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·18. September 2025
Hexenkessel-Garantie: Frankfurt heiß auf Auftakt in der Königsklasse

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·18. September 2025
Dino Toppmöller jonglierte den Ball locker wie zu besten Stürmerzeiten, während sich seine Spieler bei einem kleinen Sprintduell amüsierten. Beim Abschlusstraining vor dem heiß ersehnten Debütantenball im heimischen Hexenkessel herrschte bei Eintracht Frankfurt beste Stimmung, die erste Pleite der Saison schien schon nach wenigen Tagen weit in den Hintergrund gerückt zu sein.
Die SGE fiebert schließlich ihrer Champions-League-Rückkehr gegen Galatasaray Istanbul um Nationalspieler Leroy Sané am Donnerstag (21.00 Uhr/DAZN) entgegen. „Ich habe nur Positives von den europäischen Nächten in Frankfurt gehört“, berichtete Neuzugang Michael Zetterer, der Torhüter, viele weitere Profis und auch Toppmöller werden in der Königsklasse debütieren: Er freue sich „auf einen hoffentlich positiv emotionalen Abend für uns“.
Trotz der schmerzhaften Bundesliga-Niederlage bei Bayer Leverkusen (1:3) will Frankfurt mit breiter Brust auftreten. In den ersten beiden Ligaspielen überzeugte Toppmöllers Team, die Leverkusen-Pleite sei deshalb „kein Spiel, das uns komplett aus dem Konzept bringt“, sagte Kapitän Robin Koch.
Umso wichtiger, weil Galatasaray mit Sané und dem ehemaligen DFB-Kapitän Ilkay Gündogan Fans nach fünf Siegen aus fünf Spielen mit viel Selbstvertrauen nach Hessen reist. Einzig Victor Osimhen, einst Frankfurt-Schreck, war fraglich. Der Topstürmer, damals noch bei der SSC Neapel unter Vertrag, hatte die Champions-League-Premiere der SGE 2023 mit insgesamt drei Toren im Achtelfinale fast im Alleingang beendet.
Beim zweiten Königsklassen-Auftritt der Klubgeschichte setzt die Eintracht auf die knisternde Atmosphäre. „Der Support ist Wahnsinn, da brauchen wir uns nicht verstecken“, sagte Torwart Zetterer. Die Partie im Waldstadion verspricht ein emotionales Highlight zu werden.
Das belegt schon der Blick in die Geschichtsbücher: Beim ersten und bislang einzigen Duell der Klubs, die weit über die jeweiligen Stadtgrenzen hinaus für ihre heißblütigen Anhänger berüchtigt sind, erlebte Frankfurt 1992 ein Auswärtsspiel im eigenen Wohnzimmer.
Damals fluteten in der zweiten Runde des UEFA-Cups 30.000 Fans von Galatasaray das Frankfurter Waldstadion – bei 40.000 Zuschauern insgesamt. Bei Eintracht-Urgestein Dragoslav Stepanovic brannten sich die türkischen Anhänger mit „Raketen, Bengalos und mehr“ ins Gedächtnis. „Sie sind so emotional, geben alles, um ihrer Mannschaft zu helfen. Das war schon beeindruckend“, sagte der damalige SGE-Trainer.
In der Nacht vor dem Spiel habe seine Mannschaft damals „kein Auge zugemacht, weil die Gala-Fans vor unserem Hotel die ganze Zeit Lärm gemacht haben“ berichtete Stepanovic, beim Autogrammeschreiben im Stadion sei er am Zaun „fast erdrückt worden“.
Die Partie in Frankfurt endete torlos, das Rückspiel in Istanbul gewann Galatasaray mit 1:0. Und: Bei beiden Spielen stand Galas heutiger Erfolgstrainer Okan Buruk in der Startelf.