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·16. November 2023
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·16. November 2023
In einem hart umkämpften Duell, das die Bayern in der ersten Hälfte noch lange unter Kontrolle hatten, hat es Rom geschafft, im zweiten Durchgang noch ein Unentschieden herauszuholen. Die Italienerinnen, die bis vor der Partie in noch keinem Spiel dieser Saison Punkte gelassen hatten, freuen sich schlussendlich über den einen Zähler zum Champions-League-Auftakt gegen den Deutschen Meister.
Am ausverkauften FC Bayern Campus brachten Jovana Damnjanović (20.) und das Eigentor von Elena Linari (45.+4) die Führung für die Münchnerinnen. Durch den Anschlusstreffer von Evelyne Viens schöpfte die AS Rom anschließend wieder Mut und schaffte in der ersten Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich durch Manuela Giugliano. Bei den Bayern überwiegt nach der Partie vor allem die Enttäuschung, da man die Entscheidung schon früher hätte herbeiführen können.
Tore
Maria Luisa Grohs (Tor)
Die Bayern-Keeperin wurde über lange Strecken der ersten Halbzeit nur wenig gefordert. Erst in der Schlussviertelstunde vor der Pause musste Grohs einem Ball hinterherhechten, der jedoch am Tor vorbeirauschte. In der 43. Minute griff sie dann erstmals durch das sichere Abfangen einer Flanke von der rechten Angriffsseite von Rom ein, wie auch bei einem Schuss von Valentina Giacinti direkt in die Tormitte. Die Keeperin machte sonst einen soliden Eindruck mit dem Ball, auch wenn sie der Sicherheit wegen häufiger einen langen Abschlag statt dem kurzen Herausspielen wählte. Vor dem ersten Gegentor versuchte sie vergeblich, den Winkel zu verkürzen. Beim zweiten reagierte Grohs zuerst noch mit einem starken Reflex, schaffte es dann allerdings nicht, schnell auf den Nachschuss zu reagieren.
Giulia Gwinn (RV)
Die rechte Angriffsseite war wie schon in den letzten Partien der Bayern etwas weniger aktiv als ihr Gegenpart auf links. Linda Dallmann zog häufig in das Zentrum, wodurch sie für die Rechtsverteidigerin den Raum öffnete. Auf diese Weise kam Gwinn zu einigen erfolgreichen Flanken in den Strafraum. Allerdings zog es sie zunächst nicht allzu oft nach vorne, da die Römerinnen vor allem über schnelle Vorstöße zum Gegenzug kamen. Hier hatte die deutsche Nationalspielerin jedoch die meiste Zeit alles im Griff. Gwinn musste nach einem harten Einsteigen ihrer Gegenspielerin kurz behandelt werden, konnte jedoch weitermachen. Im weiteren Spielverlauf entwickelte sie etwas mehr Vorwärtsdrang, kam so mehr in die Flankenpositionen und leitete u.a. den starken Vertikallauf von Dallmann ein (72.).
Glódis Perla Viggósdóttir (IV)
Schaffte es vor allem in der ersten Halbzeit, Ruhe in das Spiel ihrer Mannschaft zu bringen. Vor dem 1:0-Führungstreffer kam sie als erste an den Ball und ebnete so den Weg für Damnjanović. Bei gegnerischen Ecken schaffte die Kapitänin es nicht ganz, ihre Hintermannschaft richtig sortiert zu bekommen. Dadurch machte es Rom immer wieder gefährlich, wenn es zu Standardsituationen kam. In den direkten Duellen hatte sie vor allem Giacinti gut im Griff. Beim Gegentor in der zweiten Halbzeit schaffte es die Isländerin jedoch nicht, ins Tackling gegen Evelyne Viens zu kommen, die trotz der Grätsche einnetzen konnte. Auch beim zweiten Treffer von Rom fälschte sie den Ball noch leicht ab, wodurch sie es ihrer eigenen Torhüterin schwieriger machte.
