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Annika Becker·7. Februar 2022
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Annika Becker·7. Februar 2022
Wir schauen in unseren Awards noch einmal auf einige der Highlights des 13. Spieltages der Bundesliga. Denn der brachte unter anderem stürmische Böen und Jubelläufe, gleich mehrere Tor-Debüts und sehr viel Drama. Auch mit dabei eine freundliche Empfehlung für Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg.
Eines der Highlights dieses Spieltages gab es bereits am Freitag zu sehen. Fast alle Hoffenheimerinnen standen in der Hälfte der Kölnerinnen, als diese in der 85. Minute den Angriff der TSG abfingen. Sharon Beck spielte einen Pass auf Amber Barrett und diese startete einen Sprint über circa 70 Meter. Jana Feldkamp kam nicht mehr hinterher und Barretts Abschluss war so cool, dass Tufekovic zwar noch den Fuß ausstrecken konnte, aber nicht mehr an den Ball kam. Barrett belohnte mit diesem Tor sich persönlich für ein auffälliges Spiel und auch für den FC insgesamt war dieses Unentschieden durch die irische Nationalspielerin mehr als verdient.
Das Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg bot mehr Geschichten als in einen normalen Spielbericht reinpassen. Fangen wir mal mit dem Offensichtlichen an: Sara Doorsoun, in der Winterpause vom VfL Wolfsburg gekommen, bekam in ihrem ersten Spiel für den neuen Verein in der 35. Minute die Rote Karte. Bei einem Sieg wäre Frankfurt punktgleich mit Hoffenheim auf dem dritten Platz gewesen, so wurde es sehr schwierig.
Da wäre Freiburgs Kapitänin Hasret Kayikçi, die in dieser Saison schon selbst eine Sperre absitzen musste und auch deswegen seit dem 5. Spieltag nicht mehr getroffen hatte. Sie bekam den Freistoß gegen Doorsoun zugesprochen und verwandelte diesen direkt. Dann das bemerkenswerte Aufbäumen der Eintracht gegen Rückstand und Unterzahl, das sogar zum Ausgleich kurz vor der Pause durch Laura Freigang führte. Sie und die engagierte Shekiera Martinez hatten sogar Chancen auf die Führung, agierten in den entscheidenden Momenten aber unglücklich.
Teil des Spiels war auch, dass Sjoeke Nüsken, gerade erst trotz konkurrierender Angebote von der SGE erfolgreich mit einer Vertragsverlängerung ausgestattet, sich entscheidend verschätzte und einen eigentlich harmlosen Ball genau zu Erëleta Memeti köpfte. Und eben Memeti selbst, die ihrem dritten Saisontor Freiburg den Sieg brachte. Es war insgesamt erst ihr viertes Tor in der ersten Liga. Sie sprach nach dem Spiel bei Magenta Sport an, was nicht nur in diesem Spiel zu beobachten war: Dass eine plötzliche Überzahl einen ungewohnten Druck mit sich bringen kann, weil sich die Erwartungshaltung schlagartig ändert.
Eine der auffälligsten Akteurinnen an diesem Wochenende war Sturmtief Roxana. In Jena pustete sie kurz vor Anpfiff die Trainerbank des Heimteams um – fast schon symbolträchtig für die 0:6-Niederlage gegen Turbine Potsdam, die darauf folgte.
Auf anderen Plätzen gab es kunstvolle Bemühungen, nicht gegen den Wind zu spielen, sondern mit ihm. SC Sands Adrienne Jordan nutzte die Bremskraft des Gegenwindes für lange Pässe, die perfekt in den Lauf ihrer Mitspielerinnen fielen und Wolfsburgs Felicitas Rauch nutzte umgekehrt die zusätzliche Kraft, um ihre direkt aufs Tor gezogenen Ecken noch gefährlicher zu machen.
Gleich sechs Spielerinnen erzielten an diesem Spieltag ihr erstes Ligator dieser Saison und für drei von ihnen war es sogar das erste Bundesligator ihrer Karriere. Potsdams Teninsoun Sissoko schob in der 66. Minute nach einer Ecke aus kurzer Distanz zum 0:4 für die Turbine ein und auch in Essen traf eine Verteidigerin: Die 18-jährige Ella Touon ist nach den Abgängen bei der SGS vor der Saison auf der linken Abwehrseite gesetzt und köpfte den wichtigen Ausgleich zum 1:1 gegen Bayer Leverkusen. Die ebenfalls 18-jährige Maja Sternad schoss für Werder Bremen das schnellste Tor dieses Spieltags nach nur 51 Sekunden und stellte nicht nur damit die Tabellenführerinnen aus Wolfsburg vor eine Aufgabe.
Doppelpacks hat Potsdams Selina Cerci mit gerade mal 21 Jahren in ihrer Karriere schon einige erzielt, an diesem Wochenende gelang ihr der erste Dreierpack gegen Carl Zeiss Jena. Cerci steht damit bei elf Ligatoren in dieser Saison, sie führt außerdem die Torschützinnenliste allein an.
Woche für Woche zeigt sie ihren Torriecher und ihre Fähigkeit, sich genau dort zu positionieren, wo eine Stürmerin stehen muss. Die Turbine schafft es zudem immer wieder ihre Läufe hinter die gegnerische Abwehr mit gut getimten Pässen für sich auszunutzen. Trotz der namhaften Konkurrenz also höchste Zeit für eine Einladung zum deutschen Nationalteam.