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·24. Mai 2025
Bayerns Wirtz-Schlappe ist eine „schwere Niederlage für Hoeneß“

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·24. Mai 2025
Florian Wirtz wird nicht zum FC Bayern wechseln, sondern sich in der Premier League beim FC Liverpool einer neuen Herausforderung stellen. Ein Transfer mit Signalwirkung – und der bei Bayerns Klubführung tiefe Spuren hinterlässt. Das meint zumindest Sky-Experte und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der die Absage als „persönliche Niederlage“ für Uli Hoeneß bezeichnet.
„Für den FC Bayern ist das eine Niederlage, für Uli Hoeneß persönlich in jüngerer Vergangenheit sicher die schmerzhafteste auf dem Transfermarkt“, so Matthäus gegenüber der BILD.
Die Bayern hatten sich den Wirtz-Transfer zum größten Deal ihrer Vereinsgeschichte auserkoren, waren laut BILD bereit, ein Gesamtpaket von bis zu 150 Millionen Euro zu stemmen. Patron Uli Hoeneß hatte in mehreren Interviews immer wieder betont, wie sehr er Wirtz verpflichten wolle. Diese öffentliche Vorfreude schlägt nun in Ernüchterung um.
„Uli hatte ja gesagt, dass man alles machen würde, um ihn zu holen. Daher ist die Absage auch für ihn eine schwere, schmerzhafte Niederlage“, sagt Matthäus.
Doch der ehemalige Weltfußballer nimmt nicht nur Hoeneß ins Visier, sondern auch die Außendarstellung des FC Bayern in jüngster Zeit insgesamt. Die Verantwortlichen um Max Eberl hätten sich in mehreren Personalien „zu weit aus dem Fenster gelehnt“ – etwa bei Thomas Müller oder Leroy Sané.
Bei Müller ließ man die Öffentlichkeit glauben, er könne selbst über seine Zukunft entscheiden – doch ein konkretes Vertragsangebot blieb aus. Sané wiederum wurde öffentlich für eine Verlängerung umworben, aktuell stehen die Zeichen aber eher auf Abschied.
Der Schritt von Wirtz zu Liverpool sei mutig, aber auch nachvollziehbar, meint Matthäus. Der Spielmacher suche offenbar nicht nur sportliche Herausforderung, sondern auch eine klare Rolle im System – als alleiniger Spielmacher. Ein Umstand, der in München durch die Präsenz von Jamal Musiala schwer zu realisieren gewesen wäre.
„Vielleicht war das auch ein Gedanke: Beim FC Bayern ist eigentlich Jamal Musiala der Zehner. Womöglich will er die Position nicht teilen.“ „Ich hatte in meiner Karriere eine ähnliche Situation: 1986 wollte mich auch Neapel holen, dort spielte auf der Zehn aber Diego Maradona. Daher habe ich mich dagegen entschieden.“
Die Entscheidung zeigt: „Für Wirtz ist der FC Bayern nicht die Nummer 1. Die Premier League ist die beste Liga der Welt. Und Liverpool bietet ihm die Bühne, um als Spielgestalter voll aufzublühen“, so Matthäus.