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·20. November 2025
Auslosung WM-Playoffs: Türkei zieht Angstgegner – Die Kontrahenten auf dem Weg zur Endrunde

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·20. November 2025

Die Playoff-Wege der Europa-Qualifikation für die FIFA-Weltmeisterschaft 2026, die in den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada ausgetragen wird, stehen fest. Bei der Auslosung im FIFA-Hauptquartier in Zürich wurde der Weg der türkischen Nationalmannschaft klar gezogen: Die Mannschaft von Vincenzo Montella trifft im Halbfinale zu Hause auf Rumänien und könnte sich im Falle eines Sieges auswärts mit Slowakei oder Kosovo um das WM-Ticket duellieren. Allerdings sind die Rumänen auf dem Papier sicherlich alles andere als der Wunschgegner, sondern waren in der Vergangenheit vielmehr ein „Angstgegner“ der Türkei. Die Halbmond-Nation tat sich gegen die rumänische Auswahl traditionell schwer und kommt in 26 Duellen lediglich auf fünf Siege, bei sieben Unentschieden und 14 Niederlagen sowie einem negativen Torverhältnis von 24:49. Auch der letzte Vergleich am 9. November 2017 ging mit 0:2 verloren. Der letzte Erfolg der Türkei datiert indes vom 10. September 2013, als man ebenfalls mit einem 2:0 in der WM-Qualifikation vom Platz ging.
Die Auslosungszeremonie im FIFA-Hauptsitz in Zürich begann um 13:00 Uhr (MEZ) und brachte für die Türkei einen klar definierten Playoff-Weg. Vertreten wurde der türkische Fußballverband durch Generalsekretär Abdullah Ayaz, Nationaltrainer Vincenzo Montella, den Geschäftsführer für Außenbeziehungen und Nationalmannschaften Bugra Imamoglu sowie den Geschäftsführer der A- und U21-Nationalteams Mert Tuncay. Sie verfolgten, wie die vier Playoff-Pfade A bis D ausgelost wurden und die Türkei als Kopf von Weg C ihren Gegner erhielt.
In der offiziellen Übersicht heißt es, dass die Playoff-Wege der europäischen WM-Qualifikation wie folgt aufgebaut sind: Weg A führt über die Begegnungen Italien – Nordirland und Wales – Bosnien und Herzegowina, Weg B über Ukraine – Schweden und Polen – Albanien. Auf Weg C steht die Türkei im Mittelpunkt und trifft auf Rumänien, während im Parallelduell Slowakei und Kosovo um das zweite Finalticket kämpfen. Weg D wird durch die Duelle Dänemark – Nordmazedonien und Tschechien – Republik Irland komplettiert.
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Für die türkische A-Nationalmannschaft brachte die Auslosung eine sportlich wie emotional reizvolle Halbfinalpaarung. Im K.o.-Duell auf Weg C empfängt die Türkei vor eigenem Publikum Rumänien, das von Mircea Lucescu trainiert wird. Der 80-Jährige war selbst schon türkischer Nationaltrainer und coachte in der Trendyol Süper Lig Galatasaray und Besiktas und errang mehrere Titel in der Türkei. Er kennt den türkischen Fußball daher ausgesprochen gut. Die Nationalmannschaft erhält damit die Chance, mit dem Rückhalt der heimischen Fans den ersten und wichtigsten Schritt Richtung WM-Ticket zu machen. Im Falle eines Sieges steht fest, dass das entscheidende Finalspiel auswärts ausgetragen wird, und zwar gegen den Gewinner des Duells Slowakei – Kosovo.
Der Modus ist dabei gnadenlos: Sowohl Halbfinale als auch Finale werden in nur einem Spiel entschieden. Es gibt keine Rückspiele, keinen Sicherheitsgurt – ein schlechter Tag kann den Traum von der Weltmeisterschaft 2026 platzen lassen, ein überragender Auftritt hingegen die Tür zum Turnier weit aufstoßen. Genau diese Dramaturgie verleiht den Playoffs ihren besonderen Reiz, aber auch ihren enormen Druck.
