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·11. Oktober 2025

Hannover 96 und der künstliche Druck von außen

Artikelbild:Hannover 96 und der künstliche Druck von außen

Die Länderspielpause ist der perfekte Zeitraum für eine kleine Reflexion – und diese ist diesmal leider keine schöne. Nicht aufgrund des Unentschiedens in Fürth oder der gezeigten Leistung auf dem Platz, sondern wegen der schier gigantischen Erwartungshaltung einiger Fans und Medien, die somit einen künstlichen Druck erzeugen.

Leidtragende sind Spieler, Trainer und alle Stuff-Mitglieder von Hannover 96. Wenn ich Überschriften mit dem Titel „Ist Hannover 96 nicht reif genug für den Aufstieg?“ lese, wird mir ganz anders. Aus mehreren Gründen.

Grund Nummer 1: Hannover 96 hat den Aufstieg nie als offizielles Ziel ausgerufen. Sicherlich hat man als großer Traditionsverein die Ambition, in das Bundesliga-Oberhaus zurückzukehren. Allerdings darf man nicht vergessen, was in diesem Sommer alles rund um den Verein passiert ist – und das wissen auch die Verantwortlichen. Manche Medien und Fans sind sich dessen anscheinend weniger bewusst.


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Hannover 96 und der gigantische Umbruch im Sommer

Grund Nummer 2: Das führt mich direkt zum nächsten Argument – der gigantische Umbruch im Sommer! Nicht nur, dass Hannover 96 16 neue Spieler verpflichtet hat, die man erst einmal vereinen muss. Mit Zieler, Neumann, Halstenberg, Muroya und Tresoldi hat man auch etablierte Stammspieler verloren. Das System wurde also komplett auf links gekrempelt. „Erschwert“ wurde die Neuorientierung dadurch, dass ein neuer Trainer an Land gezogen wurden, der sich ebenfalls erst einmal mit Hannover 96 und dem Umfeld auseinandersetzen musste.

Es ist mir schleierhaft, wie manche Anhänger eine derartige Erwartungshaltung entwickeln konnten… Zumal die Vereine in der zweiten Bundesliga, auch wenn Köln und der HSV aufgestiegen sind, keine Laufkundschaft sind. Man denke an Schalke, Hertha, Düsseldorf oder Kaiserslautern.

By the way: In der zweiten Bundesliga sind acht Spieltage gespielt und Hannover 96 liegt mit 17 Punkten auf einem guten fünften Tabellenplatz. Der Rückstand auf die Spitzenposition beträgt läppische zwei Pünktchen. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass Titz das Team derart schnell und gut formen kann. Alle anderen Stimmen kann ich nicht verstehen.

Apropos Titz: Der Coach hat in seinen ersten 1700 Bundesliga-Minuten an der Seitenlinie der Roten einen Punktedurchschnitt von 2,13 erspielt! Der Vergleich mag angesichts der jungen Amtszeit etwas hinken, aber einen solchen Schnitt gab es in diesem Jahrtausend noch nie! Wir sollten also bitte die Kirche im Dorf lassen und geschlossen hinter unserer Mannschaft stehen!

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