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·5. November 2025

Beşiktaş in der Krise: Zwischen Verletzungssorgen und wachsendem Druck

Artikelbild:Beşiktaş in der Krise: Zwischen Verletzungssorgen und wachsendem Druck

Nach der Derby-Niederlage gegen Fenerbahçe herrscht bei Beşiktaş derzeit alles, nur keine Euphorie. Die Mannschaft steht nicht nur sportlich vor einer interessanten wie brisanten Woche, in der sich zwei große Problemthemen überlagern.Die medizinische Abteilung veröffentlichte nach dem Derby einen Verletzungsbericht. Laut diesem heißt es, dass aktuell Emirhan Topçu mit einem Muskelzug im Oberschenkel, Rafa Silva und Vaclav Černý mit Wadenproblemen sowie Necip Uysal mit einer Schleimbeutelreizung am Knie ausfallen.Gabriel Paulista reiste derweil aus familiären Gründen nach Brasilien – allesamt Ausfälle, die eine ohnehin dünn besetzte Mannschaft in einer sportlich unruhigen Phase empfindlich treffen können. Für ein Trainerteam bedeutet das zumeist Improvisation, denn Aufstellungen müssen neu gedacht, Automatismen verschoben, Verantwortlichkeiten neu verteilt werden, quasi ein Mini-Umbruch auf Zeit, bloß in einer Phase, in der vor allem Stabilität vonnöten wäre.Nach außen hin wirkt der Verein so müde wie innerlich zerrissen. Die Probleme liegen tiefer als in einer Serie von Verletzungen. Beşiktaş ist ein emotional geführter Klub, und Erfolg sowie Druck wechseln sich in Istanbul mit einer Geschwindigkeit ab, die selten Raum für Zwischentöne lässt. In so einem Umfeld kann selbst ein verdienter Trainer wie Yalçın schnell zum Symbol einer oder mehrerer Saisons werden, die Fans lieber rasch abhaken würden.

Verbrauchter Kredit – Vertrauen auf Bewährung


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Parallel dazu wird der Ton um Sergen Yalçın nun rauer. Medien sprechen von einem "erschöpften Kredit". Der Trainer steht klar unter dem Brennglas, und jedes Spiel wird einem Prüfstein gleichen, denn unter Yalçın fehlte Beşiktaş vor allem die Konstanz. In den letzten fünf Spielen gab es nur einen Sieg und zwei Unentschieden, dazu zwei Pleiten – zuletzt die krachende Derby-Niederlage gegen Stadtrivale Fenerbahçe. Führungen gingen leicht verloren, Spiele kippten oft in jenen Phasen, in denen Struktur und Stabilität gefragt gewesen wären. Das Publikum schwankt dazu zwischen Loyalität und Frustration.

Die Herausforderungen liegen daher doppelt schwer. Die verbliebenen Spieler müssen sportlich fit bleiben und mental geschlossen auftreten – und das zuletzt auch für ihren Trainer. Die kommenden Spiele werden zeigen, ob Beşiktaş die Balance findet, ob das Trainerteam die Mannschaft einschwören kann – eine Mannschaft, die auf dem Papier auf der letzten Rille läuft – und einen Trainer, der um seine Zukunft im Klub kämpft. Noch ist nichts verloren, die Saison ist immer noch jung, doch die Luft scheint für mancherlei Job bereits dünner zu werden, sollte es nicht mit einem Sieg am nächsten Spieltag gegen den Tabellen 12. Antalyaspor klappen.

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