Die Playoffs der Europa-Qualifikation bestehen aus 16 Teams, die sich aus zwölf Mannschaften der regulären Qualifikationsgruppen und vier Teams aus der Nations League zusammensetzen. Diese 16 Nationen werden auf vier Wege verteilt, auf denen jeweils vier Teams in einem Mini-K.o.-Turnier antreten. In jedem Weg werden ein Halbfinale und ein Finale ausgetragen, am Ende qualifizieren sich genau vier Mannschaften zusätzlich für die WM 2026.
Der Spielplan für Europa ist klar strukturiert. Die Halbfinalpartien der Playoffs werden am 26. März 2026 ausgetragen, die entscheidenden Finalspiele folgen nur wenige Tage später am 31. März 2026. Die Mannschaften aus den Lostöpfen 1 und 2, zu denen auch die Türkei gehört, genießen im Halbfinale Heimrecht. Im Finale entscheidet dann das Los beziehungsweise die vorher festgelegte Struktur des Weges darüber, welche Nation vor eigenem Publikum antreten darf.
Grundlage für die Setzliste der Playoffs war die Platzierung in der europäischen Qualifikation und in der FIFA-Rangliste. Die türkische Nationalmannschaft war durch ihre starken Leistungen in der Gruppe E in Topf 1 gesetzt und wurde als Kopf von Weg C bestätigt. Damit war bereits vor der Ziehung klar, dass die Truppe von Nationaltrainer Montella im Halbfinale ein Heimspiel erhalten würde. Die Auslosung konkretisierte diesen Vorteil nun mit dem Gegner Rumänien.
Der türkischen Auswahl ist bewusst, dass ein Sieg im eigenen Stadion Pflicht ist, um im März 2026 das WM-Ticket realistisch ins Visier nehmen zu können. Gleichzeitig weiß das Team, dass im möglichen Finale in der Fremde eine weitere hohe Hürde wartet. Ob es gegen die kompakte Slowakei oder den aufstrebenden Fußball von Kosovo geht – die Türkei muss in beiden Runden auf den Punkt funktionieren, um sich durchzusetzen.
Die Struktur der Playoffs sorgt dafür, dass in Europa jede Entscheidung auf Messers Schneide getroffen wird. Auf Weg A kämpfen Italien, Nordirland, Wales und Bosnien und Herzegowina um ein einziges Ticket. Auf Weg B trifft die Ukraine auf Schweden, während Polen und Albanien die zweite Halbfinalpaarung bilden. Parallel dazu stehen auf Weg D die Duelle Dänemark – Nordmazedonien und Tschechien – Republik Irland im Plan.
Für jede dieser Nationen ist klar: Nur der Sieger des jeweiligen Weges sichert sich einen Platz bei der Weltmeisterschaft 2026. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass drei Teams pro Weg am Ende leer ausgehen und ihre WM-Hoffnungen begraben müssen. In dieser Konstellation wird deutlich, wie wertvoll der Status der Türkei als gesetztes Team und der Heimvorteil im Halbfinale tatsächlich sind – auch wenn am Ende ein einziges Spiel über Erfolg oder Scheitern entscheidet.
Mit Rumänien wartet auf die türkische Nationalmannschaft ein traditionsreicher, robust spielender Gegner, der unter Mircea Lucescu strukturiert und diszipliniert auftritt. Die Türkei kennt die Fallhöhe dieser Partien aus früheren Playoff-Erfahrungen und weiß, dass bereits das Halbfinale ein Duell auf Augenhöhe werden kann. Gleichzeitig gibt das 2:2 in Spanien zum Abschluss der Gruppenphase der Mannschaft das Gefühl, auch gegen Topgegner bestehen zu können.
Unabhängig davon, ob es im möglichen Finale gegen die Slowakei oder gegen Kosovo geht, hat die Auslosung eines deutlich gemacht: Der Weg zur WM 2026 ist anspruchsvoll, aber in Reichweite. Mit einem Heimspiel zum Start, klaren Terminen Ende März und einer definieren Route über Weg C kann die Türkei nun gezielt planen, wie sie die nationale Euphorie, den eigenen Kader und die taktische Linie von Vincenzo Montella optimal bündelt, um im entscheidenden Moment bereit zu sein.









































