FC Bayern München
·12. Dezember 2025
Die inspirierende Geschichte von Alphonso Davies beim FC Bayern

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·12. Dezember 2025

Ende März riss sich Alphonso Davies das Kreuzband. Bis zum 9. Dezember, dem Champions League-Heimspiel gegen Sporting Lissabon, musste der FC Bayern auf den kanadischen Ausnahmespieler auf der linken Seite verzichten. Dann feierte er seine umjubelte Rückkehr auf den Platz. Doch die Geschichte des 24-Jährigen ist weit mehr als nur die einer schweren Verletzung und eines Comebacks – sie ist eine Geschichte von Mut, Durchhaltevermögen und der unerschütterlichen Liebe zum Fußball.
In der Doku zu seinem Comeback haben wir mit Alphonso Davies über seinen Weg gesprochen:
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Alphonso Davies’ Weg begann fernab der großen Fußballbühnen. Geboren in Ghana, kam er als Kind mit seiner Familie nach Kanada. „Ich erinnere mich kaum an Ghana, ich war noch sehr jung. Das Leben in Kanada war anders, vor allem das kalte Wetter und die neue Sprache“, so Davies im Gespräch mit fcbayern.com. Eishockey war die Sportart, die in seiner neuen Heimat dominierte, und auch er spielte ein wenig – „nicht auf einem Niveau, um Profi zu werden, aber ich konnte mich auf dem Eis behaupten.“
Doch die Leidenschaft für den Fußball war immer da, genährt von seinem Vater, einem großen Fußballfan. „Ich wollte immer Fußballer werden, auch wenn es in Edmonton, wo ich aufwuchs, eher ungewöhnlich war. Die meisten Kinder träumten ja davon, Eishockeyspieler zu werden.“
Mit 14 Jahren zog Davies nach Vancouver, um in einer der besten Fußballakademien Kanadas zu trainieren. „Ich war dreimal im Probetraining. Sie gaben mir immer eine Liste mit Dingen, die ich verbessern musste. Jedes Mal, wenn ich nach Hause kam, arbeitete ich nur an diesen Punkten.“ Seine Mutter war zunächst skeptisch, ihn so jung wegziehen zu lassen, doch „ich habe sie überzeugt, dass das der einzig richtige Weg für mich ist. Ich habe coole und nette Leute kennengelernt.“
In Vancouver begann Davies bei der U16-Mannschaft, spielte bald auch für die zweite Mannschaft und unterschrieb mit 15 seinen ersten Profivertrag. „Ich werde nie vergessen, wie hart das erste Training mit der ersten Mannschaft war. Sie waren viel stärker, schneller und erfahrener als ich. Ich wusste, wenn ich Profi werden will, muss ich sehr schnell lernen. Ich wurde getreten - und niemand half mir auf. In der Akademie helfen dir zehn Leute. Aber auf dem Profi-Level hilft dir niemand, wenn du am Boden liegst. Du musst alleine aufstehen.“
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Mit 16 Jahren gab Davies sein Debüt für die kanadische Nationalmannschaft. „Es war aufregend. Plötzlich spielte ich gegen die besten Spieler der ganzen Welt. Ich dachte: Okay, ich habe diesen Schritt geschafft - was kann ich tun, um den nächsten zu machen?“ Als jüngster Spieler im Team bezog Alphonso Davies mit einem erfahrenen Mitspieler die Hotelzimmer, der ihn morgens aus dem Bett holte: „Ich liebe meinen Schlaf! Ich bin kein Morgenmensch. Aber er kam um 10 Uhr ins Zimmer und sagte: ‚Du schläfst noch? Komm schon, steh auf!‘ Das war wertvoll - er stand kurz vor dem Karriereende, während ich gerade erst anfing.“
Im Team gab es auch hitzige Momente, etwa als ein Spieler den Trainer lautstark kritisierte. „Als 16-Jähriger konnte ich kaum glauben, dass jemand so mit dem Trainer spricht. Aber das ist Fußball – die Leute geraten mal aneinander, aber am Ende wird alles geklärt.“
Ein wichtiger Mentor in Vancouver war Co-Trainer Pa-Modou Kah, der den jungen Davies immer wieder mahnte: „Du kannst noch so viel Talent haben - ohne harte Arbeit und die richtige Einstellung bringt das nichts! Wenn es schwer wird, musst du mental stark sein und dich durchbeißen.“ Gespräche über Verletzungen gehörten ebenfalls dazu, denn Kah hatte selbst viele Rückschläge erlebt. „Ich wusste schon bald, dass Verletzungen dazugehören, auch wenn es schwer ist.“
Mit 18 Jahren wechselte Alphonso Davies nach Europa, nach Deutschland, zum FC Bayern München. „Als ich zum ersten Mal die Säbener Straße betrat, wurde mir erst bewusst: Ich bin wirklich hier!“ Verteidiger Mats Hummels war der erste Spieler, der ihn kontaktierte: „Er sagte, er könne es kaum erwarten, dass ich den Club und die Stadt kennenlerne. Ich habe ihn immer ‚Sir‘ genannt, bis er sagte: ‚Du musst mich nicht Sir nennen, ich bin dein Teamkollege.‘“
Das erste Training war eine besondere Herausforderung: „Wir spielten Fünf-gegen-Zwei, und ich stand in der Mitte. Ich habe ständig den Ball verloren. Ribéry wurde richtig sauer und sprach auf Deutsch zu mir, das ich aber nicht verstand.“ Davies lernte schnell, passte sich an das hohe Tempo und die technische Qualität an.
