes Jubiläum feiern, denn im Jahr 1972 hatte das westafrikanische Land den Afrika-Cup zum ersten Mal ausgerichtet.


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Die Elfenbeinküste, eigentlich geplanter Ausrichter des Afrika-Cups 2021, rutschte auf 2023 (Anfang 2024 ausgetragen). Der eigentliche Ausrichter für 2023, Guinea, sollte den diesjährigen Afrika-Cup ausrichten, bekam diesen aber im September 2022 zugunsten Marokkos entzogen. Im Jahr 2027 soll der Afrika-Cup zum ersten Mal in drei Ländern ausgetragen werden: in Kenia, Tansania und Uganda. Ob das bei den ganzen Wechselspielchen wirklich so kommt?

So wild wie bei der Verteilung der Ausrichterländer geht es beim Afrika-Cup auch in Sachen Trikots zu. Bis weit in das neue Jahrhundert hinein war es üblich, dass Teilnehmer während des Turniers in Trikots von zwei verschiedenen Ausrichtern spielten oder kurzfristig vor Turnierbeginn dieser noch gewechselt wurde. Beim jetzt gestarteten Turnier scheint es jedoch so zu sein, dass alle Nationen einen festen Ausrüster haben.

Die großen Nationen sowieso, aber auch die Kleineren. Richtig sagen und eine gesicherte Ausrüsterübersicht wird man trotzdem wahrscheinlich erst nach dem Turnier erstellen können. Kamerun war eines der ersten Länder, das über Puma (seit 1996) eine feste Partnerschaft mit einem großen internationalen Sportartikelhersteller abschloss. Zusammen mit ihrem Ausrüster sorgte das Land sowohl 2002 als auch 2004 für Aufruhr bei der FIFA, die in Sachen Trikotregularien keinen Spaß verstand.

Den Afrika-Cup 2002 in Mali gewann Kamerun in ärmellosen Trikots, die man so bisher vor allem vom Volleyball oder Basketball kannte. Dem Fußball-Weltverband gefiel das gar nicht und er verbot Kamerun, bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea ein halbes Jahr später in diesen Trikots aufzulaufen. Puma ließ nachträglich kurze schwarze Stummelärmel dran nähen. Noch größer war die Aufregung und das PR-Echo beim Afrika-Cup 2004.

Puma hatte für Kamerun einen enganliegenden Einteiler entworfen, der ebenfalls auf Missfallen beim damaligen FIFA-Chef Sepp Blatter stieß. Kamerun durfte darin das Turnier in Tunesien zu Ende spielen, danach wurde dieses Outfit aber ebenfalls verboten. Die Verbandsstrafe, die die FIFA Kamerun zudem aufbrummte, beglich Puma.

Einen langfristigen Partner wie Kamerun mit Puma hatte aber nicht jedes afrikanisches Land bei ihrem Kontinentalturnier. So kam es immer wieder vor, dass einzelne Teilnehmer bei einem Afrika-Cup mit Trikots von unterschiedlichen Ausrüstern antraten, da sie entweder keinen Vertrag mit einem Ausrüster hatten oder sich einfach wahllos Trikotsätze am freien Markt besorgt hatten. So geschehen beispielsweise 2002 bei der Demokratischen Republik Kongo, deren Heimtrikot von Jako stammte und das Auswärtstrikot von Nike.

Oder Guinea beim Afrika-Cup 2004. Dort spielte die Nationalmannschaft in einer Begegnung in der Vorrunde gegen die DR Kongo in einer vom nationalen Verband produzierten Eigenmarke, die den Kosenamen des Teams „Syli National de Guinee“ trug. In allen drei anderen Partien bis ins Viertelfinale trug Guinea dann allerdings das weiße Auswärtstrikot von Adidas. Dieser Trend von uneinheitlichen Auftritten war noch bis Mitte der 2000er-Jahre beim Afrika-Cup Gang und Gäbe, ließ aber mit der zunehmenden Kommerzialisierung des Wettbewerbs auch in Afrika nach.

Doch auch das Klima spielte bei der Trikotauswahl hin und wieder eine Rolle. Gerade bei den Ausgaben des Turniers, welche wie jetzt in Marokko, Tunesien oder Ägypten ausgetragen wurden, haben Teams aus der Sub-Sahara wie Mali, Guinea, Benin und auch Ruanda immer wieder mal Langarmtrikots getragen, aufgrund der recht kühlen Temperaturen im Januar und Februar in diesen Ausrichterländern.

Mehr Trikotfotos und Trikotgeschichten zum Afrika-Cup findet Ihr in der aktuellen Ausgabe des wöchentlichen Trikot-Newsletters STOFFKUNDE. Man kann den Newsletter hier abonnieren. Vielen Dank zudem an den Afrika-Cup-Experten Daniel Haas für die Unterstützung bei diesem Text und in der STOFFKUNDE.


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