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·9. November 2025
Drei Bayern-Erkenntnisse: Kompany hätte rotieren müssen

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·9. November 2025

Der FC Bayern lässt bei Union Berlin erstmals in dieser Saison Punkte liegen. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.
Die Bayern holten in der Hauptstadt beim 2:2-Unentschieden nur einen Zähler. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:
Mit dem Remis in Berlin ist die historische Siegesserie der Bayern gerissen. Nach 16 Pflichtspielsiegen in Folge holten die Münchner bei Union nur einen Punkt. Und das in letzter Minute durch den späten Ausgleich von Harry Kane, sonst hätte es sogar die erste Pleite gesetzt.
Besonders in der ersten halben Stunde waren die Bayern schwach und den Hausherren unterlegen. Der Mannschaft war anzusehen, dass sie müde und überspielt war. Trainer Vincent Kompany hatte mit seiner Startelf überrascht – mit nur einer Änderung im Vergleich zum 2:1-Sieg bei Paris Saint-Germain: Leon Goretzka startete statt Aleksandar Pavlovic. Der Auftritt in Berlin hat aber gezeigt: Kompany hätte großflächiger rotieren müssen.
Die Schlacht am Dienstag im Parc des Princes gegen eine der besten Mannschaften Europas hatte viel Kraft gekostet. Gut möglich, dass die Spieler sich selbst bereit meldeten vor dem Spiel in der Alten Försterei. Joshua Kimmich zum Beispiel hatte direkt nach Abpfiff in Paris vor den versammelten Journalisten in der Mixed Zone angekündigt, dass er auf jeden Fall in Berlin spielen will. Aber auch ihm war dann – wie den meisten Bayern-Leistungsträgern auf dem Platz – anzusehen, dass doch die Kraft fehlte.
Bezeichnend war, dass der stärkste FCB-Spieler auf dem Platz Luis Diaz war, der sich mit seiner Roten Karte in Paris selbst eine Halbzeit Ruhe in der Kabine verschafft hatte. Kompany dachte wohl, dass seine Spieler vor der Länderspielpause noch einmal die letzten Reserven mobilisieren könnten. Doch das funktionierte nicht mehr. Kompany hätte Spieler wie Minjae Kim, Sacha Boey, Lennart Karl oder Nicolas Jackson von Beginn an bringen können, die alle hätten frisch sein müssen. Die Stammspieler hätte man auch später einwechseln können.
Andererseits: Goretzka als einziger frischer Spieler konnte in Berlin auch nicht überzeugen – und nachher weiß man es natürlich immer besser. Am Ende war der Punktverlust für die Bayern kein Beinbruch. Torschütze Kane sagte kurz nach seinem Ausgleich bei Sky über die gerissene Siegesserie: „Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen, aber so eine Serie kann auch Druck aufbauen.“ Sein Fazit: „Vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass sie jetzt endet – Hauptsache, nicht mit einer Niederlage.“
Manuel Neuer spielte bisher eine fabelhafte Saison. Alle gehen schon davon aus, dass der dann 40-Jährige ein weiteres Jahr beim FC Bayern dranhängen wird. Möglicherweise wird sein Vertrag schon bis Ende des Jahres noch einmal um ein Jahr verlängert. Noch in fortgeschrittenem Fußballalter hält Neuer auf höchstem Niveau. In Berlin hat er aber daran erinnert, dass auch er nicht unfehlbar ist.
Das Gegentor zum 0:1 ging auf seine Kappe. Den relativ schwachen Schuss von Danilho Doekhi ließ Neuer unter seinem Körper durchrutschen. Der Bayern-Kapitän zeigte sich nach dem Spiel selbstkritisch: „Am ersten Tor hatte ich natürlich auch meine Anteile dran“, sagte er bei Sky. „Die Sicht war nicht perfekt für mich, aber ich habe die falsche Entscheidung getroffen.“
Kompany nahm Neuer aber in Schutz: „Was glauben Sie, was ich auf diese Frage antworte?“, fragte der Coach angesprochen auf den Neuer-Patzer zurück: „Dass ich etwas gegen meine Nummer eins sage? Sicher nicht.“
Beide Gegentore in Berlin fielen nach Standardsituationen – das 1:0 durch Doekhi nach einer Ecke, der zweite Treffer des Doppelpackers nach einem langen Freistoß. Zuvor war der Ball schon einmal nach einer Ecke im Bayern-Netz gelandet, doch Berlins Ilyas Ansah stand dabei ungefähr einen Millimeter im Abseits, weshalb das Tor nicht zählte.
Insgesamt ist eine Schwäche der Bayern-Defensive bei gegnerischen Standards zu erkennen. Auch beim 4:1-Sieg im DFB-Pokal in Köln geriet die Kompany-Mannschaft nach einer Ecke in Rückstand und hatte bei weiteren Standards so ihre Probleme. Hier müssen die Bayern in Zukunft besonders vorsichtig sein.

IMAGO
Die meisten Mannschaften – im Moment eigentlich alle – sind den Bayern spielerisch unterlegen. Standards können aber ein Mittel sein, mit dem man der Kompany-Mannschaft wehtun kann. Ganz besonders schmerzhaft wäre eine Niederlage im nächsten Aufeinandertreffen mit Union im Stadion An der Alten Försterei: Am 3. Dezember müssen die Münchner genau dort noch einmal im DFB-Pokal ran. Danach wollen die Bayern in diesem Wettbewerb noch einmal nach Berlin, nämlich zum Finale im Olympiastadion. Deshalb sollte man sich gegen Union nicht noch einmal solche Schwächen bei der Verteidigung von Standards leisten.
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