Hamburg im Check: Aufsteiger mit neuem Härtekurs | OneFootball

Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt der FC Augsburg den Hamburger SV in der WWK ARENA. Der Aufsteiger reist mit Rückenwind an: Vor der Länderspielpause erkämpften sich die Hanseaten einen Punkt gegen den Champions-League-Teilnehmer aus Dortmund. 

In der siebten Minute der Nachspielzeit brachte Joker Ransford Königsdörffer das Volksparkstadion zum Beben. Mit seinem präzisen Kopfball sicherte er dem HSV gegen den BVB einen wichtigen Zähler – und bestätigte gleichzeitig das gute Händchen von Cheftrainer Merlin Polzin bei dessen Einwechslungen.

Der 34-jährige Hamburger übernahm vor knapp einem Jahr das Traineramt, nachdem er zuvor bereits als Co-Trainer unter Tim Walter und Steffen Baumgart tätig gewesen war. Vom damals achten Tabellenplatz führte Polzin die Rothosen zurück in die Bundesliga – nach sieben Jahren Zweitklassigkeit, vier vierten Plätzen und zwei verlorenen Relegationen.

In der Bundesliga lautet das klare Ziel der Hamburger: Klassenerhalt. Dafür wurde die taktische Ausrichtung verändert. Statt dominantem Ballbesitzfußball, der in der Vorsaison noch den Aufstieg ermöglichte, setzt Polzin nun auf defensive Stabilität, hohe Disziplin und ein konsequentes Umschaltspiel. Ergänzt wird dieses Konzept durch den bekannten Kampfgeist, mit dem der HSV im Oberhaus bestehen will.

Umbruch in der Hansestadt

Der Sommer 2025 stand ganz im Zeichen des Wandels. Kapitän Sebastian Schonlau verließ den Verein, ebenso wie Torjäger Davie Selke, der mit 22 Treffern einen entscheidenden Anteil am Aufstieg hatte. Auch Robert Glatzel, in der Saison 2024/25 mit elf Toren erfolgreich, spielt in Polzins System derzeit nur eine Nebenrolle.

Glatzel steht damit sinnbildlich für den neuen Weg des HSV: Statt auf langjährige Führungsspieler und Ballbesitzfokus setzt Polzin zunehmend auf Neuzugänge und physische Präsenz. Der Kurs zeigt Wirkung. Mit neun Punkten rangiert der Aufsteiger aktuell auf Platz 15 – eine ordentliche Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt.

Besonders in den Vordergrund drängen sich dabei die Neuzugänge aus England. Der erst 18-jährige Verteidiger Luka Vušković, der von Tottenham Hotspur ausgeliehen wurde, hat sich schnell als Verstärkung erwiesen. Ebenso machen die beiden Arsenal-Zugänge auf sich aufmerksam: Sambi Lokonga steuerte bereits zwei Treffer zur Saison bei, während Fábio Vieira seit seinem Ankommen das Mittelfeld der Hamburger prägt.

Ein Blick auf die bisherigen Duelle macht den Augsburgern allerdings Mut: Von 14 Begegnungen gewann der FCA acht. Fünfmal ging der HSV als Sieger vom Platz, nur einmal teilten sich beide Teams die Punkte.