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·5. März 2024
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·5. März 2024
In der diesjährigen Viertelfinal-Runde im DFB-Pokal der Frauen hat es keine riesigen Überraschungen gegeben, dafür viele Tore in allen Partien. Wolfsburg setzte sich mit hoher Präsenz in den Standardsituation gegen Hoffenheim durch. Bayern fertigte Zweitligist Jena ab, auch Frankfurt hatte gegen Bundesliga-Schlusslicht Duisburg keine Probleme. Und die SGS Essen komplettiert mit einem überzeugenden Sieg gegen Leverkusen die vier Mannschaften, die ins Halbfinale des Pokalwettbewerbs einziehen.
Nach der erfolgreichen Länderspielpause, in der sich die deutsche Nationalmannschaft mit einem 2:0-Sieg über die Niederlande für die Olympischen Spiele qualifiziert hatte, ging es gleich spannend im deutschen Fußball weiter. Im Viertelfinale des DFB-Pokals, bei dem unter anderem die führenden vier Teams aus der Frauen-Bundesliga im Einsatz waren, konnten sich Fans über viele Tore freuen.
TSG 1899 Hoffenheim - VfL Wolfsburg 0:3
Die Vorzeichen für die Wölfinnen waren nicht optimal. Mit Toptorschützin Ewa Pajor und Mittelfeldmotor Lena Oberdorf musste die Mannschaft von Tommy Stroot kurzfristig auf gleich zwei Stammkräfte verzichten. Chantal Hagel und die niederländische Offensivspielerin Fenna Kalma ersetzten die verletzten Spielerinnen. Auf der anderen Seite gab es bei Hoffenheim eine erfreuliche Nachricht. Zum ersten Mal nach ihrer Syndesmosebandverletzung stand Melissa Kössler wieder in der Startelf.
Die Partie begann mit wenigen Torraumszenen in der Anfangsviertelstunde, beide Mannschaften begegneten sich zunächst auf Augenhöhe und tasteten sich erst einmal gegenseitig ab. Daher war es keine Überraschung, dass der erste Treffer durch eine Standardsituation zustande kam. Jule Brand kam nach einer gut getretenen Ecke mit dem Kopf an das Leder und brachte den VfL somit gegen ihren ehemaligen Verein in Führung (27.). Die Hoffenheimerinnen fanden im Anschluss einige Male gefährlich den Weg vor das Tor der Gäste, Wölfinnen-Torhüterin Merle Frohms musste jedoch nur selten eingreifen. So waren es in der Nachspielzeit der ersten Hälfte erneut die Wolfsburgerinnen, die ihre optimale Chancenverwertung aufzeigten. Wie schon beim ersten Treffer wurde auch das zweite Tor durch einen Eckball eingeleitet. Die TSG-Verteidigung gab Alexandra Popp viel zu viel Raum, sodass die Kapitänin ungehindert einnicken konnte (45+2).
Auch im zweiten Durchgang fanden die Schützlinge von Stefan Lerch keine effektiven Mittel, um die Wolfsburger Defensive zu durchbrechen. Zwar lief die Heimmannschaft, je näher der Schlusspfiff rückte, immer häufiger mit Angriffen nach vorne an, jedoch gelang nur selten ein Schritt in den gegnerischen Strafraum. Falls das doch einmal der Fall war, blockte das Bein einer VfL-Verteidigerin mögliche Schussversuche auf das Tor. Das letzte Wort gehörte jedoch abermals den Wölfinnen. In der Nachspielzeit setzte Vivien Endemann den Schlusspunkt zum 3:0. So waren es in einem engen Duell die Standardsituationen, die den Unterschied machten.
Leverkusen - SGS Essen 1:2
Die SGS Essen galt als das Überraschungsteam schlechthin der Hinrunde dieser Bundesliga-Saison. Allerdings ließen die Essenerinnen in den ersten Partien des neuen Jahres zwischenzeitlich etwas nach. Im Pokal war die SGS jedoch von Anfang an voll da und stellte die Leverkusener Defensive schon früh vor große Probleme. Essen belohnte sich für die Mühen in Form eines Torerfolgs von Ramona Maier, die den Ball sehenswert per Fallrückzieher im Tor versenkte (9.). Auch im weiteren Spielverlauf des ersten Durchgangs dominierte die Elf von Markus Högner das Spiel. Bayer 04 schien überfordert von der Bissigkeit der Gegnerinnen und blieb auch in der 33. Spielminute zu passiv, als Laureta Elmazi nach einem Abpraller am schnellsten reagiert und das zweite Tor erzielte.
