LIGABlatt
·15. November 2025
Fenerbahçe in der Länderspielpause: Tiefe Einblicke, intensives Training und klare Botschaften

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·15. November 2025

Fenerbahçe bereitet sich in der Spielpause intensiv auf die kommenden Schlüsselspiele vor. Die Gelb-Marineblauen, die den Abstand im Titelrennen zuletzt auf einen Punkt verkürzen konnten, stehen vor wichtigen Partien.
Um für die englischen Wochen gegen Çaykur Rizespor, Ferencváros und schließlich das Derby gegen Galatasaray gewappnet zu sein, setzte Trainer Domenico Tedesco auf eine Doppeleinheit im Training: Die erste begann im Fitnessraum mit Kraft- und Ausdauertraining, anschließend ging es für die verbliebenen Spieler auf den Platz. Das Team arbeitete an Aufwärm-, Schnelligkeits- und Koordinationsabläufen, darauf folgten Pass- sowie taktische wie individuelle Übungen. Die zweite Einheit beinhaltete ebenso ein intensives Kraft- und Koordinationstraining, während man die Vorbereitung mit weiteren Übungseinheiten abschloss, und währenddessen gab sich Trainer Tedesco in Samandıra die Ehre und nahm sich für die dortigen Journalisten Zeit. Dabei gab er bemerkenswerte Einblicke in die aktuelle Lage der Mannschaft, die allgemeine Entwicklung und taktische sowie personelle Fragen.
Tedesco über den Aufschwung
Zu Beginn betonte der Coach direkt, der jüngste Aufschwung hänge nicht mit einer einzigen Person zusammen, denn jeder hier in Samandıra habe "hervorragende Arbeit geleistet". Als das Trainerteam dort ankam, sei die Atmosphäre angespannt gewesen, doch sie hätten gesagt, dass sich "jeder Einzelne auf seine Aufgaben konzentrieren müsse", und dies hätten sie getan, wie er erklärte. Tedesco erzählte zudem über sich, dass er grundsätzlich niemals Ausreden suche, denn wenn sie verlieren würden, sei das sein Fehler. Er suche die Ursache immer zuerst bei sich selbst. Die Spieler müssten sich auf Dinge konzentrieren, die sie beeinflussen können. "Platzverhältnisse, Wetter oder Schiedsrichter können wir nicht ändern", betonte der Deutsch-Italiener.
Fokus statt Derby-Hype
Ein Thema mit hohem Interesse waren kaum verwunderlich die kommenden Spiele. Besonders das Derby gegen Galatasaray stand schon im Fokus, woraufhin Tedesco davor warnte, den Blick zu früh auf das Prestige-Duell zu richten. Derbys seien immer mehr als drei Punkte und moralisch sehr wichtig, so erklärte er gegenüber den Journalisten. Doch vor dem Galatasaray-Spiel hätten sie noch schwierige Aufgaben vor sich. Am nächsten Spieltag geht es gegen Çaykur Rizespor, daraufhin in der Europa League gegen Ferencváros. "Wenn wir zu früh über das Derby sprechen, verlieren wir den Fokus auf die vorherigen Spiele", sagte er weiter.
Angriff, Systeme, Optionen: Von Stürmer und Formationen
Auf die Frage nach einer möglichen Verpflichtung eines Zielstürmers à la Edin Džeko reagierte Tedesco klar, denn sie hätten nach dem Coach "definitiv kein Stürmerproblem". En-Nesyri presse wie eine Maschine und konnte sechs Tore erzielen, während Talisca trotz weniger Einsatzzeiten bereits mit fünf Treffern dastehe. "Jhon Durán kann als Zielstürmer agieren, während En-Nesyri mehr in die Tiefe geht. Es sind unterschiedliche Typen, aber wir sind sehr zufrieden", erklärte er. Tedesco betonte dazu, dass sein System verschiedene Formationen zulassen würde, auch wenn das 4-3-3 positiv wirke, könne ein Wechsel auf ein 4-4-2 immer eine Option sein. "Gegen Plzeň haben wir das erfolgreich umgesetzt."
Die körperliche Komponente
Ein weiteres Hauptthema war die körperliche Belastung der Spieler. Tedesco erklärte, dass seine Idee des Spiels starke physische Voraussetzungen erfordere. "Wir spielen alle drei Tage. Nur so kann man die nötige Kraft für unseren Fußball entwickeln", so der Trainer. Nach der Niederlage im Zagreb-Spiel sei ihnen klar geworden, dass sie sich auf ebendiese Punkte konzentrieren müssen. Zeitgleich sprach Tedesco über die Notwendigkeit von Rotationen im Kader: "Gelbsperren gehören immer dazu. Nelson Semedo wird das Rize-Spiel verpassen, aber wir haben Lösungen."
Vertrauen, Entwicklung und Ausblick
Abschließend erklärte Tedesco, wie wichtig für ihn das Vertrauen der Klubführung sei. Er sei "sehr glücklich mit der Zusammenarbeit". Das Vertrauen sei entscheidend – besonders in großen Vereinen. Zudem sehe er bei Jhon Durán eine wachsende Rolle: "Er macht gute Fortschritte. Bald kann er auf 50–55 Minuten gehen", so der Coach, und hängte an, dass dies der nächste Schritt sei.
Es wirkt, als hätte Tedesco klar verstanden, wie man den emotionalen Kessel in Istanbul runterdimmt, und zwar nicht mit einem halb garen Phrasenfeuer oder einer One-Man-Show. Der Deutsch-Italiener scheint sich wie jemand zu geben, der bodenständig ist, ein System im Kopf verfolgt und dabei ebenso begriffen hat, wie man die Stimmung, die Fitness und die Struktur gleichzeitig managt, was im Umfeld von Istanbul nicht immer einfach und kein Standard ist. Ob Domenico Tedesco auf der Erfolgswelle weiterhin reiten, die gute Stimmung aufrechterhalten und die Mannschaft in der Länderspielpause körperlich fit halten kann, wird sich in der folgenden englischen Woche herausstellen.
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