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·17. September 2025
Der FC und sein neues Gesicht: Die fünf großen Unterschiede zur Vorsaison

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Simon Bartsch
17 September, 2025
Elf neue Spieler, ein Leihrückkehrer und ein neuer Trainer – im Sommer gab es ein Facelifting beim 1. FC Köln: Das sind fünf gravierende Unterschiede zur Vorsaison.
Die Kölner Spieler feiern den Sieg gegen Freiburg mit den Fans
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Gerhard Struber ist mittlerweile bekanntlich in England Trainer. Der Ex-Coach der Geißböcke kämpft auch in dieser Spielzeit ganz offensichtlich wieder um den Aufstieg. Aus den ersten fünf Spielen holte Struber mit seinem Team elf Punkte, belegt Rang drei, scheiterte aber mit Bristol in der 2. Runde des EFL-Cups am FC Fulham. In der Liga verlief der Saisonstart stark. Struber ist in der Championship noch ungeschlagen. Doch der Blick aus Köln ins Königreich ist wohl nicht überall mit sonderlich viel Wehmut verbunden. Denn beim FC weht seit dieser Spielzeit ein neuer Wind. Einer, der bislang absolut gefällt und einer, der zumindest die Frage erlaubt, ob es unter Struber ähnlich erfolgreich verlaufen wäre. Das ist natürlich eine rein spekulative Frage, doch die Veränderung am Geißbockheim ist eine massive. Und das schlägt sich gleich an mehreren Stellen deutlich nieder.
So zeigen die Kölner im bisherigen Saisonverlauf eine im Vergleich zur Vorsaison unglaubliche Kaltschnäuzigkeit. Bereits zehn Mal waren die Geißböcke in den ersten vier Pflichtspielen erfolgreich, acht Mal in der Liga. Auch in der vergangenen Spielzeit erzielte der FC in den ersten drei Ligaspielen acht Tore. Doch schon zu dieser Phase war ein späterer Trend – wenn auch noch nicht so ausgeprägt – sichtbar. Der FC traf acht Mal, der xGoals-Wert lag zu diesem Zeitpunkt bei 9,5. Das heißt die Kölner hätten anhand der Qualität ihrer Möglichkeiten 1,5 Treffer mehr erzielen sollen. Die Effizienz lag damals bereits bei -1,5. Nach dem 34. Spieltag lag sie sogar bei fast -18. Der FC kam am Ende auf 53 Tore, allerdings auf 63 Großchancen und einen xGoals-Wert von 70,8. Aktuell liegt der xGoals-Wert bei 4,7.
In der vergangenen Spielzeit gelang Damion Downs ein kleines Kunststück. Der Stürmer war der einzige Spieler, der nach seinen Einwechslungen gleich zwei Mal für den FC traf. Tatsächlich erzielten beim FC in der Vorsaison überhaupt nur vier Joker ein Tor, fünf Einwechselspieler trugen sich insgesamt in die Scorerliste ein. Und diesen Wert hat der FC nun bereits eine Klasse höher in der Bundesliga nach dem 3. Spieltag erreicht. Mit Said El Mala und Isak Johannesson erzielten zwei Joker Tore, Luca Waldschmidt, Ragnar Ache und erneut El Mala bereiteten Treffer nach ihren Einwechslungen vor. Von der Bank kommt also in dieser Spielzeit Torgefahr.
Dass die Kölner Joker in der vergangenen Spielzeit nicht so richtig stechen wollten, führte auch dazu, dass der FC spät eher selten traf. Insgesamt fielen zehn der 53 Tore in der Schlussviertelstunde, eins in der Nachspielzeit. Etwas mehr als jeder fünfte Treffer fiel also erst kurz vor Spielende. Gegen Freuther Fürth traf Downs in der vergangenen Spielzeit in der Nachspielzeit und bescherte dem FC damit noch spät den 1:0-Sieg, also zwei Punkte. In dieser Spielzeit trafen die Kölner in der Liga vier Mal in der Schlussviertelstunde, zwei Mal in der Verlängerung, im Pokal ebenfalls zwei Mal. Gleich drei Mal veränderte ein Last-Minute-Tor den Ausgang des Spiels.
Schon alleine aufgrund der Transfersperre hat sich natürlich auch die Dynamik der Neuzugänge verändert. Zwar haben die Kölner im vergangenen Sommer Spieler verpflichtet, diese durften aber nicht registriert werden. Said El Mala und Co. wurden dementsprechend erst einmal verliehen. Im Winter kamen mit Anthony Racioppi, Joel Schmied, Imad Rondic und Jusuf Gazibegovic vier neue Spieler. Rondic und Racioppi spielen bereits wieder für andere Clubs, Gazibegovic hat aktuell einen schweren Stand. Einzig Schmied spielt bislang regelmäßig. Viele der aktuellen Neuverpflichtungen haben sich bereits zu Stammspielern entwickelt, zu Leistungs- und Hoffnungsträgern. Alleine fünf der bisherigen acht Tore gehen auf das Konto der Neuzugänge, Said El Mala ist da noch nicht eingerechnet.
Ob es tatsächlich eine taktische Vorgabe gab oder nicht, wird vermutlich nicht mehr geklärt werden. In der vergangenen Spielzeit starteten die Kölner mit einer Viererkette in die Saison. Die schien einer Kölner Grundsätzlichkeit zu unterliegen, die sich bereits unter Steffen Baumgart manifestiert hatte. Gerhard Struber blieb neun Spieltage bei seinem 4-4-2-System mit Doppelsechs. Nach dem Darmstadt-Spiel in der Hinrunde folgte der Systemwechsel. Doch auch in der neuen taktischen Ausrichtung gab es nur wenig Spielraum. Struber wechselte eigentlich nur zwischen Doppelsechs und einer Spitze mit einer Sechs und Doppelspitze. Erst gegen Ende der Saison – auch unter Friedhelm Funkel – gab es weitere Varianten.
Lukas Kwasniok wählt allerdings einen ganz anderen Ansatz. Der neue Coach passt sein System dem des Gegners an. Auch deswegen liefen die Geißböcke in dieser Spielzeit in vier Begegnungen mit vier unterschiedlichen taktischen Formationen auf. Mal mit Vierer-, mal mit Dreierkette, mal mit einer Offensivreihe mit drei Kräften, mal nur mit Doppelspitze. Der Trainer ist nicht nur in seiner Ausrichtung variabel, er passt das System auch im Spiel an und lässt Akteure auf vermeintlich eher unbekannten Positionen spielen. Der Erfolg gibt dem Trainer auch hier recht.