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·27. Oktober 2025

Happy Place Cannstatt!

Artikelbild:Happy Place Cannstatt!

Die Aufregung um die Heavy Rotation von Sebastian Hoeneß war groß. Vor dem Spiel gegen Mainz. Die meisten waren sich sicher, dass das nicht gut gehen könne. Nach dem Spiel: Alles richtig gemacht. Und nebenbei hat der Trainer auch noch viele Spieler glücklich gemacht.

Auf seinen Spielmacher Alex Nübel verzichtete Hoeneß natürlich nicht. Eine klassische B-Elf war es gegen Mainz auch nicht: Unter den zehn neuen Spielern in der Startelf im Vergleich zum Spiel gegen Istanbul befanden sich mindestens vier potentielle Stammspieler. Trotzdem zeigt die Maßnahme den Mut von Hoeneß, Dinge duchzuziehen, von denen er überzeugt ist. Er entschied sich für seine Spieler, ihm waren das Binnenklima und die Entwicklung im Zweifel wichtiger als das Ergebnis. Das Spiel war dann auch zäh. Aber so tritt der VfB in den letzten Wochen auf – Ausnahme Wolfsburg: Er gewinnt Spiele, ohne richtig zu überzeugen. Verliert Spiele, ohne schlechter zu sein (wie zuletzt gegen Istanbul).


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Ob zäh oder nicht, das sieht man in der Tabelle nicht. Aber man sah am Sonntag vor allem viele glückliche Gesichter.

Dan-Axel Zagadou 400 Tage bestritt er verletzungsbedingt kein Bundesligaspiel. Wahrscheinlich alle drücken ihm die Daumen, dass er gesund bleibt. Auf dem Platz trat er meist sehr bossig auf, blieb auch gegen den schnellen Benedict Hollerbach immer Herr der Lage und war in beiden Strafräumen der kopfballstärkste Spieler. Dazu mit einigen gelungenen progressiven Pässen.

Chris Führich Kämpft seit einiger Zeit mit einer veritablen Formkrise. Gegen Mainz war er weniger hektisch als zuletzt und ein absoluter Aktivposten. Die Krönung natürlich: Sein Traumtreffer kurz vor dem Pausenpfiff. Auch ermöglicht durch einen guten Laufweg von Nikolas Nartey, der Führich dadurch den Raum öffnet.

Deniz Undav Kann man es jemand mehr gönnen als ihm, den entscheidenden Treffer zu erzielen? Er hatte verletzungsbedingt harte Wochen und aufgrund rassistischer Beleidigungen harte Tage zu überstehen. Auf dem Platz sah man seinen Ehrgeiz, das Spiel schnell und vertikal zu machen, auch wenn ihm nicht alles gelang. Sein 2:1: eiskalt, souverän vollendet. Einen Vollstrecker wie ihn kann der VfB in den nächsten Wochen gut gebrauchen.

Ameen Al-Dakhil Auch er mit vielen Verletzungsproblemen seit er beim VfB ist. Jetzt endlich gesund, blieb er doch meist außen vor. Zeigte aber gegen Mainz, dass er ein guter Innenverteidiger mit solidem Aufbauspiel sein kann.

Pascal Stenzel Für ihn war in der Saison oft kein Platz im Spieltagskader. Gegen Mainz als Schienenspieler aufgeboten, der seine Rolle intelligent interpretierte. Sein fehlendes Tempo war überhaupt kein Faktor. Fehlerlos in Defensive und Aufbau, sogar mit zwei auffälligen Offensivaktionen.

Glücklich konnten auch die Mainzer sein, dass der Notarzt-Einsatz im Gästeblock wohl gut ausging. Die Fankurven schwiegen minutenlang aus Respekt. Elfmeter-Torschütze Nadim Amiri fiel danach nichts Besseres ein, als provokant vor der Cannstatter Kurve zu jubeln. Auch wenn es nicht das erste Mal war: Schieben wir es auf das Adrenalin nach seinem Treffer. Er hat sich mittlerweile auch entschuldigt.

Nach der Heavy Rotation hat Hoeneß am Mittwoch beim Pokalspiel alle Möglichkeiten, was es auch für seinen Gegenüber Bo Henriksen nicht einfach macht: Wer spielt? In welchem System? Wir sind selbst gespannt.

Zum Weiterlesen: Sebastian ordnet seine Auswärtsreise nach Istanbul ein: „Nicht nur Frust am Bosporus”

Zum Weiterschauen: Die 3-teilige SWR-Serie „Rise & Fall“ über den VfB ist in der ARD Mediathek verfügbar. Neben den üblichen VfB-Legenden kommen auch Margit Mayer-Vorfelder und Reporterlegenden wie Jürgen Löhle, Oskar Beck und Oliver Trust zu Wort. Die konventionell gemachte, aber kurzweilige Serie bietet kaum Neues. Es geht einem jedoch ans Herz, die ganzen Highlights (und Lowlights) der letzten 50 Jahre zu sehen – vor allem, wenn man viele davon selbst live erlebt hat und sich seine persönlichen Erlebnisse und Eindrücke in Erinnerung ruft.

Sehr sympathisches Sportstudio-Porträt (Mediathek) von Maxi Mittelstädt, dessen Einsatz in Mainz fraglich ist.

Bild: VfB

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