In seiner ersten Saison spielte er meist für die Amateure des FC Bayern, trainierte aber regelmäßig mit den Profis. „Das war für mich ideal, weil ich so Spielpraxis bekam und gleichzeitig von den Besten lernen konnte. Man denkt vielleicht, man kann es bei der zweiten Mannschaft etwas ruhiger angehen, aber das geht nicht. Du musst zeigen, was du gelernt hast.“
Der Durchbruch für Alphonso Davies kam in der Saison 2019/20, als der Außenverteidiger regelmäßig Spielminuten bekam und mit dem FC Bayern die Champions League gewann. „Dieses Gefühl, den Pokal zu heben, war unbeschreiblich. Ich habe fast zwei Tage nicht geschlafen, so glücklich war ich. Es war ein Traum, den ich schon als Kind hatte und der plötzlich wahr geworden ist.“
Der Traum trieb ihn weiter an zu Höchstleistungen auf dem Platz. „Als zuletzt die Vertragsverlängerung bei Bayern kam, war ich glücklich. Und natürlich war es schön, dass Jamal (Musiala, d. Red.) danach auch verlängert hat und Kimmich und all die anderen. Die Mannschaft sieht richtig gut aus, und ich glaube, wir können in dieser Saison noch Großes erreichen.“
Zuvor, im März 2025, jedoch, da folgte auch der persönliche Tiefpunkt: Im Spiel für Kanada erlitt Davies einen Kreuzbandriss und eine Meniskusverletzung. „Ich hörte drei Klicks, mein Bein war wie gelähmt. Ich konnte kaum glauben, was passiert war.“ Die Diagnose bedeutete eine Operation und eine lange, harte Reha. „Die Schmerzen, die schlaflosen Nächte, das tägliche Aufstehen mit Schmerzen – es war mental härter als körperlich.“
Doch Davies blieb positiv: „Ich konnte entweder jammern oder lächeln und kämpfen. Ich habe mich für Letzteres entschieden.“ Unterstützt von Familie, Freunden und dem FC Bayern arbeitet er nun an seinem Comeback. „Ich laufe wieder, trainiere, baue Muskeln auf. Der schwerste Teil ist geschafft.“
Trotz aller Widrigkeiten blickt Alphonso Davies optimistisch in die Zukunft: „Ich freue mich darauf, wieder mit meinen Teamkollegen auf dem Platz zu stehen, gemeinsam zu kämpfen und Siege zu feiern.“ Für ihn ist Erfolg nicht nur das Gewinnen von Titeln, sondern das Genießen jedes einzelnen Tages. „Jeder Tag ist eine neue Herausforderung und ein Geschenk.“
Neben dem Fußball hat Davies in der Verletzungszeit neue Seiten an sich entdeckt: „Ich bin ein sehr praktischer Typ, ich baue gerne Dinge. Das habe ich von meinem Vater gelernt, das war unsere Verbindung. Ich habe Lego-Sets gebaut. Aber auch den Tisch, an dem ich sitze und streame. Sogar Möbel und eine Tech-Ball-Maschine für draußen hab ich gebaut. Alles, was ich dafür brauche, ist eine Bauanleitung und Zeit.“
Seine Geschichte, geprägt von Höhen und Tiefen, ist jetzt in einer exklusiven Dokumentation auf fcbayern.tv zu sehen. Ein tiefer Einblick in das Leben eines jungen Ausnahmetalents, das trotz schwerer Verletzungen nie den Glauben an sich verlor und nun stärker denn je zum FC Bayern zurückkehrt. Zur Video-Doku.
Alphonso Davies ist mehr als nur ein Fußballer – er ist ein Symbol für Durchhaltevermögen, Leidenschaft und die Kraft, immer wieder aufzustehen. Seine Reise ist eine Inspiration für alle, die Herausforderungen überwinden und ihre Träume leben wollen.









































