Hamann kritisiert Wirtz scharf: War der Liverpool-Transfer wirklich ein Fehler? | OneFootball

Der Wechsel von Florian Wirtz zum FC Liverpool steht zunehmend in der Kritik. Während seiner Zeit in Leverkusen konnte das Offensivtalent einen Marktwertsprung nach dem anderen verzeichnen. Seit seinem Wechsel ist er nun erstmals wieder näher an einer zweistelligen Millionensumme als an der Marke von 150 Millionen Euro.

Diese Entwicklung war auch Thema bei Triple - der Hagedorn Fußballtalk. Dort äußerte sich Sky-Experte Didi Hamann am Donnerstagabend sehr kritisch über die bisherigen Leistungen des deutschen Nationalspielers und stellte den Transfer grundsätzlich infrage.

Hamann sieht fehlenden Einfluss

Hamann machte deutlich, dass er bei Wirtz bislang keinen entscheidenden Einfluss auf das Spiel von Liverpool erkennen kann. Gerade in der Premier League seien andere Qualitäten gefragt als in der Bundesliga, so der ehemalige Nationalspieler. "Wir haben bald Weihnachten und der hat da bis jetzt noch kein Tor geschossen und noch kein Spiel entschieden. In der Premier League wird anders Fußball gespielt und da hat er bisher kaum oder gar keine Akzente gesetzt", sagte Hamann.

Aus Sicht des Experten habe Liverpool Wirtz verpflichtet, um in schwierigen Phasen den Unterschied zu machen. Genau das sei bislang ausgeblieben. "Liverpool hat einen Spieler für 140 Millionen Euro geholt, damit er eine Mannschaft, die in den Seilen hängt, mit ein zwei Aktionen aufwecken kann. Das hat er bisher nicht gemacht."

Zweifel an Wirtz’ Selbstvertrauen

Besonders deutlich wurde Hamann bei seiner Einschätzung zur aktuellen Verfassung des Offensivspielers. Beim Blick auf die Auftritte des gebürtigen Pulheimers habe er zunehmend Zweifel daran, ob Wirtz selbst noch an den Durchbruch glaubt. "Wenn ich ihn spielen sehe, habe ich ab und zu das Gefühl, dass er selbst gar nicht mehr dran glaubt, dass er sich da durchsetzen kann", erklärte Hamann.

Der frühere Profi legte anschließend nach und stellte den gesamten Wechsel infrage. Seiner Meinung nach habe sich Wirtz im Sommer "verwechselt". Das Engagement an der Anfield Road könnte sich am Ende als Missverständnis entpuppen.

Trotz der anhaltenden Kritik am deutschen Ausnahmetalent sollte man nicht vergessen, dass der Transfer bewusst von Liverpool getätigt wurde. Das Profil von Florian Wirtz muss nach langfristiger Beobachtung theoretisch ins System gepasst haben. Zudem ist klar zu erkennen, dass Wirtz versucht, Einfluss auf das Spiel zu nehmen. Ein Blick auf seine Statistiken bei Fotmob zeigt 22 herausgespielte Chancen bei nur einer tatsächlichen Vorlage. Der Wille ist also vorhanden, es fehlt bislang jedoch an Abnehmern.In einer Mannschaft, die über den gesamten Platz hinweg Schwächen zeigt, eine Diskussion nach der anderen auslöst und in einer bislang kaum gesehenen Formkrise steckt, wirkt es zumindest fragwürdig, einen einzelnen Spieler allein auf Basis solcher Eindrücke derart in den Fokus der Kritik zu rücken.

Für Wirtz bleibt damit der sportliche Druck dennoch hoch. Ein erster Treffer oder ein spielentscheidender Moment könnte die Debatte schnell drehen. Bis dahin wird die Kritik am Liverpool-Wechsel jedoch weiter lauter werden.

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