DFB-Frauen
·3. Oktober 2025
Elfmeter-Doppelpack: Frankfurts Senß beschenkt sich selbst

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·3. Oktober 2025
Eintracht Frankfurt stellte in der Google Pixel Frauen-Bundesliga einmal mehr seine Heimstärke unter Beweis. Das Team von Trainer Niko Arnautis setzte sich zum Auftakt des 5. Spieltages gegen den FC Carl Zeiss Jena 3:1 (0:0) durch und verbesserte sich zumindest vorerst auf den dritten Tabellenplatz. Im dritten Heimspiel der Saison war es auch der dritte Sieg für die Hessinnen.
Vor 3068 Zuschauer*innen im Stadion am Brentanobad brachte Nationalspielerin Elisa Senß (55., Foulelfmeter) zwei Tage nach ihrem 28. Geburtstag die Eintracht 1:0 in Führung. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Isabella Jaron (67.) brachten Amanda Ilestedt (75.) und erneut Elisa Senß (81., Foulelfmeter) vom Punkt den Dreier für Frankfurt unter Dach und Fach.
Die Eintracht blieb damit auch im 27. Bundesligaduell mit dem FCC ungeschlagen (25 Siege, zwei Unentschieden), ging dabei zum 17. Mal nacheinander als Gewinner vom Spielfeld. Auch insgesamt steht mit neun Siegen aus den zurückliegenden zehn Heimspielen eine fast makellose Bilanz zu Buche. Die jüngste Heimniederlage (0:1 gegen den SV Werder Bremen am 19. Oktober 2024 liegt mittlerweile fast ein Jahr zurück.
"Wir hatten das Spiel im Griff und waren sehr dominant", sagte Eintracht-Trainer Niko Arnautis im Interview. "Leider ist uns dennoch in der ersten Halbzeit ein Tor gelungen. Nach unserer Führung war es sehr ärgerlich, bei der ersten Chance des Gegners ein Tor zu kassieren. Kompliment aber an die Mannschaft, dass sie sofort zurückgeschlagen und am Ende auch völlig verdient gewonnen hat."
Doppeltorschützin Elisa Senß erklärte: "Wir hatten gute Phasen im Spiel und haben uns zahlreiche Torchancen erspielt. Bei den Elfmetern wollte ich unbedingt Verantwortung übernehmen und freue mich, dass ich dem Team mit den beiden Toren helfen konnte."
Jenas Trainer Florian Kästner meinte: "Es war klar, dass Frankfurt viel Ballbesitz haben würde. Dennoch ist es sehr bitter, wie die Niederlage zustande gekommen ist. Wir hatten zum Saisonstart ein sehr schwieriges Programm und haben jetzt zehn Tage Zeit, um uns auf das wichtige Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg vorzubereiten."
Torschützin Isabella Jaron ergänzte: "Obwohl Eintracht Frankfurt ein sehr spielstarkes Team hat, waren wir sehr nah dran, hier etwas mitzunehmen. Das gibt uns Zuversicht für die nächsten Aufgaben."
Im Vergleich zum Erstrundenspiel im DFB-Pokal beim FC Viktoria Berlin aus der 2. Frauen-Bundesliga (3:1) nahm Eintracht-Trainer Niko Arnautis gleich sieben Wechsel in seiner Anfangsformation vor. Gegenüber der jüngsten Partie in der Liga bei Bayer 04 Leverkusen (1:2) waren es allerdings nur drei Umstellungen. Kapitänin Laura Freigang, die in Berlin krankheitsbedingt komplett gefehlt hatte, nahm ebenso zunächst auf der Bank Platz wie die beiden Außenverteidigerinnen Pia-Sophie Wolter und Dilara Açıkgöz. Dafür spielten diesmal Nadine Riesen, Nina Lührßen und Nicole Anyomi von Beginn an.
Ilayda Açıkgöz, die in Berlin verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, gehörte diesmal nicht zum Aufgebot. Sonst stehen der Eintracht lediglich die langzeitverletze Torhüterin Sophia Winkler und die sich im Aufbautraining befindende Marthine Östenstad nicht zur Verfügung.