Allerdings erlaubten sich die Gäste nach dem Wiederanpfiff mehr Unaufmerksamkeit im eigenen Strafraum. So ließen die Verteidigerinnen die eingewechselte Verena Wieder entkommen, die durch den Anschlusstreffer wieder Leben in das Spiel ihrer Mannschaft brachte (56.). Zwar kamen neu erstärkte Leverkuserinnen gegen Ende dem Ausgleich noch einmal nah, doch schlussendlich kam die Gegenwehr zu spät.
FC Carl Zeiss Jena - FC Bayern München 0:3
Die Münchnerinnen, die aktuell an der Spitze der Frauen-Bundesliga stehen, zeigten gleich von Beginn an, dass sie ihrer Favoritenrolle gegen Zweitligist Jena gerecht werden wollen. Nach nur zwei Minuten musste die Torhüterin der Heimmannschaft nach einem Torschuss von Jovana Damnjanović bereits zum ersten Mal hinter sich greifen, allerdings wurde gleich im Anschluss auf Abseits entschieden. Wenig später durfte die Mannschaft von Alexander Straus dann auch offiziell jubeln, als Pernille Harder per Kopf nach punktgenauer Hereingabe von Katharina Naschenweng einnetzte (12.). Nicht einmal zwei Minuten später folgte der nächste Treffer. Sarah Zadrazil fand die Lücke in der Jena-Abwehr und bediente Damnjanović, die aus kurzer Distanz zum 2:0 traf (14.). Die serbische Nationalspielerin setzte noch einmal einen drauf, als sie den Ball in der 42. Spielminute nach erfolgreicher Eckenvariante vom kurzen Pfosten aus entscheidend ins Tor lenkte. Zur Halbzeit wechselte Straus bei seinem Team ordentlich durch, wodurch er etwas Torgefährlichkeit aus dem Spiel seiner Mannschaft herausnahm. Dementsprechend gelang dem FCB außer einem erneuten Abseitstreffer durch Harder kein weiterer Torerfolg.
Eintracht Frankfurt - MSV Duisburg 4:1
Der Eintracht gelang ein Start nach Maß. Gegen den Tabellenletzten aus Duisburg brachte Lisanne Gräwe, die seit der Kreuzbandverletzung von Tanja Pawollek zur Stammspielerin avanciert ist, ihr Team durch einen wuchtigen Schuss von der Strafraumkante in Führung (6.). Wie dem FCB gelang auch den Adlerträgerinnen nur kurze Zeit später das Tor Nummer zwei. Dieses Mal blieb Laura Freigang vor dem gegnerischen Tor selbstlos und legte den Ball noch einmal quer zu Teamkollegin Lara Prašnikar, die nur noch einschieben musste (11.). Prašnikar stand auch beim 3:0 im Zentrum des Geschehens. Mit einem schönen Dribbling setzte sich die slowenische Nationalspielerin im Strafraum durch und bediente im Anschluss Nicole Anyomi (41.)
Im zweiten Durchgang erhielt die Eintracht durch einen Elfmeter die Chance, die Partie schon frühzeitig zu entscheiden, allerdings parierte Duisburgs Ena Mahmutovic stark gegen Freigang. Im Gegenzug erfolgte etwas aus dem Nichts der Anschlusstreffer der Zebras. Auch hier war ein Eckball gewinnbringend, den Samantha Jerabek nutzte, um zu verkürzen (66.). Trotzdem ließ die endgültige Entscheidung nicht lange auf sich warten. Joker Shekiera Martinez vollendete eines ihrer Dribblings zum 4:1-Endstand (77.).
Mit den heutigen Ergebnissen ziehen Vorjahressieger Wolfsburg, Bayern, Frankfurt und Essen in das Halbfinale des DFB Pokals ein. Die Auslosung für die Runde der letzte Vier erfolgte noch am Dienstagabend: Wolfsburg empfängt Essen, die Bayern die Frankfurter Eintracht. Die Halbfinals steigen schließlich am 30. und 31. März, das Finale findet an Christi Himmelfahrt am 09. Mai im Kölner Rhein-Energie-Stadion statt (16:45 Uhr).