Magdalena Eriksson (IV)
Bildete wie gewohnt zuammen mit Viggosdottir eine solide Innenverteidigung. Die 30-Jährige wehrte u.a eine Hereingabe von der linken Seite erfolgreich ab, bevor es richtig gefährlich werden konnte (48.). Sie versuchte immer wieder, das Spiel schneller zu machen bzw. die Ketten durch mutige lange Bälle zu überspielen. Das gelang jedoch so häufig wie es auch danebenging. Erfolgreicher war es, als die Schwedin entweder Zadrazil oder Stanway zwischen den gegnerischen Ketten fand. Vor dem zweiten Gegentor schaffte sie es nicht, die Hereingabe von Evelyne Viens zu stoppen. In der Schlussphase verschätzte sich die Schwedin noch einmal grob bei einem langen Ball hinter die Abwehr. Den Fehler konnte Eriksson jeder per Klärung zur Ecke wiedergutmachen.
Katharina Naschenweng (LV)
Bekam bereits in der 13. Spielminute die gelbe Karte für ein Foul an Emilie Haavi gezeigt, die ihr vorher weggelaufen war. Dann legte sie wenige Minuten später das 1:0 durch ihren gut getretenen langen Freistoß Richtung zweiter Pfosten auf. Hatte in der ersten Halbzeit leichte Probleme mit ihrer agilen Gegenspielerin. Insgesamt bestätigte die Österreicherin ein weiteres Mal ihre solide Leistung als Stamm-Linksverteidigerin, seit sie im Sommer an die Isar gewechselt war. Später traf sie nach einem Querpass von Klara Bühl den Ball zwar perfekt, der Abschluss wäre aber höchstwahrscheinlich am Tor vorbeigerauscht, hätte Verteidigerin Elena Linari ihn nicht noch unhaltbar für ihre Keeperin abgefälscht und setzte somit den Stich zum 2:0 gleichzeitig mit dem Halbzeitpfiff. Konzentrierte sich in der zweite Hälfte vor allem aufs Verteidigen, weshalb nach vorne nicht mehr so viel ging.
Sarah Zadrazil (DM)
Suchte vorne immer wieder die Lücken, die in der gut gestaffelten Rom-Abwehr nur schwer zu finden waren. Die Österreicherin wich im Angriffsspiel immer wieder auch mal auf die Außenpositionen aus und setzte hin und wieder zu gefährlichen Tiefenläufen an, die einmal fast zum Torerfolg führten. Etwas später hätte sie noch mutiger sein können, als sich ihr die Chance bot, im Eins-gegen-Eins RIchtung gegnerisches Tor zu gehen (83.).
Georgia Stanway (DM)
Über sie liefen die meisten Angriffe der Münchnerinnen. Immer wieder wurde sie gesucht, um das Leder gleich wieder klatschen oder weiter zirkulieren zu lassen. Gerade im ersten Durchgang gelang es ihr gut, das Tempo des Spiels vorzugeben. Allerdings erschien es in einigen Aktionen in Sechzehnernähe ganz so, als wolle sie einen Torabschluss unbedingt erzwingen, wurde aber mehrfach geblockt. Im Gegensatz dazu arbeitete die Engländerin immer wieder unermüdlich mit nach hinten und gewann wichtige Zweikämpfe. Doch wurde Stanways Rhythmus dann doch unterbrochen, als sie einen Fehlpass im Spielaufbau direkt in die Füße einer Römerin spielte, der anschließend zum Anschlusstreffer führte.
