Vertikalpass
·30. Oktober 2025
Das sind die drei Erfolgsfaktoren des VfB

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·30. Oktober 2025

Nach dem zweiten Sieg gegen Mainz innerhalb von vier Tagen wissen wir: Alles, was Sebastian Hoeneß derzeit anfasst, wird zum Erfolg. Wenn sogar Atakan Karazor trifft, dann ist klar – es funktioniert einfach alles, zumindest in den nationalen Wettbewerben.
Alle machen sich lustig, Deniz Undav schreibt auf Instagram von “Torjäger Karazor”. Ja, in Anführungszeichen, auch er konnte nicht glauben, wie souverän der Kapitän in der 73. Minute zum 0:2 einschob. Vorausgegangen war nach einem Ballgewinn ein schönes Zusammenspiel zwischen Chris Führich und eben Undav. Dessen Querpass ließ Angelo Stiller durch und Karazor konnte gar nicht anders, als ins lange Eck zu schieben.

Mainz versuchte es gegen den VfB mit übertriebener Härte, was auch zu Wortgefechten und Rudelbildungen führte. Immer mittendrin, natürlich: Dominik Kohr und Nadiem Amiri.
Es war erneut ein glanzloser Sieg, der gegen kriselnde und teilweise überharte Mainzer nur ganz selten in Gefahr geriet, obwohl der VfB zwischenzeitlich deutlich einen Gang zurück schaltete. Das ging gut, weil Mainz quasi nie aufs Tor schoss und sich der VfB auf seine drei Erfolgsfaktoren verlassen kann:
Personelle Qualität Es scheint, Hoeneß könne jeden auswechseln, jede Position neu besetzen, ohne Qualitätsverlust. Immer herrscht ein gewisses Grundniveau, jeder spielt mindestens mal solide, kein Spieler fällt ab. In den letzten beiden Spielen gegen Mainz kamen 21 Akteure zum Einsatz und man hatte nie den Eindruck, dass es am Zusammenspiel oder an den Abläufen fehlen würde. Das hat natürlich mit der Qualität der Spieler zu tun, aber auch mit der des Trainers Hoeneß. Führungsstärke, Vertrauen und das Gespür für die richtige Zusammenstellung der Startelf sind die Gründe für den derzeitigen Höhenflug des VfB. Das führt dazu, dass immer wieder ein neuer Spieler zum Entscheider wird. Im Bundesliga-Spiel gegen Mainz Führich und Undav. Im Pokal Luca Jaquez, Stiller und Karazor – plus Undav, der deutlich gezeigt hat, welchen Wert er für die Mannschaft darstellt.
Taktische Flexibiltät In dem Hoeneß auf fast seinen ganzen Kader setzt – Ausnahmen sind Yannik Keitel, Lazar Jovanovic und Silas – kann er seine Taktik immer wieder variieren. Manchmal in Nuancen, manchmal signifikant, wie in Wolfsburg, als er Nikolas Nartey eine ungewöhnlich offensive Rolle zuwies. Seine Spielauffassung ist fluide geworden, vor allem in der Offensive. Nach der Verletzung von Ermedin Demirovic setzte der Trainer auf drei Innenverteidiger, die Rückkehr von Undav lässt auch wieder das bewährte 4-2-3-1 zu.
Defensive Stabilität Weniger als ein Tor pro Spiel kassiert der VfB bisher – zuletzt musste der VfB nur Elfmeter als Gegentore hinnehmen. Die Expected Goals-Statistik zeigt nur einen geringfügig höheren Wert an. Auch in Mainz hatte der Gegner kaum Torchancen, Fabian Bredlow musste keine einzige Parade zeigen. Was lange Zeit die Problemzone unter Hoeneß war, ist nun das Prunkstück geworden. Tore nach Standards, Flipperbälle im Strafraum, Ballverluste in gefährlichen Zonen – diese Fehleranfälligkeit hat der VfB bisher abgestellt. Und das ganz unabhängig davon, in welcher Abwehrformation der VfB aufläuft.
Qualität + Flexibilität + Stabilität = Erfolg Ob diese Erfolgsformel auch in Leipzig funktioniert? Es ist der erste wirklich hochkarätige Gegner in der Bundesliga, der zudem mit seiner Angriffsmaschine (12 Tore aus den letzten drei Spielen) hervorragend in Form ist. Gegen den Tabellenzweiten wird sich zeigen, ob der gute Saisonstart nur an den eher schwächeren Gegnern lag oder an der neuen Stärke des VfB mit seinen drei Erfolgsfaktoren.
Zum Weiterlesen: Rund um den Brustring spricht von einem „eigentlich ziemlich entspannten Spiel“ blieb aber trotzdem angespannt. Der Grund: das #VfBsein.
Bilder: Alex Grimm/Getty Images









































