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·14. Januar 2022

Der Fall Lammers: Kann Glasner den Stürmer aus der Krise holen?

Artikelbild:Der Fall Lammers: Kann Glasner den Stürmer aus der Krise holen?

Sam Lammers wurde zuletzt bei Eintracht Frankfurt zur Reizfigur. Nach dem 2:3 gegen Borussia Dortmund hagelte es Kritik am niederländischen Angreifer. Doch warum tut sich der 24-Jährige bislang so schwer bei den Hessen? Die Suche nach Antworten fällt schwer. Auf Trainer Oliver Glasner wartet eine Mammutaufgabe.

Weniger als eine halbe Stunde Einsatzzeit bei der 2:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund genügte, um rund um Sam Lammers einen regelrechten "Shitstorm" in sozialen Netzwerken zu verursachen. Der Stürmer wurde beim Stand von 2:0 für Eintracht Frankfurt eingewechselt, am Ende verloren die Hessen die Bundesligapartie. Gute Trainingsleistungen führte Coach Oliver Glasner direkt nach der Partie für die Einwechslung an. Im Spiel allerdings konnte Lammers das erneut nicht zeigen. Doch wo ist die Qualität, die die Leihgabe von Atalanta unter anderem in 50 Pflichtspielen in der holländischen Eredivise (20 Tore, sechs Vorlagen) gezeigt und in die Serie A gebracht hat, verloren gegangen?


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Zweite Wahl aus Überzeugung

Eine äußerst schwierige Spurensuche. Verpflichtet wurde Lammers im Sommer sicherlich nicht als die 1A-Lösung bei der Eintracht. Andere Transfers wie der von Carlos Vinicius (Benfica Lissabon) scheiterten. Kleine Randnotiz: Der Brasilianer kickt jetzt übrigens bei Lammers' Ex-Klub PSV Eindhoven. Dennoch waren Sportvorstand Markus Krösche und Trainer Oliver Glasner von den Qualitäten des ehemaligen niederländischen U21-Nationalspielers überzeugt. Technisch stark und ein guter Abschluss waren Attribute, die man Lammers zuschrieb. Dass bei der Leihe bislang keine Kaufoption ausgehandelt wurde, spricht aber auch eine deutliche Sprache. In 14 Pflichtspielen (zwei Tore) für die Eintracht deutete Lammers seine Abschlussqualitäten zwar an, war aber im Spiel der Hessen oftmals ein Fremdkörper und auf der Suche nach Position und Form. So richtig in System und Spielweise der Eintracht scheint er nicht zu passen.

Glasner muss mehr als einen Knopf finden

Glasner erklärte nun auf Nachfrage von fussball.news vor dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg am Sonntag (15:30 Uhr) die schwierige Situation um Lammers: "Es ist nicht so, wir drücken jetzt auf den einen Knopf und alles funktioniert. Ich habe es selbst nicht gelesen, aber habe es mitbekommen und bin der Meinung, dass Sam ein bisschen als Sündenbock abgestempelt und verantwortlich für die Niederlage gegen Dortmund gemacht wurde. Das stimmt nicht. Wir haben das als Mannschaft viel zu passiv angegangen." Dennoch musste auch der 47-jährige Österreicher eingestehen: "Tatsache ist, dass Sam noch Luft nach oben hat in seinen Leistungen." Team und Trainer würden ihn tagtäglich unterstützen und der Offensivspieler sei "nach wie vor sehr fleißig. Er schafft es aber halt nicht so, das, was er sicherlich von sich erwartet und wir uns alle wünschen, in richtig guten Leistungen auf den Platz zu bringen."

Eintracht stellt sich vor den Spieler

Ein großes Problem dürfte in alldem fehlendes Selbstvertrauen und ein Erfolgserlebnis sein. Lammers' letztes Tor datiert vom 19. September vergangenen Jahres. Dass er jetzt noch mittendrin dabei war, als sein Team einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gab, dürfte für die Entwicklung nicht förderlich gewesen sein. Dass er danach aber teils heftigen Beleidigungen ausgesetzt war, ärgerte auch Glasner: "Sam ist unser Spieler. Wir werden ihn bestmöglich unterstützen und natürlich immer schützen, weil er Teil unserer Mannschaft ist. Wir gewinnen als Mannschaft und wir verlieren als Mannschaft. Wenn er den Siegtreffer erzielt, ist er nicht der alleinige Held und in diesem Fall nicht der Alleinschuldige." Für Glasner und sein Trainerteam wird der Fall Lammers zur Mammutaufgabe. In der laufenden Saison allerdings hat der Österreicher eindrucksvoll gezeigt, dass er abgeschriebene Spieler (Tuta, Ajdin Hrustic, Danny da Costa) wieder in die Spur bringen kann. Möglicherweise könnte sogar Potentialtrainer Martin Daxl helfen, den Angreifer an sein eigentliches Potential erinnern - und so aus der großen Stürmerkrise führen.

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