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Erik Schmidt·13. November 2021
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Erik Schmidt·13. November 2021
Leon Goretzka schenkte Jens Hofer am Donnerstag sein Trikot, obwohl dieser ihn zuvor brutal gefoult hatte. Eine Geste mit Symbolcharakter. Denn im Fußball geht es viel mehr um ein Mit- statt ein Gegeneinander. Das beweisen auch die folgenden Feel-Good-Stories der Woche.
Wie gut, dass Kylian Mbappé zu diesem Zeitpunkt schon drei Mal getroffen hatte. Den Strafstoß in der Schlussphase des Duells zwischen Frankreich und Kasachstan am Samstagabend überließ der 22-Jährige so nämlich Antoine Griezmann. Denn Griezmann war darauf ganz besonders vorbereitet. Der Angreifer von Atlético Madrid präsentierte, nachdem er eiskalt verwandelt hatte, unter seinem Trikot nämlich eine tolle Botschaft: 13/11/15 und ein Herz waren dort zusehen. Damit gedachte Griezmann den Opfern der schlimmen Attentate in Paris von vor auf den Tag genau sechs Jahren.
Diesbezüglich hatte es bereits vor dem Anpfiff eine Schweigeminute gegeben, außerdem trugen die Spieler der Équipe Tricolore weiße Armbinden. Bei den Terroranschlägen wurden an fünf verschiedenen Orten in der Stadt der Liebe insgesamt 130 Menschen getötet. Zu den Tatorten zählte damals auch das Stade de France, in dem der zweimalige Weltmeister gerade die deutsche Nationalmannschaft empfing.
Auch Fairplay will gelernt sein. In La Masia, der berühmten Jugendschule des FC Barcelona, steht diese Urtugend des Sports anscheinend genauso auf dem Stundenplan wie das legendäre Tiki Taka. In einem Nachwuchsspiel erzielte eine Auswahl der Katalanen nämlich einen Treffer, während ein gegnerischer Spieler verletzt am Boden lag. Die Kleinsten bewiesen anschließend jedoch wahre Größe, indem sie ihren Konkurrenten als Wiedergutmachunhg ohne Gegenwehr ein Tor gestatteten.
Ein größeren Rahmen hätten sich die Fans des AC Mailand für ihre bemerkenswerte Aktion kaum aussuchen können. Im Derby gegen Inter präsentierten sie nämlich eine Gänsehaut-Choreo mit starker Botschaft. Die Anhänger*innen der Rossoneri richteten drei Worte an die Ärzt*innen und Pfleger*innen der Region: „Milano non dimentica – Mailand vergisst nicht“.
Dem medizinischen Personal, das seit Beginn der Pandemie in der ersten Reihe steht, sollte so ein ganz besonderer Dank ausgesprochen werden. Das ist gelungen!
Man muss kein Fan des FC Bayern sein, um für das, was Arjen Robben in seiner Karriere geleistet hat, tiefsten Respekt zu empfinden. Der Niederländer war schließlich Profi durch und durch und kämpfte sich nach jeder noch so schweren Verletzung zurück auf das allerhöchste Niveau. Im vergangenen Sommer nun hatte der inzwischen 37-Jährige seine Karriere endgültig beendet. Aber erst jetzt wurde der Linksfuß bei seinem Heimatverein, dem FC Groningen, offiziell verabschiedet. Und die emotionalen Bilder, die dabei entstanden, lassen wohl keinen Fußballfan kalt.
Inzwischen ist fast ein Jahr vergangen, seit Diego Maradonas plötzlichem Tod. Der SSC Neapel, den der Argentinier zwischen 1984 und 1991 zu zwei italienischen Meisterschaften führte, erinnert daher in diesen Tagen mit einem Sondertrikot an den vielleicht besten Fußballers aller Zeiten.
Darauf ist Maradonas Antlitz hinter einem überdimensionalen Fingerabdruck zu sehen. Das Motiv soll das Erbe des Weltmeisters von 1986 an die nachkommenden Generationen symbolisieren. Das Jersey ist nicht nur eine tolle Würdigung, sondern auch ein echter Hingucker.
Wie sie es dorthin geschafft hatte, bleibt wohl ihr Geheimnis. Jedenfalls stand die junge Anhängerin nach dem Abpfiff des Duells zwischen Irland und Portugal plötzlich vor keinem Geringeren als Cristiano Ronaldo. Und der Superstar machte das kleine Mädchen im Anschluss an das biedere 0:0-Unentschieden zum glücklichsten Menschen in Dublin.
Denn der 36-Jährige nahm seine Bewunderin nicht nur in den Arm, sondern schenkte ihr auch sein Trikot. Das anschließende Leuchten in ihren Augen ließ darauf schließen, dass da gerade ein Traum wahr geworden ist. Der irische Fußballverband FAI bestätigte inzwischen auch, dass dem Mädchen keine Strafe drohe. Wie gnädig.