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·13. September 2025
Domenico Tedesco offiziell vorgestellt: So will Fenerbahce spielen

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·13. September 2025
Domenico Tedesco startet offiziell seine Amtszeit bei Fenerbahce – das Debüt ist gegen Trabzonspor geplant. Auf der Unterschriftzeremonie umriss der neue Trainer Ziele, Teamprofil und Systemidee. Präsident Ali Koc sprach von einem Mentalitätswechsel und einem klaren Anspruch für Liga und Europa. Sportdirektor Devin Özek erläuterte die Kaderarchitektur für hybride Systeme. Gemeinsam stellten sie Zusammenhalt und sofortige Wirkung über Ausreden.
Tedesco betonte Zufriedenheit und Stolz, in Istanbul angekommen zu sein, und verwies auf die starke Unterstützung durch Klubführung und Sportdirektor. Das erste Pflichtspiel soll die Richtung vorgeben: Intensität, Struktur und Balance. Er will keine Zeit verlieren, sondern vom ersten Tag an arbeiten und Ergebnisse liefern. Die Zeremonie markiert damit nicht nur einen Trainerwechsel, sondern den Auftakt einer gemeinsamen Linie.
Der Präsident formulierte den Titel in der Liga und ein Europa-Halbfinale als Zielbild der Saison. Er hob die gestiegene wirtschaftliche Schlagkraft hervor und begründete die Trainerwahl mit Überzeugung statt Wahlkalkül. Koc sprach von Punktverstärkungen an jeder Position und von detaillierten Analysen vor der Entscheidung. Ex-Profi Gökhan Gönul soll im Team eine wichtige Rolle übernehmen und das neue Klima mitprägen.
Der Sportdirektor erklärte, man habe bewusst ein Personal aufgebaut, das unterschiedliche Systeme tragen kann. Ziel seien Tempo, Direktheit und klare Führungsachsen im Kader. Tedesco solle die Ideen ohne Umwege auf den Platz bringen können. Die aktuelle Struktur sei darauf ausgelegt, schnell zu adaptieren und zugleich Wiedererkennbares zu liefern.
Der Coach beschrieb zwei Hauptgründe für seine Zusage: die Kraft des Vereins mit seinen Fans und die Qualität der Mannschaft. Seit der Ankunft arbeite er durch, teils bis in die Nacht, und lobte den Einsatz der Mitarbeiter. Er fordert, als Familie aufzutreten – Spieler, Staff, Management und Fans. Aus dieser Einheit heraus will er Ziele erreichen, ohne Versprechen zu machen, die er nicht halten kann.
Tedesco lehnt Ausreden ab und spricht ungern über Schiedsrichter, da auch diese ihren Job machen. Defensiv eingestellte Gegner seien legitim; wer gewinnen will, müsse Lösungen finden. Er verweist auf das Prinzip, sich auf beeinflussbare Faktoren zu konzentrieren. Dieser Ansatz soll Konstanz erzeugen und Drucksituationen entschärfen.
Aus der Ausbildung in Stuttgart heraus ist die Viererkette sein Grundsystem. Zugleich zeigte er in Aue und auf Schalke, dass er Dreierketten pragmatisch einsetzen kann, wenn das Spielermaterial es erfordert. Für den aktuellen Kader sieht er die Vierer-Lösung als passend an, will aber Mechanismen für situative Anpassungen bereithalten. Kernpunkte bleiben Raumaufteilung, Balance und wiederkehrende Abläufe.
Zu konkreten Mängeln äußerte er sich bewusst zurückhaltend, um keine Botschaften an Vorgänger zu senden. Die Saison sei ein Marathon, in dem positive Momente erarbeitet werden müssten. Training, Klarheit und Wiederholung sollen Leistung stabilisieren. Erfolgreiche Phasen sollen das Gefühl vermitteln, unangreifbar zu sein – getragen von Arbeit, nicht Rhetorik.
Bis zum ersten Spiel bleibt Tedesco in den Klub-Einrichtungen und treibt Prozesse auf und neben dem Platz voran. Die Mannschaft soll sofort Struktur, Zugriff und Zielstrebigkeit zeigen. Mit dem Debüt will Fenerbahce den Ton für die Saison setzen. Der Auftrag ist klar: Ergebnisse, die die neue Haltung sichtbar machen.
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