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·4. Dezember 2025
DFB-Abschied nach der WM? So plant Bundestrainer Julian Nagelsmann - Bericht

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·4. Dezember 2025

Als Julian Nagelsmann Mitte September 2023 das Amt des Bundestrainers übernahm und auf Hansi Flick folgte, war das doch recht überraschend. Schließlich gilt der 38-Jährige als extrem ambitioniert und als akribischer Arbeiter, der in seiner noch jungen Profi-Trainerkarriere nach Erfolgen auf Vereinsebene strebt.
Rund ein halbes Jahr nach seinem Aus beim FC Bayern war Nagelsmann plötzlich Bundestrainer. Seine Arbeit beim DFB war zunächst auf die Heim-EM im Sommer 2024 ausgelegt. Trotz des Ausscheidens im Viertelfinale schaffte Nagelsmann, die Euphorie rund um die Nationalmannschaft zurückzubringen. Auch wenn im Anschluss wieder ein Tief folgte, verlängerte er seinen Vertrag als Bundestrainer. Und das - erneut überraschend - langfristig bis Ende Juli 2028.
Der Plan beim Verband und beim Trainer sieht demnach vor, mindestens bis nach der EM 2028 zusammenzuarbeiten. Doch bleibt Nagelsmann wirklich bis nach dem Turnier in Großbritannien und Irland deutscher Nationaltrainer?
Zuletzt gab es immer mal wieder Gerüchte um Nagelsmanns Rückkehr in den Klubfußball. Jüngst machten Spekulationen die Runde, der FC Liverpool habe ihn als Nachfolger für den in die Kritik geratenen Arne Slot im Auge. Der angebliche Plan: Mit Slot die Saison fertig spielen (oder eine Interimslösung finden) und nach der WM im Sommer Nagelsmann als neuen Chefcoach verpflichten.
Wie Sky berichtet, ist an diesen Gerüchten aber überhaupt nichts dran. Nagelsmann habe derzeit überhaupt keine Ambitionen, einen Verein zu übernehmen und sieht sich weiter als Bundestrainer. Gedanken über einen Wechsel oder gar Gespräche mit Klubs gäbe es nicht.
Stand jetzt kann man demnach davon ausgehen, dass Nagelsmann auch nach der Weltmeisterschaft im kommenden Sommer DFB-Coach bleibt und die Nationalmannschaft zur EM 2028 führt. Entscheidend bei dieser Rechnung wird aber das Abschneiden bei der kommenden WM sein. Nach dem Titel 2014 schied das DFB-Team bei den Endrunden 2018 und 2022 schon nach der Vorrunde aus.Eine ähnliche Blamage würde Nagelsmann sicher den Job kosten. Am Freitagabend wird zunächst die Auslosung der Gruppenphase anstehen. Deutschland ist als Gruppenkopf in Topf eins gesetzt.
"Man spürt das Kribbeln im Körper", meinte Nagelsmann im Vorfeld gegenüber dem SID. "Die WM schien bisher noch etwas weiter weg - nicht nur geografisch. Mit der Auslosung, wenn wir unsere Gegner und Spielorte kennen, rückt sie spürbar näher", so der Bundestrainer weiter. Bei ihm steige "die Vorfreude und wir können auf allen Ebenen voll in die Vorbereitung einsteigen".
Nagelsmanns Ziele bei der Endrunde sind hoch. Wegen teils schwacher Leistungen und Ergebnisse wurde er in den letzten Monaten häufiger mal dafür kritisiert, den WM-Titel als Ziel auszurufen. Angesichts der Darbietungen nach der Heim-EM gehört Deutschland sicher nicht zu den absoluten Topfavoriten.Die gute Nachricht: Im neuen XXL-Format mit 48 Teams und zwölf Gruppen ist ein Vorrunden-Aus fast schwieriger als der Einzug in die K.o.-Runde. Dort geht es erstmals mit 32 Teams in einem Sechzehntelfinale weiter. Nicht mit dabei sind lediglich die Gruppenletzten und die vier schlechtesten Gruppendritten.
Bleibt die Frage, ab welchem Zeitpunkt man die WM als Erfolg ansehen könnte. Mindestens das Viertelfinale sollte es schon sein. Andernfalls müsste man Nagelsmanns Zukunft nach dem Turnier neu bewerten.









































