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·8. November 2025
Galatasaray legt beim TFF Beschwerde gegen TV-Rechteinhaber beIN Media ein

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·8. November 2025

Galatasaray hat beim türkischen Fußballverband TFF offiziell Beschwerde gegen den TV-Rechteinhaber beIN Media Group eingelegt. Der Rekordmeister wirft dem Broadcaster vor, in jüngsten Übertragungen keine „unparteiische und systematische“ Linie zu fahren, die gezielt gegen den Klub gerichtet sei und den Ruf des Vereins in der Öffentlichkeit beschädige. In der auf der Klub-Website veröffentlichten Erklärung ist von einem Rundfunkverständnis die Rede, das über individuelle Fehler hinausgehe und sich zu einer Haltung entwickelt habe, „die unseren Klub in der Öffentlichkeit diskreditiert“.
Der Verein beschreibt in seinem Schreiben, dass der Herausgeber der Trendyol Süper Lig, also die beIN Media Group, in ihren jüngsten Veröffentlichungen eine Linie verfolge, die sich gezielt an Galatasaray richte. Wörtlich heißt es, man habe „eine Politik der unparteiischen und systematischen Veröffentlichung festgestellt, die sich an unseren Club richtet“, wobei es sich nicht mehr um zufällige oder vereinzelte Fehler, sondern um ein Muster handeln solle. Dieses Rundfunkverständnis sei mit ‚Verlagsethik‘ und der Verantwortung des türkischen Fußballs, den Markenwert zu erhalten“ nicht vereinbar und deshalb sowohl für den Sender selbst als auch für die zuständigen Fußballbehörden ein ernst zu nehmendes Thema.
Im ersten Kritikpunkt greift Galatasaray die Darstellung von Cheftrainer Okan Buruk in den Übertragungen an. In den letzten Wochen seien Bilder des Trainers „manipulativ“ eingesetzt worden, um eine Figurenwahrnehmung zu erzeugen, die permanent mit Experten und Gutachtern diskutiert werde. Nach Ansicht des Klubs wird dadurch ein Bild konstruiert, das weit über neutrale Spielberichterstattung hinausgeht und bewusst eine bestimmte Stimmung transportiert. Der Verein spricht in diesem Zusammenhang von einem „klaren Verstoß gegen die Grundsätze der Gerechtigkeit und Unparteilichkeit bei der Veröffentlichung“ und sieht die persönliche Integrität seines Trainers angegriffen.
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Als zweiten zentralen Punkt führt Galatasaray die angebliche Ungleichheit bei den technischen Rundfunkstandards an. Bei Live-Übertragungen und Zusammenfassungen würden für verschiedene Teams unterschiedliche Kamerawinkel und Wiederholungsstandards angewendet, heißt es in der Erklärung. Nach Darstellung des Vereins deutet dies auf eine Übertragungslinie hin, die „weit vom Ziel gleichberechtigter Berichterstattung entfernt“ sei. Damit stellt der Klub nicht nur die Auswahl der Szenen, sondern auch die Art und Weise infrage, wie strittige Situationen, Emotionen und Schlüsselaktionen des Spiels für das Publikum aufbereitet werden.
Im dritten Beschwerdepunkt kritisiert Galatasaray die Personalpolitik und die Aktivitäten von beIN Media in den sozialen Netzwerken. Demnach habe der Sender bei der Besetzung von Funktionen Präferenzen gesetzt, die zu klaren Interessenkonflikten führen könnten. Zusätzlich werden Inhalte, die sich direkt gegen den Klub richten sollen, von offiziellen Social-Media-Kanälen des Unternehmens verbreitet. Aus Sicht des Vereins stellt dies die „Unternehmensneutralität ernsthaft infrage“ und widerspricht dem Anspruch, als offizieller Ligapartner alle Vereine gleichberechtigt zu behandeln. Die Vorwürfe reichen damit über die reine Spielübertragung hinaus bis in die Kommunikationsstrategie des Senders hinein.
Im vierten Punkt der Erklärung stellt Galatasaray klar, dass der Klub bereits konkrete Schritte eingeleitet hat. Man habe „eine offizielle Beschwerde beim türkischen Fußballverband eingereicht, um diese Verstöße zu untersuchen“, und zugleich eine schriftliche Warnung an die Leitung der beIN Media Group übermittelt. Gegenüber dem TFF fordert der Verein, dass eine Unparteilichkeitskontrolle der gesamten Verlagsorganisation eingeleitet, die Grundsätze gleichberechtigter Veröffentlichung wiederhergestellt und Disziplinarmaßnahmen gegen Verantwortliche angewandt werden. Sollte „die Verlagsorganisation diesen Ansatz fortsetzen“, kündigt der Klub an, vor der türkischen Wettbewerbsbehörde, der Medienaufsicht RTÜK sowie vor internationalen Rundfunkverbänden „alle notwendigen rechtlichen Schritte“ zu ergreifen.
Zum Abschluss der Erklärung betont der Galatasaray Sportklub, dass man den Prozess zur Entwicklung des türkischen Fußballs „auf fairer, respektabler und zuverlässiger Basis entschlossen verfolgen“ werde. Mit der Beschwerde gegen beIN Media sendet der Klub ein deutliches Signal an Liga, Medien und Verbände, dass er sich gegen jede Form aus seiner Sicht einseitiger Darstellung zur Wehr setzen will. Ob und in welchem Umfang der TFF auf die Forderungen reagiert und welche Konsequenzen die angekündigten rechtlichen Schritte nach sich ziehen könnten, dürfte die mediale und sportpolitische Agenda in der Trendyol Süper Lig in den kommenden Wochen maßgeblich mitbestimmen.
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