„Eine bewegende Geschichte“: Baumgartner erhält Auszeichnung | OneFootball

Christoph Baumgartner ist mit zwei Toren und einem Assist stark in die neue Saison gestartet. Von der österreichischen Nationalmannschaft ist unser Offensivspieler am Mittwoch mit einer Trophäe nach Leipzig zurückgekehrt. Diesmal standen jedoch nicht die fußballerischen Leistungen des 54-fachen Nationalspielers im Vordergrund.

„Besitze die Möglichkeit zu helfen“

„Wenn man ein bisschen über den Tellerrand hinausschaut, erkennt man, dass es nicht allen Menschen so gut geht, wie es bei uns Fußballern der Fall ist“, betont er. „Ich führe als Fußballprofi ein unfassbar privilegiertes Leben und besitze die Möglichkeit, zu helfen. Deshalb hatte ich schon lange im Kopf, mich zu engagieren.“

2022 gründete „Baumi“ in Kakule (Uganda) ein Ausbildungszentrum, um speziell Frauen in dem ostafrikanischen Land zu unterstützen. „Uganda hat eine bewegende Geschichte. Eines der größten Probleme der Gegenwart ist die Tatsache, dass es kaum Verhütungsmittel gibt und Frauen dadurch sehr oft schwanger werden, sich aber nicht auf die finanzielle Unterstützung durch die Väter verlassen können. Die Folge ist, dass sie – sofern sie überhaupt zur Schule gehen konnten – ihre Ausbildung abbrechen müssen, um sich um ihre Kinder zu kümmern“, erklärt der 26-Jährige.

Auf die Idee in Uganda aktiv zu werden, kam Christoph durch seinen Freundeskreis: „Auf die Situation in Uganda bin ich durch einen Freund aufmerksam geworden. Er war vor Ort, hat sich einen Überblick verschaffen können und mit einigen Leuten in Uganda gesprochen. Mir war es von Anfang an sehr wichtig, dass ich zu 100 Prozent hinter dem Projekt stehe und nicht einfach irgendwo Geld dazugebe, ohne zu wissen, was eigentlich wirklich passiert.“

Frauen eine Chance geben

Ziel war es zunächst, den Frauen eine realistische Chance auf eine Ausbildung zu ermöglichen. „Das hat sich innerhalb kurzer Zeit sehr gut entwickelt, und wir haben gemerkt, dass der nächste logische Schritt wäre, weitere Lehrer einzustellen, die die Kinder der Frauen unterrichten. Und so entwickelt sich das Ganze stetig weiter.“

Heute erhalten 80 Kinder im Alter von vier bis neun Jahren eine Ausbildung an der Baumi Junior School. Zusätzlich zu seinem Engagement im Bildungsbereich startete unsere Nummer 14 eine Spendenkampagne zur Renovierung von zwölf Wasserbrunnen. Dank dieser Initiative erhalten 35.000 Menschen permanenten Zugang zu fließendem Wasser.

Christoph Baumgartner

Über das Europäische Fair-Play-Diplom, das „Baumi“ im Rahmen des Länderspiels der österreichischen Nationalmannschaft gegen San Marino verliehen wurde, freut sich der RBL-Profi natürlich – auch wenn er das Projekt lange bewusst aus der Öffentlichkeit herausgehalten hatte.

„Es geht mir nicht darum, mich zu profilieren oder gute PR zu bekommen. Wir haben uns aber mittlerweile dazu entschlossen, das Projekt öffentlich zu machen, um vor Ort noch mehr bewegen zu können“, so „Baumi“. Weitere Projekte sind bereits in Planung. „Unser großes Ziel ist es, in den nächsten Jahren eine eigene Schule zu bauen und weitere Brunnen zu restaurieren – und da kann jede Spende helfen.“

Haidara: „Baumi, was du machst, ist überragend“

In der Mannschaft erfährt der Österreicher viel positive Rückmeldung: „Klar interessieren sich die Jungs dafür. Gerade die Spieler, die selbst einen direkten Bezug zum afrikanischen Kontinent haben, sprechen mit mir darüber. Doudou Haidara ist beispielsweise auf mich zugekommen und hat gesagt: ‚Baumi, was du machst, ist überragend. Es geht dich eigentlich nichts an, und trotzdem unterstützt du die Menschen in Afrika.‘“

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