
liga3-online.de
·11. Oktober 2025
"Angemessen aggressiv": RWE-Fans stellen Spieler zur Rede

In partnership with
Yahoo sportsliga3-online.de
·11. Oktober 2025
Dreimal in Folge konnte Rot-Weiss Essen den Landespokal zuletzt gewinnen, in dieser Saison ist nach der 2:3-Niederlage gegen Viertligist Oberhausen bereits nach der 2. Runde Schluss. Entsprechend sauer waren die Fans nach Spielende und stellten das Team zur Rede.
In der 85. Minute keimte sie mit dem Anschlusstreffer durch Brumme nochmal auf, die Hoffnung, sich in die Verlängerung zu retten. Doch wie Trainer Uwe Koschinat auf der Pressekonferenz im Nachgang einräumen musste, wäre das "ein bisschen unverdient" gewesen. Denn über die komplette Spielzeit gesehen war die Leistung von RWE nicht ausreichend, um als Sieger vom Platz zu gehen. Zwar waren die Essener durch Arslan früh in Führung gegangen (5.), gaben die Partie dann aber noch vor der Pause aus der Hand.
"Wir müssen sehr, sehr hart mit uns ins Gericht gehen, weil wir es versäumt haben, aus einer brutal überlegenen Anfangsphase mehr Kapital zu schlagen und die Dinge wirklich auch mit der Intensität der ersten 20 Minuten zu Ende spielen", hielt Koschinat fest und monierte, dass sein Team die Hausherren eingeladen habe. Es sei ihm zudem "nicht so ganz klar" geworden, "was die Sinnhaftigkeit sein soll, bei diesen Platzverhältnissen eine 1:0-Führung im Pokal über die Position der Sechs im maximalen Pressing herauszuspielen". Entsprechend seien die Gegentore "total selbstverschuldet" gewesen, zumal seine Mannschaft "taktisch unsauber" agiert habe. Vom Einsatz her machte Essens Coach dem Team dagegen keinen Vorwurf, nicht zuletzt deswegen, weil es hinten raus nochmal gelungen war, den Druck zu erhöhen. Das kam jedoch zu spät.
Von den mitgereisten Fans wurden die Spieler anschließend zur Rede gestellt, auch Koschinat hörte sich an, was die Anhänger zu sagen hatten. Die Stimmung beschrieb er als "angemessen aggressiv" und hatte auch Verständnis für die wütenden Reaktionen: "Ich verstehe, dass ich einen großen Klub trainiere und ich verstehe, dass gerade auf der Basis letzten Halbjahres die Erwartungen an die Mannschaft nicht überbordend hoch, sondern angemessen sind." Zu einer angemessenen Erwartungshaltung gehöre es dann, "dass man in einem solchen Spiel das Gefühl hat, wirklich alles zu tun, um einen Gegner niederzuringen." Allerdings sei es in einigen Spielen derzeit so, "dass wir die gestiegene Qualität im Kader in vielen Spielsituationen etwas zu sehr in den Vordergrund stellen."
Andere Komponenten, die in der Rückrunde für viele Siege gesorgt hätten, würden aktuell ein bisschen auf der Strecke bleiben. "Wir versuchen, gute fußballerische Momente auf den Platz zu bekommen. Doch ehrlicherweise kriegen wir sie noch nicht in der Dominanz umgesetzt. Und dann werden Menschen wütend, weil sie sich in der Art des Spiels in einem Derby eben nicht wiederfinden." Klar ist: Um in der kommenden Saison im DFB-Pokal dabei zu sein, muss RWE am Saisonende nun mindestens Vierter werden. Kein leichtes Unterfangen, wenn man bedenkt, dass aus den letzten acht Pflichtspielen nur drei Siege gelangen. Die nächste Chance gibt es am nächsten Samstag gegen Viktoria Köln.
Live