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·10. Juni 2025
Bericht: So will Steffen das System von Werder verändern

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·10. Juni 2025
Der Felix-Magath-Hügel in München an der Säbener Straße ist immer noch legendär. Der damalige neue Bayern-Trainer wollte seine Spieler körperlich optimal auf die Saison vorbereiten und schickte die Spieler mit Medizinbällen rennend einen Hügel hoch, um so die Ausdauer zu trainieren. Dieser Hügel wurde für seine Ankunft am Trainingsgelände extra gebaut. Veränderungen im Verein sind bei einem Trainerwechsel total normal, auch wenn das Beispiel von Felix Magath doch besonders ist.
Ab der aktuellen Saison hat Werder Bremen einen neuen Trainer. Die Spieler müssen sich zwar nicht auf Medizinbälle und Sprints an einem Hügel einstellen. Eine große Veränderung bringt Horst Steffen laut Bild aber mit: Er wird mit Viererkette spielen. Sein Vorgänger Ole Werner hatte in seiner Amtszeit die Dreierkette präferiert.
Durch die Umstellung fallen vor allem die Außenspieler weg, die unter Werner eine ganze Seite beackert haben. Bestes Beispiel bei Bremen ist dort Mitchell Weiser. Die ganze rechte Außenbahn gehörte ihm und vor allem nach vorne konnte er immer wieder Akzente setzen. In einer Viererkette ist Mitchell Weiser als Rechtsverteidiger defensiv wohl nicht der perfekte Mann. Der Routinier wird dann wohl etwas weiter vorne zu finden sein. Näher könnte dadurch ein Wechsel von Marvin Ducksch rücken. Der 31-jährige Stürmer kommt am Besten in einer Doppelspitze zur Geltung. Die würde durch die Umstellung auf Viererkette bei Horst Steffen wohl wegfallen. Ducksch liebäugelt schon länger mit einem Wechsel.
Interessant könnte die Systemumstellung aber auch für mögliche Neuzugänge sein. Der zweifache Nationalspieler Armel Bella-Kotchap könnte die ausgedünnte Innenverteidiger-Position stärken, da Milos Veljkovic und Anthony Jung Bremen in diesem Sommer verlassen werden. Nach der enttäuschenden Saison in Southampton überlegt Bella-Kotchap wohl wieder in der Bundesliga Fuß zu fassen.
Auch Paul Wanner, der momentan vom FC Bayern an den 1. FC Heidenheim ausgeliehen ist, könnte im neuen System interessant werden. Ein großer Vorteil ist dabei, dass Steffen Wanner bereits durch ein gemeinsames Jahr in Elversberg kennt. Wanner konnte damals absolut überzeugen und es ist gut möglich, dass er jetzt in Bremen den nächsten Schritt gehen will. Der FC Bayern ist wohl immer noch etwas zu groß für ihn. Das könnte sich aber nach einem guten Jahr in Bremen ändern.
Dass die Mannschaft weiß, wie die Dreierkette funktioniert, dürfte für Bremen aber auch ein Vorteil sein, denn dadurch kann der neue Trainer im Fall der Fälle auch mal umstellen.
"Horst wird die Viererkette anwenden – mit der Option, auch Dreierkette zu spielen. Das wird sicher auch vom Gegner abhängig sein."- Clemens Fritz zu Bild
Dafür braucht es Spieler, die sich in beiden Systemen wohl fühlen. Diese Spieler zu finden, dafür ist Manager Clemens Fritz selbst zuständig. Genug Zeit bis Saisonbeginn bleibt dafür aber auf jeden Fall. Einen Hügel muss er dafür am Trainingsplatz nämlich nicht aufschütten lassen.
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