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·7. Mai 2025

Eine weitere Stürmerin für die DFB-Frauen?

Artikelbild:Eine weitere Stürmerin für die DFB-Frauen?

In gut zwei Monaten startet endlich die Europameisterschaft in der Schweiz. Bundestrainer Christian Wück gab zuletzt Einblicke in die Planung des Trainerinnenteams und verriet, dass der finale Kader am 12. Juni nominiert werden soll. Sein Grundgerüst habe Wück schon beisammen. "Es gibt noch einige Positionen, wo es noch nicht so klar ist. Aber da werden wir die letzten Spiele in der Nations League nutzen", erklärte der 51-Jährige. Im Angriff hat der gebürtige Unterfranke unter anderem mit Lea Schüller, Giovanna Hoffmann und Selina Cerci eigentlich genug Spielerinnen zur Wahl. Dennoch würde sich für ihn der intensive Blick auf die Insel lohnen - denn dort gibt Shekiera Martinez aktuell mehr als eine Bewerbung für die A-Nationalmannschaft ab.

Zehn Tore in elf Spielen

Martinez ist in Deutschland keine Unbekannte: Für etliche Jahre stand die 23-jährige Stürmerin bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag, konnte dort aber nicht aus ihrer Joker-Rolle herauswachsen. Die einzig logische Konsequenz war der Abschied aus der Mainmetropole. Shekeira Martinez schloss sich West Ham United an, wurde aber prompt an den SC Freiburg ausgeliehen. Grund dafür war ursprünglich eine neue Transferregel, die aufgrund des Brexit eingeführt wurde. In der Hinrunde der Frauen-Bundesliga konnte Martinez ihr ganzes Portfolio zeigen und spielte sich schnell in die Startaufstellung der Breisgauerinnen. In elf Spielen erzielte die Angreiferin fünf Tore und zwei Assists und war gemeinsam mit Selina Vobian die Top-Scorerin des Sportclubs. Das begeisterte nicht nur die Beobachter der deutschen Liga, sondern auch die Verantwortlichen von West Ham United.


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"Die Nachricht, dass Sheki uns vorzeitig verlassen muss, hat uns in den Weihnachtstagen erreicht", sagte Birgit Bauer Schick, Bereichsleiterin für Frauen- und Mädchenfußball beim SC. Der zur Winterpause zehntplatzierte englische Klub reagierte auf eigene personelle Ausfälle und beendete die Leihe von Shekeira Martinez zu Freiburg mit sofortiger Wirkung. Für die 23-Jährige begann also ein neues Kapitel in England. Und dort machte sie genau da weiter, wo sie in Deutschland aufhörte: mit dem Toreschießen.

In zehn der bisher elf Rückrundenspiele stand Martinez von Anfang an auf dem englischen Geläuf. Eine Entscheidung, die mit Blick auf die Statistik auch mehr als nachvollziehbar ist: Zehn Tore in elf Spielen erzielte Shekeira Martinez, wodurch sie mit Sicherheit einer der Gründe ist, weshalb die Hammers einen Spieltag vor Saisonende nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Ihre Treffsicherheit katapultierte die Stürmerin auch auf Rang drei der Torschützinnenliste der WSL - und das, obwohl sie ja nur in der Rückrunde am Start war. Die Leistung von Shekeira Martinez wird in England ordentlich honoriert: Erst vor wenigen Tagen wurde sie zum zweiten Mal zur WSL-Spielerin des Monats ausgezeichnet (Side Note: Zuvor hat das keine Spielerin von West Ham je geschafft), bekam den Titel "Young Hammer of the Year" und war bereits mehrfach Spielerin des Spiels. Besonders in Erinnerung bleibt dabei die Partie gegen die Meisterinnen Chelsea, wobei Martinez ihrem Team mit einem Doppelpack das wichtige Unentschieden bescherte.

Die Karriere von Shekeira Martinez kommt jetzt so richtig in Fahrt. Was ihr bisher aber noch fehlt, ist eine Nominierung für die A-Nationalmannschaft. Der alleinige Blick auf die Statistiken würde einen Call-Up von Christian Wück definitiv rechtfertigen. Allerdings ist die Konkurrenz bei den DFB-Frauen riesig. Dort gibt es im Angriff gleich mehrere Spielerinnen, die über mehr internationale Erfahrung verfügen als Martinez. Diese stürmte zuletzt noch in der U23-Nationalmannschaft und konnte dort im vergangenen Monat den historischen ersten Titel feiern.

Bundestrainer Wück wird die 23-Jährige in jedem Fall auf seinem Zettel haben. Schon bei der letzten Abstellungsperiode nominierte der 51-Jährige Martinez auf Abruf. Ob es allerdings sinnvoll ist, die junge Stürmerin im letzten Lehrgang vor den Europameisterschaften noch zu testen, ist fraglich. Der Cheftrainer der DFB-Frauen wird diese wertvolle Zeit definitiv brauchen, um überhaupt erst mal das Grundgerüst einzuspielen. Doch spätestens nach der EM hätte Shekeira Martinez eine Chance bei der Frauennationalmannschaft verdient.

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