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·9. September 2024
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Almuth Schult zählt zu den bekanntesten Fußballerinnen in Deutschland, konnte sowohl mit der deutschen Frauennationalmannschaft als auch mit dem VfL Wolfsburg etliche Titel feiern. Doch die 33-Jährige bekommt nicht genug: Anstatt sich zur Ruhe zu setzen, sucht die dreifache Mutter in den USA nach einem nächsten Abenteuer. Beim Top-Verein Kansas City Current hat Schult einen Vertrag bis zum Jahresende unterzeichnet. In einem Interview mit der Bild am Sonntag spricht die Torfrau nun unter anderem über ihre Beweggründe, wieso die US-amerikanische Profiliga den europäischen Topligen in Sachen Vereinbarung von Familie und Beruf den Rang abläuft und eine mögliche Rückkehr in die Nationalmannschaft.
Schlagzeilen machte Almuth Schult mit ihrem Wechsel zum Hamburger SV vor ein paar Monaten. Nach der Geburt ihres dritten Kindes sammelte die erfahrene Torhüterin im Norden etwas Spielzeit. Jetzt folgte wieder der Wechsel in die NWSL, nachdem Schult im Jahr 2022 dort bereits für Angel City unter Vertrag stand - allerdings nur ein Pflichtspiel absolvierte: "Wir als Familie hatten selbst nicht mehr damit gerechnet. Wir hatten immer gesagt, dass es zu weit weg und nicht einfach mit dem Job meines Mannes zu vereinbaren ist", sagte Schult. Doch das Angebot von Kansas City sei so gut gewesen, dass es wenig Zeit zur Entscheidung brauchte. "In den USA ist es am einfachsten, Fußball und Familie zu vereinbaren, die NWSL ist diesbezüglich führend auf der Welt", so Almuth Schult weiter.
Schult habe auch Gespräche mit europäischen Vereinen geführt, allerdings seien diese der Thematik Familie nicht so offen begegnet. Ihr neuer Verein würde die 33-Jährige in allen Belangen unterstützen, übernehme beispielsweise sogar die Reisekosten. Dabei hilft auch der neu geschlossene Tarifvertrag: Spielerinnen profitieren hier durch mehr Gehalt und bessere Bedingungen. "In der Bundesliga gibt es nicht mal einen Mindestlohn", erklärte Schult. Neben infrastrukturellen Anforderungen werde auch die Unterstützung von Müttern geregelt. "Da wird an Dinge gedacht, die in Deutschland keiner im Blick hat", resümierte die Ex-Wolfsburgerin.
Almuth Schult im Plausch mit dem ehemaligen Bundestrainer Horst Hrubesch. / Jean Catuffe/GettyImages
Apropos Deutschland: Rund sieben Jahre hütete Almuth Schult als Stammtorfrau den Kasten der deutschen Frauennationalmannschaft und war stets ein wichtiger Rückhalt. 2016 konnte Schult mit den DFB-Frauen die olympische Goldmedaille gewinnen. Auch die diesjährigen Olympischen Spiele habe die 33-Jährige verfolgt und schreibt eine Rückkehr in den Kreis der Nationalmannschaft nicht ab: "Ich habe gespürt, wie gern ich dabei gewesen wäre. Ich wäre natürlich stolz, wenn ich mein Land noch einmal auf dem Platz vertreten dürfte."Doch Schult ist sich ihrer Chancen durchaus bewusst: "Aber ich kenne die Pläne des neuen DFB-Trainerteams nicht". Auch die Torfrau würde mit Spannung beobachten, wen Christian Wück in Zukunft nominieren wird und wie die Entwicklung der Frauennationalelf verläuft.
Doch nun liege ihr Fokus auf der NWSL, der laut Schult "kompetitivsten Liga der Welt. Einen richtigen Meisterkandidaten würde es in keiner Saison geben. "Für Torhüterinnen ist die Liga ideal. Durch die Ausgeglichenheit hat man in jedem Spiel gut zu tun", so Almuth Schult. Während ihres Aufenthalts in den Staaten pausiert ihre Karriere als TV-Expertin der ARD. Ihr Vertrag mit dem Sender laufe bis nächsten Sommer. "Ich würde das gern weitermachen", bestätigte die Torfrau und zeigte so schon eine Perspektive auf, wenn ihr Vertrag bei Kansas City Ende dieses Jahres ausläuft.
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