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·24. September 2025
Aitana Bonmati: Die Königin des Frauenfußballs

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·24. September 2025
Am Anfang von Aitana Bonmatis Karriere war Andres Iniesta. Und am bisherigen Höhepunkt ihrer Laufbahn war er es auch. Das kleine Mädchen, das damals zu Xavi und seinem kongenialen Partner im Mittelfeld aufschaute und unter anderem deswegen anfing, Fußball zu spielen, und dafür regelmäßig zwei Stunden zum Training fuhr, ist seit Montag dreimalige Weltfußballerin. Den goldenen Ball bekam sie dabei von ebenjenem Iniesta überreicht, an den sie spielerisch so sehr erinnert. Es war gewissermaßen die verspätete Krönung Aitanas zur endgültigen Königin des Frauenfußballs, vollzogen von einem früheren König Barcelonas.
Die Wahl von Aitana ist dabei konkurrenzlos. Ja, Mariona spielte beim FC Arsenal auch ein starkes Jahr und dennoch: Wenn man Aitana spielen sieht, dann agiert sie stets in einer eigenen Liga. Keine andere Spielerin weltweit hat diese Leichtigkeit, diese Raffinesse und lässt schwierige Dinge so leicht aussehen. Dabei haben ihr die vielen Spiele gegen Jungs aus ihrer Schulzeit geholfen, als es keine Mädchenmannschaft gab und sie als einziges Mädchen bei den Jungen mitspielen musste. Schon damals war sie die Beste. Und was damals schon vermutlich die Jungs auf dem Schulhof dachten, denken sich heute Millionen Fans: Sobald sie am Ball ist, kann man sich sicher sein, dass gleich etwas Besonderes passiert. Dieses Gefühl gibt es im Fußball nicht oft. Sobald sie zum Dribbling ansetzt, kann man sich eigentlich sicher sein, dass in den nächsten zehn Sekunden der Ball entweder im Tor zappelt oder es zu einer Großchance ihres Teams kommt. Sie ist gewissermaßen eine Mischung aus Iniesta, Xavi und Lionel Messi, dem großen Barça-Trio der 2010er-Jahre. Keine andere Spielerin vereint Torgefährlichkeit, Passspiel, Spielintelligenz, Vorwärtsdrang und Dribbling so elitär, wie es der Star von Barça Femeni tut.
Insofern konnte es gar keine andere Wahl als sie geben. Und es spricht wenig dagegen, dass sich daran in den kommenden Jahren etwas ändern sollte. Die Barça-Frauen sind immer noch das mit Abstand beste Team im Frauenfußball, auch wenn andere Teams wie Arsenal und Lyon aufgeholt haben. Es spricht für Aitanas Qualität, dass sie in einer Mannschaft mit anderen Ausnahmekönnerinnen wie Caroline Graham Hansen, Ewa Pajor, Claudia Pina oder Alexia Putellas noch einmal herausragt. Und sie ist zudem immer noch erst 27 Jahre alt, ihre Prime fängt also gerade erst an. Ein echter Star ist sie schon jetzt, obwohl sie eigentlich schüchtern und zurückhaltend wirkt. Dennoch schauen Millionen Mädchen zu ihr auf. Sie ist das Vorbild einer ganzen Generation. So wie es für Königinnen üblich ist.
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