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·12. Dezember 2025
Auch der Sieg übertüncht nicht die Probleme beim VfB Stuttgart

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·12. Dezember 2025

Ein 4:1-Sieg in der Europa League, zwölf Punkte auf dem Konto, Platz neun in der Tabelle – und trotzdem herrscht beim VfB Stuttgart keine ungetrübte Freude. Deniz Undav sprach nach dem Erfolg gegen Maccabi Tel Aviv aus, was viele im Umfeld des Vereins denken: Die Art und Weise stimmt nicht.
Das ist bemerkenswert. Denn normalerweise überdecken klare Siege alle Defizite. Nicht so in Stuttgart, wo die Selbstkritik nach dem Schlusspfiff fast lauter war als der Jubel über die drei Punkte. Undav störte sich am Bruch im Spiel nach dem 3:0 durch Maximilian Mittelstädt. Plötzlich war die Ordnung weg, die Lockerheit verschwunden, jeder wollte irgendwas machen. Das Ergebnis: ein vermeidbares Gegentor durch Roy Revivo, bei dem auch Torhüter Alexander Nübel nicht gut aussah.
Undav wurde deutlich. Das Gegentor habe ihn richtig aufgeregt, sagte er. Nicht weil die Qualität gefehlt hätte, sondern weil es eine Mentalitätsfrage sei. Dinge, die vorher angesprochen wurden, dürften nicht passieren. Das ist eine harte Analyse, die tief blicken lässt. Denn wenn ein Stürmer nach einem Kantersieg die Mentalität seiner Mannschaft hinterfragt, dann stimmt etwas Grundsätzliches nicht.
Nübel schlug in dieselbe Kerbe. Der VfB habe nicht konsequent zu Ende gespielt. Mit Blick auf das 0:5 gegen Bayern München am Wochenende zuvor sagte er: Die Bayern hätten bis zum Ende durchgespielt. Das wolle Stuttgart auch. Habe man aber nicht. Und so lade man den Gegner immer wieder ein.
Diese Selbsterkenntnis ist wertvoll. Sie zeigt, dass die Stuttgarter wissen, woran es hapert. Die Frage ist nur, ob sie es auch ändern können. Denn das Problem ist nicht neu. Schon mehrfach in dieser Saison hat der VfB Spiele aus der Hand gegeben oder unnötig spannend gemacht. Die fehlende Konsequenz zieht sich wie ein roter Faden durch die Spielzeit.
In der Europa League steht Stuttgart dennoch gut da. Mit zwölf Punkten und fünf Zählern Vorsprung auf Rang 25 ist die Teilnahme an der K.o.-Runde praktisch sicher. Die direkte Qualifikation für das Achtelfinale ist in Reichweite. Die beiden ausstehenden Spiele gegen die AS Rom und Young Boys Bern sind machbar.
Doch genau hier liegt die Gefahr. Wenn der VfB auch in diesen Partien nach einer komfortablen Führung den Fuß vom Gas nimmt, kann es schnell eng werden. Die Roma ist ein anderes Kaliber als Maccabi Tel Aviv. Dort werden Nachlässigkeiten gnadenlos bestraft.
Undav und Nübel haben recht mit ihrer Kritik. Ein Sieg ist nur dann wirklich gut, wenn er auch gut herausgespielt wurde. Stuttgart muss lernen, Spiele souverän zu Ende zu bringen. Sonst bleibt von dieser Saison am Ende weniger übrig, als möglich wäre.









































