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·4. Oktober 2025

"Habe nicht gut aufgestellt": Wollitz trotz Sieg sehr selbstkritisch

Artikelbild:"Habe nicht gut aufgestellt": Wollitz trotz Sieg sehr selbstkritisch

Perfekte Englische Woche für Energie Cottbus! Auch gegen Alemannia Aachen gingen die Lausitzer am Samstag als Gewinner vom Platz, feierten damit den dritten Sieg in Folge und sind nun Tabellenzweiter. Dennoch war Trainer Claus-Dieter Wollitz sehr selbstkritisch. Vor Tolcay Cigerci zog er aber den Hut – erstmals überhaupt.

"Suche die Schuld nur bei mir selbst"

Im Mannschaftskreis direkt nach Spielende gab Wollitz zunächst noch den Feierbefehl, im Interview mit "MagentaSport" war von einer Feierstimmung beim 60-Jährigen dann aber nicht mehr viel zu spüren. Eher hätten man den Eindruck gewinnen können, Energie wäre als Verlierer vom Platz gegangen. "Ich habe nicht gut aufgestellt und keine gute Mischung gefunden. Das ist die Realität", zeigte sich der FCE-Coach überaus selbstkritisch und betonte: "Ich will die Schuld nicht bei irgendwelchen Leuten suchen, sondern lieber bei mir selbst." Sein Team habe durch seine Aufstellung keine Sicherheit gehabt und sich davon "auch ein Stück beeinflussen lassen".


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So hätten die Innenverteidiger "riesige Probleme" gehabt, was sich dann auch bei den beiden Gegentoren vor der Pause herausstellte. "Wir hatten keine Ordnung und kein gutes Passspiel." Generell habe seine Mannschaft nicht das gezeigt, was in der 3. Liga nötig sei. "Ich habe aber dann in der Halbzeit gesagt, ich nehme das auf meine Kappe. Aber vielleicht könnt ihr mich auch mal aus dieser Situation rausholen." Und das tat sein Team dann in der Tat, konnte Energie die Partie über Engelhardt (68.) und Cigerci (72.), der nach 22 Minuten bereits den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt hatte, doch noch drehen.

Wollitz sprach allerdings von einem "sehr, sehr glücklichen" Sieg. "Wenn es Unentschieden ausgegangen wäre, dann wäre es gerecht gewesen und ich hätte mich dem auch angeschlossen." Doch ob verdient oder unverdient: Am Ende steht der dritte Sieg in Folge, wodurch Energie sein zweites Etappenziel dieser Saison – auf 20 Punkte zu kommen – bereits nach dem 10. Spieltag erreicht hat. "Jetzt greifen wir die 30 Punkte an", so Wollitz.

Cigerci dankt Wollitz

Mann des Tages war einmal mehr Tolcay Cigerci, der einen Doppelpack schnürte und damit seine Saisontore sechs und sieben erzielte, nachdem er am Freitag erstmals Vater geworden ist. "Ich habe noch nie für einen Spieler den Hut gezogen, aber das habe ich heute gemacht, weil die ganze Situation mit seiner Frau, das hat sich alles ein bisschen rausgezögert", sprach Wollitz von einer "enormen mentalen Belastung", nachdem sich die Geburt etwas verzögert hatte. "Was der hier läuft, welche Verantwortung er übernimmt, wie er auftritt, wie er Fußball spielt und welchen Ehrgeiz er hat, da kann ich nur sagen: Chapeau!", zog Wollitz auch bildlich den Hut. "Ich bin dankbar, dass ich ihn begleiten darf und dass er für Energie Cottbus spielt."

Cigerci wiederum bedankte sich bei Wollitz für die Freiheiten der letzten Wochen: "Ich war drei Tage nicht hier, weil wir nicht wussten, wann es genau losgeht", berichtete der 30-Jährige, der mit seiner Familie in Berlin lebt. "Gott sei Dank ist alles gut gegangen. Aber es ist nicht normal, dass man nach drei freien Tagen direkt in der ersten Elf steht. Dafür kann ich meinem Trainer nur danken." Auch dafür, dass er zum Spiel nach Rostock am Dienstag erst am Spieltag anreisen durfte.

Ein Dankeschön richtete er aber auch an seine Familie: "Meine Frau ist noch im Krankenhaus, meine Schwiegereltern sind da, meine Eltern sind bei meiner Frau, und mein Bruder hat mich sogar heute auch noch hergefahren. Also, sehr emotional und ich bin glücklich über alles." In der Länderspielpause ist der FCE am nächsten Samstag zunächst im Landespokal beim FC Strausberg gefordert, ehe es in zwei Wochen nach Ulm geht. Zu den Spatzen wird der FCE als Tabellenzweiter fahren, dennoch will Wollitz weiter nur nach unten schauen. Satte zehn Punkte beträgt der Vorsprung auf Platz 17.

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