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·25. August 2021
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Werder Bremen schreibt dieser Tage die wenigsten Schlagzeilen auf dem Sportplatz. Der andauernde Radikalumbruch infolge des Abstiegs hält das Umfeld der Hanseaten weiter auf Trab. Die Qualität der Mannschaft hat deutlich gebüßt, sodass Andreas Herzog geringe Erfolgsaussichten erkennt.
Das Ziel des direkten Wiederaufstiegs haben sie bei Werder immerhin gar nicht erst in den Mund genommen. Als Traditionsklub hatte vor dem Saisonstart dennoch nahezu jeder Experte die Grün-Weißen auf der Liste. Herzog, der mit dem Klub ganz andere Erfolge gefeiert hat, fehlt schon nach vier Spieltagen in Liga zwei die Fantasie. "Es muss schon viel passieren und es gehört verdammt viel Glück dazu, dass Werder wieder aufsteigt. Ich glaube nicht daran, aus meiner Sicht ist man sehr weit weg davon", sagt der Österreicher gegenüber Sport Bild.
Gegenüber Trainer Markus Anfang empfindet der einstige Werder-Regisseur regelrecht Mitleid, weil der Klub seine (auf dem Papier) besten Spieler abgeben muss, um wirtschaftliche Rahmenbedingungen für das Überleben in Liga zwei zu schaffen. Neben dem Transfermarkt sorgen aber auch die anstehenden Wahlen zum Aufsichtsrat für Unruhe rund um Werder. In Benno Möhlmann und Jörg Wontorra wurden die zwei prominentesten Anwärter vom Wahlausschuss nicht berücksichtigt (fussball.news berichtete).
Gerade der kritische TV-Moderator Wontorra hatte mit seiner geplanten Kandidatur ein großes Medienecho erzeugt. Mit seiner Nichtberücksichtigung hat Werder Bremen für manche Beobachter entschieden, dass in neuer Besetzung alte Politik gemacht werden soll. "Ich bin grundsätzlich Befürworter der Werder-Familie. Davon habe ich während meiner Zeit als Spieler profitiert. In den vergangenen Jahren war es aber zu ruhig, keiner wurde wachgerüttelt", sagt Herzog. "Es hätte viel früher Dampf reingehört, vielleicht hätte der Abstieg verhindert werden können", mutmaßt der über 300 Mal für Werder aktive Wiener.