Jovana Damnjanovic (OM)
War wie man sie kennt viel am Arbeiten, ob beim Anlaufen mit Lea Schüller oder beim Nachsetzen gegen die Gegnerinnen. Sie erkämpfte sich so Bälle per Fuß, Kopf, per Grätsche oder fungierte auch als verbale Motivatorin. Dabei schaffte sie es (meist), an der Grenze des Erlaubten zu agieren. Für den Aufwand belohnte sie sich mit dem Führungstreffer, als sie nach Naschenwengs Freistoß goldrichtig stand, um aus kurzer Distanz zu treffen. Im zweiten Durchgang setzte sie fast noch ein zweites Tor drauf, als sie nach Hereingabe von Schüller in ähnlicher Position an das Leder kam (54.). Der Versuch wurde jedoch zur Ecke abgefälscht. Insgesamt war sie wie viele ihrer Mitspielerinnen in der zweiten Halbzeit nicht mehr HZ ganz so effektiv.
Linda Dallmann (RM)
Ließ sich häufig Richtung Zentrum fallen, weswegen die rechte Angriffsseite nicht immer besetzt war. Dallmann agierte zu Beginn erst noch unauffällig, dies änderte sich in der Viertelstunde vor der Halbzeitpause, als sie in der Nachspielzeit einen guten Schuss im Strafraum losließ, der knapp rechts am Tor vorbeiging. Vor der Pause hatte sie noch eine weitere gute Aktion, als sie Schüller bei einem schnellen Bayern-Konter mustergültig bediente. Die Stürmerin machte dann jedoch einen Haken zu viel und verpasste somit ihre Chance. Die deutsche Nationalspielerin erhielt später noch eine Großchance nach guter Vorarbeit von Gwinn, verzog aber links am Tor vorbei (72.).
Klara Bühl (LM)
Ging von Beginn an mutig in Eins-gegen-Eins-Situationen und setzte sich immer wieder über schnelle Doppelpässe mit Naschenweng oder Schüller auf der linken Seite durch. Vor dem Tor blieb sie allerdings etwas unglücklich, mehrere ihrer Schüsse von der Strafraumkante wurden geblockt. Nach Vorlage von Schüller wartete sie in einer Situation zu lange frei vor dem Tor, wodurch eine Italienerin noch eingreifen konnte (64.). Erhielt zum Spielende hin noch einmal die Chance per Freistoß, den sie gefährlich Richtung Tor brachte, aber das rechte obere Eck knapp verfehlte.
Lea Schüller (ST)
Funktioniert im Zusammenspiel mit Damnjanovic von Spiel zu Spiel immer besser. In dieser Partie kam ihr häufiger die Rolle der Vorbereiterin zu als die der Torjägerin. Ihren besten Torabschlus hatte sie in zu Beginn des Spiels, als sie kurz vor dem Tor frei zum Kopfball nach Flanke von Gwinn kam, aber nicht genug Druck hinter den Ball bringen konnte. Hatte auch die ein oder andere schöne Einzelaktion wie in der 37. Minute, als sie vorbei an der Rom-Verteidigerin kam und anschließend eine gefährliche Flanke vor das Tor brachte, welche Torhüterin Camelia Ceasar jedoch vor der anrauschenden Damnjanovic abwehren konnte.
Sydney Lohmann (ab der 69. Minutet für Lea Schüller)
War sichtlich bemüht, noch einmal Schwung nach vorne reinzubringen. Ihr gelang eine erfolgreiche Täuschungsbewegung mit anschließendem Abschluss, der jedoch geblockt wurde. Gleich im Anschluss kam sie ganz frei vor dem Tor zum Abschluss, wurde jedoch abermals geblockt (85.).
Lina Magull (ab der 81. Minute für Linda Dallmann)
Spielte nach ihrer Einwechslung recht unauffällig und konnte neben einer guten Hereingabe von der rechten Angriffsseite keine nennenswerten weiteren Akzente setzen.
Am nächsten Spieltag der UEFA Women's Champions League, der bereits nächste Woche ansteht, trffit der FC Bayern in einem weiteren schweren Spiel auf den französischen Vizemeister Paris Saint-Germain (live auf DAZN und DAZN RISE). Anstoß ist am Donnerstag, 23. November, um 18:45 Uhr. Allerdings geht es für die Münchnerinnen zuvor schon am 19. November in der Frauen-Bundesliga gegen den SV Werder Bremen (18:30 Uhr).