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·20. Oktober 2024
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Nach vier sieglosen Spielen durfte Alemannia Aachen am Samstag durch einen Lucky Punch in der 88. Minute bei Hansa Rostock erstmals wieder jubeln. Die Freude bei Trainer Heiner Backhaus über die drei Punkte war groß, zum Auftritt fand er allerdings klare Worte.
Er macht einen Luftsprung, ballte die Fäuste, ging ein paar Meter auf das Feld und jubelte in Richtung der mitgereisten Fans: Von Heiner Backhaus fiel mit dem Schlusspfiff einiges ab, nachdem sein Team zuvor viermal in Folge sieglos geblieben war und aus den letzten acht Partien nur einmal alle drei Punkte mitnehmen konnte. Doch so glücklich der 42-Jährige mit dem Last-Minute-Sieg durch einen Doppelpack von Strujic (16. / 88.) auch war, so unzufrieden zeigte er sich mit dem Auftritt seiner Mannschaft. "Ab der 15. Minute haben wir ein Spiel gemacht, das konntest du dir nur schwer angucken", fand er bei "MagentaSport" klare Worte. "Wir hatten Ballverlust über Ballverlust über Ballverlust und haben fürchterlichen Fußball gespielt." In der zweiten Halbzeit habe sein Team "lange Zeit" um das 1:2 gebettelt. "Man hatte das Gefühl, wenn einer ein Tor schießt, dann Rostock."
Am Ende nutzte die Alemannia eine Chance und nahm alle drei Punkte mit. "Dass du so ein Spiel gewinnst, da musst du schon übernatürliche Kräfte beschwören", meinte Backhaus und sprach von einem "glücklichen Sieg". Aber: "Am Ende fragt kein Mensch mehr, wie es dazu kam. Wir haben schon viel besser gespielt und haben verloren. Die Mischung macht es." Dass der Aachen-Coach nach Spielende heiser war, schrieb er der Stimmung im Stadion zu: "Die ist hier das Non plus ultra in der 3. Liga." So eine Lautstärke habe er "selten erlebt". Und das, obwohl der Tivoli ebenfalls zu den lautesten Stadien der Liga gehört.
Bentley Baxter Bahn kennt die Kulisse noch aus seiner Zeit in Rostock – und war am Ende "megaglücklich" die drei Punkte mitgenommen zu haben. "Das ist hier alles andere als selbstverständlich. Wer unsere Saison gesehen hat, weiß, dass wir echt gut Spiele abgeliefert, uns aber zu selten belohnt haben." Am Samstag war es genau andersherum. "Wir haben uns mit allem was wir hatten reingehauen. Riesenkompliment an die Jungs, die reingekommen sind. Die haben Energie gebracht."
Strujic stand indes über die kompletten 90 Minuten auf dem Platz und bezeichnete es als "unbeschreiblich, wenn man so kurz vor Schluss noch das Tor macht und gewinnt". In so einem schweren Auswärtsspiel sei das "unglaublich", so der Linksverteidiger, der die letzten drei Tore der Alemannia aus dem Spiel heraus erzielt hat. "Wir hatten einen guten Start, waren die bessere Mannschaft. Das Stadion war dann auch unruhig. Wir setzen dann am Ende einen Lucky Punch." Durch diesen springt die Alemannia in der Tabelle um gleich fünf Plätze nach oben auf Rang 10 und liegt nun vorerst drei Punkte vor den Abstiegsplätzen. Den Vorsprung weiter ausbauen kann der Aufsteiger am Mittwochabend im Heimspiel gegen Unterhaching. Dann allerdings ohne Bahn, der zum fünften Mal Gelb gesehen hat.