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Moritz Oppermann·4. September 2025

Angst um die WM-Quali? Dieser DFB-Newcomer ist mehr als ein Glücksbringer

Artikelbild:Angst um die WM-Quali? Dieser DFB-Newcomer ist mehr als ein Glücksbringer

„Julian Nagelsmann steht vor dem Aus als Nationaltrainer“ – so oder so ähnlich würden wohl die Schlagzeilen lauten, sollte Deutschland sich nicht für die kommende WM in den USA, Kanada und Mexiko qualifizieren.

Okay, in der Quali-Gruppe A trifft die DFB-Auswahl ab heute auf die Slowakei, Nordirland und Luxemburg. Sprich: schon sehr machbare Gegner. Und doch, Julian Nagelsmann hat sich für die Qualifikationsspiele gegen die Slowakei (heute, 20.45 Uhr) und Nordirland (Sonntag, 20.45 Uhr) einen neuen Glücksbringer in den Kader geholt. Wie bitte?


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Ja, Paul Nebel – der Enkel einer irischen Oma – könnte bis zu seinem A-Nationalmannschaftsdebüt immer noch für Irland auflaufen. Ja, das Irland, welches im Volksmund oft für Glück und übernatürliche Dinge steht. Doch bevor wir uns hier in den Sagen rund um den Inselstaat verlieren, kommen wir zu einer viel wichtigeren Frage: Braucht Nagelsmann wirklich irisches Glück?

Deutschland ist noch nie in einer WM-Qualifikation gescheitert, und selbst als Zweitplatzierter gäbe es noch eine Chance über die WM-Playoffs. Glück ist da also nur bedingt vonnöten. Was – beziehungsweise wen – Julian Nagelsmann viel mehr braucht, ist Paul Nebel.

„Paul war einer der auffälligsten Offensivspieler bei der U21-Europameisterschaft. Er hat in Mainz eine sehr gute Saison mit einer guten Quote gespielt. Er schlägt super Flanken, hat einen guten Torabschluss und ist sehr gallig. Ich schätze an ihm seine gewisse Unbekümmertheit und die Qualitäten im Eins-gegen-eins“, begründete der Nationaltrainer die erstmalige Nominierung des Mainzers am vorletzten Mittwoch.

Der 22-Jährige ist offensiv im Prinzip überall einsetzbar. Während er bei Mainz 05 vornehmlich neben Jae-Sung Lee auf der Zehn aufläuft, agierte er bei der U21 auf dem linken Flügel. In der Jugend spielte Nebel für Mainz anfänglich sogar noch als Rechtsverteidiger. Egal wo: Nebel sorgt fast immer für Alarm und kann mit klugen Verlagerungen das Spiel lenken.

Ein Spieler, der für Nagelsmann auch im Hinblick auf die WM goldwert sein kann.

Zum einen, weil das deutsche Mittelfeld in den vergangenen Monaten immer wieder durch Verletzungen wie bei Jamal Musiala oder formschwächere Spieler wie Leroy Sané neu zusammengesetzt werden musste. Zum anderen, weil Nebel ein echter Unterschiedsspieler ist.

Das bewies er unter anderem im U21-EM-Finale, als er Deutschland beim Stand von 0:2 gegen England zurück ins Spiel brachte. Erst bereitete der Mainzer das 1:2 durch Nelson Weiper vor, dann traf er per Traumtor selbst zum zwischenzeitlichen 2:2. Bei einer Größe von nur 1,69 Metern profitiert er vor dem Tor immer wieder von seinem tiefen Körperschwerpunkt – der es Verteidigern schwer macht, ihm zu folgen. Gute Leistungen bei der U21 überzeugen dich nicht?

Paul Nebel – der laut eigenen Aussagen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi als Vorbilder hat (ein bisschen Mainstream ist er ja schon) – kann auch Bundesliga. In der abgelaufenen Saison erzielte er in 31 Spielen zehn Tore, legte sechs weitere auf und war einer der Schlüsselspieler, die Mainz letztlich einen Quali-Platz für die Conference League sicherten. Zahlen, die eine DFB-Nominierung mehr als rechtfertigen. Vielleicht sogar einen ersten Einsatz unter Nagelsmann heute Abend.

Aufgrund einer Rot-Sperre konnte sich der 22-Jährige im Gegensatz zum restlichen Kader am Wochenende eine Spielpause gönnen. Ein Unterschiedsspieler mit vollem Akku und der extra Portion Glück im Gepäck – viel besser geht ein Bewerbungsschreiben für das Länderspieldebüt im Prinzip nicht.


📸 THOMAS KIENZLE - AFP or licensors