FCC-Trainer Florian Kästner setzte auf dieselbe Startelf wie im Ligaspiel gegen den 1. FC Union Berlin (1:2). Im DFB-Pokal (5:0 bei der BSG Chemie Leipzig Regionalliga Nordost) hatte Kästner ebenfalls stark rotiert und acht Veränderungen vorgenommen. In Frankfurt setzte er wieder jedoch wieder auf bewährte Kräfte, die zuvor unter anderem auch schon mit dem 0:0 beim Doublesieger FC Bayern München für eine große Überraschung gesorgt hatten.
Die Gäste aus Thüringen starteten zunächst recht mutig und tauchten einige Male in der Nähe des Frankfurter Tores auf, ohne wirklich gefährlich zu werden. Ganz anders die Eintracht, die sich gleich in der Anfangsphase ihre besten Möglichkeiten der ersten Halbzeit erarbeitete. Nach einer starken Balleroberung von Nicole Anyomi scheiterten nacheinander Ereleta Memeti und Geraldine Reuteler an der glänzend reagierenden FCC-Torhüterin Hannah Etzold. Nur wenige Minuten später traf die Schweizer Nationalspielerin Geraldine Reuteler den Pfosten.
In der Folgezeit taten sich die Frankfurterinnen etwas schwerer, sorgten dann vor allem durch Standardsituationen für Gefahr. So flog ein Freistoß von Nina Lührßen ebenso nur knapp am Pfosten vorbei wie ein Kopfball von Nicole Anyomi nach einer Hereingabe der Außenverteidigerin. Eine Direktabnahme von Geraldine Reuteler nach einer Flanke von Elisa Senß ging über das Tor, nach einem Solo von Nicole Anyomi kam Rebecka Blomqvist nicht zum Abschluss. So ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit erhöhte die Eintracht den Druck, drängte noch deutlicher auf den Führungstreffer. Ein Kopfball von Rebecka Blomqvist landete am Außennetz, ein Querpass von Geraldine Reuteler wurde von Jenas Abwehr abgefangen, bevor Rebecka Blomqvist an die Kugel kommen konnte. Für das erlösende erste Tor musste dann aber ein Strafstoß herhalten. An der Strafraumgrenze kam es zu einem Kontakt zwischen Emily Reske und Nicole Anyomi, Schiedsrichterin Fabienne Michel zeigte sofort auf den Punkt. Elisa Senß verzögerte geschickt den Anlauf, verlud Hannah Etzold und traf zum verdienten 1:0 (55.).
Auch nach dem Führungstreffer hatte die Eintracht scheinbar alles im Griff. Das zweite Tor schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Stattdessen fiel dann jedoch der Ausgleich. Die eingewechselte Anna Margraf leitete eine Hereingabe geschickt in den Lauf von Isabella Jaron weiter, die Frankfurts Torfrau Lina Altenburg den Ball zum überraschenden 1:1 (68.) durch die Beine schob.
Die Freude über den Ausgleich währte allerdings nicht lange. Nach einem Eckball von Ereleta Memeti bekamen Jenas Abwehrspielerinnen den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Im Gewühl beförderte Amanda Ilestedt die Kugel aus kurzer Entfernung im Liegen über den eigenen Kopf hinweg zum 2:1 (75.) über die Linie. Für die schwedische Innenverteidigerin war es bereits das dritte Saisontor.
Nachdem Torhüterin Lina Altenburg mit einer starken Fußabwehr gegen Isabella Jaron den erneuten Ausgleich verhindert hatte, sorgte schließlich Elisa Senß für die Entscheidung und den Endstand, als die Mittelfeldspieler auch den zweiten Foulelfmeter zum 3:1 (81.) verwandelte. Diesmal war Nicole Anyomi von Rieke Tietz zu Fall gebracht worden. Ein eigenes Tor blieb Nationalstürmerin Nicole Anyomi verwehrt, denn Hannah Etzold lenkte in der Schlussphase ihren Schuss an den Pfosten.