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Annika Becker·10. Juli 2022
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Annika Becker·10. Juli 2022
Viermal einen einzigen Punkt gab es gestern in der Gruppe C. Portugal erreichte nach frühem 0:2 Rückstand noch ein Unentschieden gegen die Schweiz und die Niederlande schafften nach mehreren Verletzungen noch ein 1:1 gegen Schweden. Heute starten dann mit der Gruppe D auch noch die letzten Teams in die EM, darunter Mitfavorit Frankreich.
Die Schweiz ging durch zwei frühe Tore von Sow (2.) und Kiwic (5.) mit 2:0 in Führung, das Spiel verlief sich danach in der ersten Halbzeit vor allem in Zweikämpfen und einigen Fouls. Während Portugal zunächst nicht richtig in die Partie kam, ließ die Schweiz stark nach. In Halbzeit zwei änderte Portugal seine Herangehensweise, das Team von Francisco Neto legte einen größeren Fokus auf die Flügel und schaffte es, mehr Spielerinnen in die Offensive zu bekommen.
Diana Gomes (58.) und Jéssica Silva (65.) glichen das Spiel aus und die Schlussphase wurde dann so richtig dramatisch, denn Portugal drängte auf den Ausgleich und die Schweiz wirkte überfordert. Im Nachhinein ist es für die Portugiesinnen richtig ärgerlich, dass sie das Spiel nicht noch komplett drehen konnten, dann wäre die Überraschung in der Gruppe perfekt gewesen. Die Schweiz sucht nach zuletzt schwachen Auftritten weiter nach der eigenen Form.
„Was für ein Spiel. Der Verlust von Sari van Veenendaal und Aniek Nouwen in der ersten Halbzeit war natürlich ein schwerer Schlag. In der Halbzeit wussten wir, dass wir es besser machen können, und ich bin so stolz auf die Mannschaft, wie wir die Dinge in der zweiten Halbzeit umgestellt haben“, sagte Vivianne Miedema nach dem Spiel.
Beide angesprochenen Spielerinnen mussten in der ersten Hälfte verletzt ausgewechselt werden. Richtige Großchancen gab es abgesehen von den Toren kaum beim 1:1. Für die Niederlande ist das Ergebnis nach den beiden Verletzungen und der Leistungssteigerung in Ordnung, Schweden wird sich fragen, warum man das Spiel in der ersten Halbzeit nicht mit einem zweiten Tor sicherte.
Belgien startet gegen Island in die EM. Die Isländerinnen mussten kurzfristig noch eine neue Torhüterin berufen, Bayern Münchens Cecilía Rán Rúnarsdóttir hat sich im Training einen Finger gebrochen. Auður Scheving Sveinbjörnsdóttir soll deshalb neu zum Team stoßen. „Das wird ein ausgeglichenes Spiel, Belgien hat ähnliche Qualitäten wie wir, aber wir glauben, dass wir besser sind, und das müssen wir zeigen“, so Islands Trainer Þorsteinn Halldórsson.
Ähnlich sieht das auch Belgiens Angreiferin Tessa Wullaert, sie erwartet, dass das Spiel über kleine Details entschieden werde. Auf Islands gefährliche Standards habe man sich extra vorbereitet. Islands Gunnarsdóttir spielte letzte Woche gegen Polen ihr erstes Spiel über 90 Minuten seit der Geburt ihres Kindes. „Ich habe mich ziemlich gut gefühlt. Die ersten 75 Minuten waren solide, dann wurde ich ein bisschen müde, was verständlich ist. Das Wichtigste ist, dass ich mich gut und schnell erholt habe, das ist ein gutes Zeichen.“
Ohne Netz in Ashby-de-la-Zouch
Im zweiten Spiel trifft Frankreich auf Italien. „Ich hoffe auf ein offenes Spiel. Ich denke, es wird eine enge Partie werden“, sagte Frankreichs Nationaltrainerin Corinne Diacre. Die Französinnen sind allein schon aufgrund ihres starken Kaders die klaren Favoritinnen in der Gruppe und Mitfavoritinnen auf den Titel. Ein Fragezeichen wird nach einigen kontroversen Personalentscheidungen allgemein hinter der Stimmung im Team und um die Trainerin gesehen.
Kapitänin Wendie Renard konnte sich aus einem anderen Grund einen scherzhaften Seitenhieb in Richtung des eigenen Verbandes nicht verkneifen, untergebracht ist ihr Team in Ashby-de-la-Zouch: „Der französische Fußballverband hat sich bemüht, uns die besten Bedingungen zu bieten. Wir haben kein Netz, das ist schade. Aber wir haben Wifi!“, so Renard lachend.
Bei den Italienerinnen fehlt die Flügelspielerin Valentina Cernoia für das Spiel, in der Vorbereitung spielte Bergamaschi häufig auf ihrer rechten Seite, das könnte eine Option für Trainerin Milena Bertolini sein. „Um gegen eine starke Mannschaft wie Frankreich bestehen zu können, müssen wir über unsere physischen und technischen Qualitäten hinausgehen, und dazu müssen wir geschlossen auftreten und taktisch auf italienische Art und Weise vorgehen“, sagte Italiens Nationaltrainerin auf der Pressekonferenz am Tag vor dem Spiel.
Die ebenfalls anwesende Kapitänin und Abwehrchefin Sara Gama fügte hinzu: „Wir wollen Spaß haben, was auch bedeutet, konzentriert zu sein, aber eben auch Freude zu haben. Wenn wir diese besonderen Momente genießen, können wir noch besser abschneiden.“
Belgien – Island, 18 Uhr, Livestream sportschau.de und DAZN
Frankreich – Italien, 21 Uhr, Livestream sportschau.de und DAZN
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