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·21. November 2025

"Erste richtig schlechte Leistung": Hirsch kündigt "Tacheles" an

Artikelbild:"Erste richtig schlechte Leistung": Hirsch kündigt "Tacheles" an

Beim 1:4 gegen Hoffenheim II kassierte der MSV Duisburg am Freitagabend die höchste Niederlage seit Mai 2024 und droht nun die Tabellenführung zu verlieren. Trainer Dietmar Hirsch fand im Nachgang klare Worte zur schwachen Leistung der Zebras und kündigte an, Tacheles reden zu wollen.

"Unterirdische" Zweikampfquote

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Tabellenführer mit Pfiffen von den eigenen Fans in die Pause begleitet wird. Doch nachdem die Zebras in der Endphase des ersten Durchgangs in alle Einzelteile zerfallen waren und binnen neun Minuten drei Gegentore kassiert hatten, seien die Pfiffe berechtigt gewesen, wie Trainer Dietmar Hirsch im Interview mit "MagentaSport" einräumte. Gleichwohl hätten die Pfiffe "weh getan, denn das haben wir in den letzten eineinhalb Jahren nicht gehabt". Eine vergleichbar schwache Halbzeit haben die Zebras unter Hirsch bislang allerdings auch nicht gespielt. Entsprechend fiel die Antwort von Hirsch, was die Mannschaft vor der Pause falsch gemacht habe, auch relativ kurz aus: "Alles," sagte er schlicht, führte dann aber noch aus: "Wir haben die Sportart verwechselt und ein bisschen Basketball gespielt – nämlich körperlos. Und das war das Entscheidende."


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Hinzukamen individuelle Fehler wie beim 0:1, als Keeper Braune den Ball noch vorne abprallen ließ, und eine Zweikampfquote, die Hirsch als "unterirdisch" bezeichnete. Sein Team habe die Zweikämpfe schlicht nicht angenommen und den Hoffenheimern dadurch viel zu viel Platz gelassen. Insgesamt sprach der MSV-Coach von der "ersten richtig schlechten" Leistung in dieser Saison. Was der 53-Jährige wiederum positiv hervorhob, war die Tatsache, dass seine Mannschaft nach der Pause "zumindest eine leichte Reaktion" gezeigt habe. "Wir waren körperbetonter, haben auch ein Tor erzielt und nicht mehr ganz so viel zugelassen." Nach einer ersten Halbzeit, in der sein Team "auf die Fresse" bekommen habe, sei das nicht selbstverständlich.

"Müssen da schon Tacheles reden"

Doch einfach so zur Tagesordnung übergehen will der MSV-Coach nicht: "Wir müssen da schon Tacheles reden und das aufarbeiten." Bei den mitgereisten Fans könne sich die Mannschaft zwar entschuldigen, "aber vielmehr wollen wir uns nächste Woche mit einer guten Leistung gegen Aachen entschuldigen, unser wahres Gesicht zeigen und das zurückzahlen, was die Fans uns heute gegeben haben." Hirsch will "eine Reaktion" sehen, zeigte sich aber "fest davon überzeugt, dass meine Mannschaft das mit ihrem eigentlichen Charakter hinbekommt".

Auch Tobias Fleckstein blickte bereits auf den anstehenden Westschlager voraus: "Wir haben vor einer sehr ordentlichen Kulisse zu Hause die Chance, das wieder gut zu machen, und daran werden wir alles setzen." Die Pleite in Hoffenheim bezeichnete der Verteidiger indes als "schwarzen Tag". Wie es dazu kommen konnte? "Ich kann es nicht erklären", war der 26-Jährige ratlos. "Wir sollten zusehen, dass uns das nicht nochmal passiert." Doch ungeachtet der fehlenden Intensität und Zweikampfstärke, die dem MSV "völlig abgegangen" sei, hielt Fleckstein fest: "Jeder, der mal Fußball gespielt hat, der weiß, dass es auch solche Tage gibt. Lieber einmal 1:4 verlieren als viermal 0:1." Dennoch dürfe das natürlich nicht passieren.

"Können uns für die Leistung nur entschuldigen"

Von den mitgereisten Fans gab es nach Spielende aufmunternde Worte, wie der Abwehrspieler berichtete: "Wir können uns für die Leistung nur entschuldigen. Die Jungs, die in der Kurve stehen, tun mir auch leid, dass sie an einem Freitagabend bei minus zwei Grad hierher gefahren sind, sich wahrscheinlich den Arsch abfrieren und so eine Leistung von uns sehen müssen." Dementsprechend schickte Fleckstein einen Dank an jeden, "der uns hier unterstützt hat. Wir hoffen einfach, dass wir unseren Fans gegen Aachen etwas zurückgeben können".

Ob Joshua Bitter dabei sein kann, ist noch offen, nachdem er in Minute 81 vom Platz gehumpelt war. "Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist", sagte Hirsch, ohne eine genaue Diagnose nennen zu können. "Er hat einen Tritt bekommen und ist ein bisschen weggeknickt." Was Hoffnung machte: Der 28-Jährige konnte nach dem Spiel schon wieder auftreten. Gegen Aachen müssen die Zebras dann insgesamt ganz anders auftreten.

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