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·7. Oktober 2025
Emotionaler Auftritt: Bayern-Legende Schweinsteiger in Hall of Fame aufgenommen

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·7. Oktober 2025
Große Ehre für deutsche Fußball-Legenden. Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund hat am Montag sechs herausragende Persönlichkeiten in seine „Hall of Fame“ aufgenommen – darunter Weltmeister Bastian Schweinsteiger, Guido Buchwald und die Trainer-Ikonen Jupp Heynckes, Horst Hrubesch und Otto Rehhagel. Zudem wurde Torwart-Legende Bert Trautmann posthum geehrt.
Für Bastian Schweinsteiger, den Weltmeister von 2014, war es ein zutiefst emotionaler Abend. Der 41-Jährige kämpfte bei seiner Dankesrede mit den Tränen: „Es ist etwas ganz Besonderes, hier aufgenommen zu werden. Das bedeutet mir viel“, erklärte dieser.
Schweinsteiger, der in Dortmund sichtlich bewegt auf der Bühne stand, wurde von seinem ehemaligen Mannschaftskapitän Philipp Lahm ausgezeichnet. Lahm, der bereits selbst Mitglied der Hall of Fame ist, überreichte ihm die Trophäe. Für einen zusätzlichen Gänsehautmoment sorgte Thomas Müller, der seinem langjährigen Bayern- und DFB-Kollegen per Videobotschaft gratulierte – eine Überraschung, die Schweinsteiger sichtlich rührte.
Mit Schweinsteiger wird eine der prägenden Figuren des deutschen Fußballs der vergangenen zwei Jahrzehnte in die Ruhmeshalle aufgenommen. Der gebürtige Kolbermoorer bestritt 121 Länderspiele, führte Deutschland 2014 in Brasilien als emotionaler Leader zum WM-Titel und prägte beim FC Bayern über mehr als ein Jahrzehnt das Mittelfeld.
Neben Schweinsteiger wurde auch Guido Buchwald geehrt, der 1990 in Rom entscheidend zum Weltmeistertitel beitrug – mit seinem legendären Duell gegen Diego Maradona.
Foto: IMAGO
In der Kategorie Trainer wurden Horst Hrubesch, Otto Rehhagel und Jupp Heynckes in die Hall of Fame aufgenommen. Letzterer konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen, wurde aber in Abwesenheit mit großem Applaus gewürdigt.
Heynckes, der 2013 mit dem FC Bayern das historische Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League gewann, gilt als einer der größten deutschen Trainer aller Zeiten. Auch Rehhagel und Hrubesch wurden für ihre außergewöhnlichen Verdienste geehrt – Rehhagel unter anderem für den sensationellen EM-Triumph mit Griechenland 2004, Hrubesch für seine Verdienste im DFB-Nachwuchsbereich und seine Zeit als Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft.
Posthum wurde außerdem Bert Trautmann in die Hall of Fame aufgenommen. Sein Sohn Mark nahm die Auszeichnung entgegen. Trautmanns Geschichte ist einzigartig: Nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst als Kriegsgefangener in England interniert, startete er dort eine beeindruckende Karriere bei Manchester City. Legendär blieb sein Auftritt im FA-Cup-Finale 1956, das er trotz eines Genickbruchs zu Ende spielte – und gewann.
Mit diesen sechs Neuzugängen wächst die Ruhmeshalle des deutschen Fußballs auf insgesamt 53 Mitglieder an. Das Konzept der Hall of Fame wurde 2018 ins Leben gerufen, damals mit einer „Gründungself“, zu der Größen wie Franz Beckenbauer, Gerd Müller und Uwe Seeler gehörten.
Die neuen Mitglieder wurden von einer 34-köpfigen Jury gewählt, bestehend aus Sportjournalisten, Historikern und ehemaligen Spielern. Eine Auswahl, die die Fußballgeschichte Deutschlands würdigt – und an diesem Abend in Dortmund noch einmal zeigte, wie viel Herz, Leidenschaft und Emotion in diesem Sport stecken.