EM-Viertelfinale: Vorschau & Tipps zu den vier K.o.-Duellen | OneFootball

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·16. Juli 2025

EM-Viertelfinale: Vorschau & Tipps zu den vier K.o.-Duellen

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Eine Gruppenphase der Rekorde, was TV-Quoten und Zuschauerzahlen angeht, gehz zuende: Nie kamen mehr Fans während der Gruppenphase einer Frauen-EM in die Stadien. Aber die Zuschauer kamen nicht nur, sie durften auch einige starke Spiele sehen.

Ob das Spektakel von Frankreich gegen die Niederlande am letzten Spieltag (5:2 für Les Bleues), die Last-Minute-Qualifikation der Schweiz gegen Finnland oder ein erinnerungswürdiges Eröffnungsspiel: Einiges war geboten - wenn auch manche Teams enttäuschten und einige Spiele eher schwere Kost waren. Im Viertelfinale warten nun vier spannende Partien.


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Norwegen gegen Italien: Mittwoch, 16.07., 21 Uhr, in Genf

Das Duell der "Underdogs" - wobei, so richtige Außenseiter sind beide nicht, aber sie wurden vor dem Turnier eher als potenzielle Überraschungsteams gehandelt und definitiv nicht als Favoriten. Für Norwegen und Italien ergibt sich somit die einmalige Chance, gegen vergleichsweise noch schlagbare Gegnerinnen den Halbfinaleinzug klarzumachen - und damit einem Platz auf dem Siegertreppchen sehr nah zu kommen.

Allerdings: Beide konnten bisher nicht restlos überzeugen, was zumindest bei Norwegen mit einem Blick auf die Resultate überrascht. Denn die Skandinavierinnen holten neun Punkte in ihrer Gruppe - das jedoch war eher der Schwäche der Gegnerinnen geschuldet als der eigenen Unbezwingbarkeit. Norwegen ist das Topteam, das keines ist - sie haben Star-Power en masse, aber sind im Ensemble Turnier um Turnier wieder blass.

Bei keinem ihrer Siege konnte sie so richtig überzeugen - aber auch Italien bekleckerte sich mit einem knappen Sieg gegen Belgien und einem Unentschieden gegen Portugal kaum mit Ruhm. Die abschließende Niederlage gegen Spanien war die beste Leistung. Norwegen gegen Italien ist wohl das unvorhersehbarste Spiel, womöglich auch das ausgeglichenste. Beste Voraussetzungen für ein Elfmeterschießen also?

Der 90min-Tipp: 5:4 für Italien nach Elferschießen, und die nächste Enttäuschung für Norwegen

Schweden gegen England: Donnerstag, 17.07., 21 Uhr, in Zürich

Schweden hat die Gruppe mit Deutschland, Dänemark und Polen souverän gewonnen. Und als Dank folgt nun - das Aufeinandertreffen mit den amtierenden Europameisterinnen. Na danke! Mit England hat Schweden noch eine Rechnung offen: Im Halbfinale 2022 verloren sie schmerzhaft mit 0:4 gegen die Gastgeberinnen.

Schweden wurde schon abgeschrieben, aber in der Gruppenphase zeigten sie sich von ihrer Sahneseite: schnell, effizient, bissig. England dagegen enttäuschte beim Auftaktspiel gegen Frankreich, aber kämpfte sich danach stark ins Turnier zurück und gewann gegen die Niederlande und Wales mit Bestnoten.

Alles deutet auf ein enges, spannendes Rennen hin. Mit ihren schnellen Gegenstößen werden die Schwedinnen England durchaus wehtun können, aber auch die Stürmerinnen der Lionesses um eine wirbelnde Lauren James sind schwer aufzuhalten. England geht leicht favorisiert ins Spiel, aber es könnte ein hartes Stück Arbeit werden.

Der 90min-Tipp: 2:1 für England nach Verlängerung

Schweiz gegen Spanien: Freitag, 18.07., 21 Uhr, in Bern

Das Viertelfinale, in dem die Rollen am klarsten verteilt sind - mit Abstand: Mit der Schweiz trifft der schwächste Viertelfinalist auf Spanien, den stärksten der Sorte. Allein das Spiel eng zu gestalten, wäre für die Schweizerinnen schon ein großer Erfolg.

Spanien wurde seiner Favoritinnenrolle in der Gruppenphase mit drei souveränen Siegen gerecht. Alexia Putellas ist in Topform, Esther Gonzalez trifft nach Belieben. Allerdings gibt es auch Fragezeichen: Die Defensive präsentierte sich, wie schon in der Vorbereitung, nicht sehr stabil - drei Gegentore gab es in der Gruppenphase immerhin, die Kette stand teils sehr luftig und das Tor hütet die unerfahrene Adriana Nanclares.

Vielleicht ist ein Törchen ja drin für die Schweiz, würde man denken - hätten die sich nicht in der Gruppenphase mit ebenjener Chancenkreation schwer getan. Im letzten Spiel gegen Finnland war der vielumjubelte Ausgleich die einzige wirkliche Chance des Spiels. Zur Unzeit kommt jetzt auch noch eine Erkältungswelle im Schweizer Team. Ein Weiterkommen wäre die größtmögliche Sensation - wahrscheinlicher ist aber ein recht deutlicher spanischer Sieg.

Der 90min-Tipp: 4:1 für Spanien

Deutschland gegen Frankreich: Samstag, 19.07., 21 Uhr, in Basel

Frankreich hat neben Spanien bisher die besten Leistungen im Turnier gezeigt, und den eigenen Favoritenstatus bestätigt. Gegen England gewannen sie verdient, mit Wales hatte eine B-Elf wenig Mühe, und im letzten Gruppenspiel brannten sie nach einer schwächeren ersten Hälfte gegen die Niederlande in den zweiten 45 Minuten ein Offensivfeuerwerk ab.

Wenn Delphine Cascarino einmal in ihr Spiel kommt, ist die Flügelspielerin sehr schwer zu stoppen - und Frankreich ist sehr breit aufgestellt, gegen die Niederlande wurden spät noch die Torschützenkönigin der Ligue 1, Clara Mateo, und eine der besten Stürmerinnen Europas, Kadidiatou Diani, eingewechselt. Deutschland dürften angesichts dieser Namen ein wenig die Knie zittern.

Besonders in der Außenverteidigung wird ein echter Kraftakt gefordert sein, denn links überzeugte Sarai Linder zuletzt nicht, und rechts - tja, da gibt es nach Carlotta Wamsers Roter Karte gegen Schweden keine gelernte Fachkraft mehr. Christian Wück und sein Team müssen sich einiges einfallen lassen, damit der Einzug ins Halbfinale klappt, bisher war Frankreich mindestens eine Nummer besser. Gut möglich, dass es Les Bleues gelingt, Revanche für das schmerzhafte Halbfinal-Aus bei der EM 2022 zu nehmen.

Der 90min-Tipp: 3:1 für Frankreich

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