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·4. Dezember 2025

Drei Bayern-Erkenntnisse: Kompany schaltet in den Kampfmodus

Artikelbild:Drei Bayern-Erkenntnisse: Kompany schaltet in den Kampfmodus

Der FC Bayern gewinnt bei Union Berlin und zieht ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Die Bayern setzten sich im Pokal-Achtelfinale mit 3:2 bei Union durch. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:


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1. Standards entscheiden die Partie

Der FC Arsenal hatte den Bayern in der Champions League die erste Saisonniederlage beigebracht – vor allem mithilfe der starken Londoner Standards. In Berlin waren ebenfalls die Standardsituationen entscheidend: Alle fünf Tore fielen nicht aus dem Spiel heraus. Beim 1:0 für die Münchner brachte Union-Spieler Ilyas Ansah den Ball nach einem Eckball von Joshua Kimmich im eigenen Netz unter. Beim 2:0 köpfte Harry Kane ein, ebenfalls nach einer Kimmich-Ecke von links. 

Bemerkenswert war an beiden Toren, dass sich jeweils Aleksandar Pavlovic hervorragend im Fünfmeterraum vor Frederick Rönnow platzierte und dem Union-Torwart so die Sicht nahm und dessen Aktionsradius deutlich beschnitt. So hatte der Mittelfeldspieler gehörigen Anteil an beiden Toren.

Nach dem Spiel verriet Bayern-Star Konrad Laimer, dass das Vorgehen eingeübt war. „Wir haben wie jede Mannschaft ein Konzept, wo man Blocks setzt – natürlich ohne Foul. Du musst so im Weg stehen, dass du es dem Torwart und den Verteidigern schwer machst“, erklärte der Österreicher im ZDF.

Was sicher nicht eingeübt war, waren die zwei Eigentore der Berliner – auch das zwischenzeitliche 3:1 für den FCB legte sich Union selbst ins Netz, diesmal durch Diogo Leite. Aber auch dieses Tor entstand durch eine Standardsituation, diesmal köpfte der Berliner nach einem scharfen Freistoß von kurz hinter dem Strafraumeck durch Michael Olise ein.

Aber auch die beiden Elfmeter für Union, jeweils souverän verwandelt von Leopold Querfeld, entstanden aus Standards. Jonathan Tah bekam nach einem langen Einwurf den Ball an die Hand und konnte sie nicht mehr rechtzeitig wegziehen. 

Das Foul von Kane an Diogo Leite im Strafraum passierte nach einem langen Freistoß der Berliner. Noch mehr als in London waren die Standards also spielentscheidend – diesmal aber mit dem besseren Ende für die Bayern.

2. Der Union-Rasen macht viel kaputt

Schön anzusehen war das Spiel im Stadion an der Alten Försterei nicht. Großen Anteil daran hatte der Rasen der „Eisernen“, der in einem fürchterlichen Zustand war. Kombinationsfußball mit flachen, präzisen Pässen war auf diesem Untergrund nicht möglich. Die Gastgeber werden sich mit der Rasenpflege auch nicht die größte Mühe gemacht haben, kommt das schlechte Geläuf dem Berliner Rumpelfußball gegen die technisch überlegenen Bayern doch sehr zugute. Mit professionellen Bedingungen hat das wenig zu tun, eines Bundesligisten ist das eigentlich nicht würdig.

Joshua Kimmich kritisierte den schlechten Zustand des Rasens nach dem Spiel deutlich im ZDF: „Von Union ist das Spiel natürlich klar: viele hohe und lange Bälle. Sie versuchen dann auch Mann gegen Mann zu pressen, das muss man ihnen zugutehalten. Der Platz kommt ihnen natürlich entgegen.“

Kimmich weiter: „Da ist es schwierig, mal drei flache Pässe am Stück zu spielen. Dementsprechend wird es dann ein einziges Ackern und Rammeln von allen Spielern. Die zweite Halbzeit war zum Anschauen nicht ganz so attraktiv. Viele Duelle, viele Standards, viele Ecken. Ich weiß nicht, wie es für einen neutralen Zuschauer aussah, aber es war jetzt nicht viel spielerisches Element dabei.“

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Foto: IMAGO

Auch vor Tahs Handspiel sprang der Ball komisch auf, das könnte eine Erklärung sein für den ungewöhnlichen Bewegungsablauf des FCB-Verteidigers. Am Ende war Union den Bayern aber nicht nur fußballerisch, sondern auch kämpferisch unterlegen. Diese Saison findet nun kein Pokalspiel mehr in der Alten Försterei statt. Da bliebe vielleicht mal etwas Zeit für die Rasenpflege.

3. Kompany schaltet in den Kampfmodus

In seiner aktiven Zeit als Verteidiger haute Vincent Kompany durchaus auch mal dazwischen. Als Trainer – vor allem seit seiner Ankunft beim FC Bayern – agiert der 39-Jährige eigentlich immer sehr ruhig und besonnen. In Berlin schaltete Kompany aber in den Kampfmodus.

Pokalfight war angesagt und da ließ sich der Belgier nicht zweimal bitten. An feinen Fußball war auf dem Köpenicker Acker ohnehin nicht zu denken, darum ließ Kompany seine Stars beißen. „Die zweite Halbzeit war eine Kampf-Halbzeit. Ich habe das als Spieler selbst erlebt – das gehört dazu“, erklärte der Coach danach und schien nicht unzufrieden darüber. Richtig sauer wurde er an der Seitenlinie nach dem zweiten Elfmeterpfiff wegen des Ellbogenschlags von Kane. 

„Für mich ist das kein Elfmeter. Es ist ein physisches Spiel, der Gegner hat die Arme in der gleichen Position wie Harry – nur eben 30 Zentimeter tiefer. Nicht alles im Gesicht ist ein Foul“, blieb Kompany auch nach dem Spiel bei seiner Position. 

Nach dem Pfiff hatte er sich ein leidenschaftliches Wortgefecht mit Schiedsrichter Martin Petersen geliefert. Am Ende sah Kompany dafür Gelb. Ob er zu Recht eine Verwarnung für sein Verhalten an der Linie bekam? „Wahrscheinlich schon“, gab Kompany mit einem Grinsen zu. 

Der Belgier erklärte: „Wir müssen der Mannschaft auch von außen helfen. Ich will die Gelbe nicht bekommen und will immer respektvoll bleiben. Ich habe da reagiert wie ein alter Verteidiger.“

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