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·1. Juni 2025
Junge wild, LASK still: Rapids Frische zerlegt Favoriten

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·1. Juni 2025
Im letzten Spiel der österreichischen Bundesliga-Saison setzte sich Rapid Vienna im Play-off-Finale deutlich mit 3:0 gegen LASK Linz durch. Beide Teams gingen mit signifikanten Veränderungen und personellen Herausforderungen in die Partie, jeweils geprägt von einem Mix aus erfahrenen Leistungsträgern und jungen Spielern. Die Stimmung rund um den Verein war zuletzt von Euphorie und Erwartungsdruck geprägt. Nach mehreren Ausfällen rückten besonders bei Rapid die jüngeren Akteure weiter in den Mittelpunkt.
Rapid Vienna übernahm von Beginn an die Initiative und ging in der 31. Minute durch Guido Burgstaller in Führung. Die Mannschaft von Robert Klauß zeigte sich im Abschluss effizient und verteidigte kompakt gegen das Angriffsspiel von LASK, das trotz etwas mehr Ballbesitz nur selten gefährlich wurde. In der Schlussphase sorgte Matthias Seidl per Elfmeter (81.) für die Vorentscheidung, ehe Ercan Kara in der Nachspielzeit den Endstand herstellte.
Beide Mannschaften agierten physisch und sammelten jeweils vier Gelbe Karten, doch es blieb bei einer intensiven, aber kontrollierten Partie ohne Platzverweise.
Bei 48 Prozent Ballbesitz und 15 Torschüssen (sechs aufs Tor) stellte Rapid Vienna seine Offensivqualitäten unter Beweis. LASK Linz kam zwar auf 52 Prozent Ballbesitz, konnte daraus aber mit nur zwei gefährlichen Abschlüssen wenig machen. Beide Torhüter mussten nur jeweils zweimal ernsthaft eingreifen. Im Passspiel agierten beide Teams solide, wobei Rapid Vienna mit einer Erfolgsquote von 77 Prozent knapp die Nase vorn hatte.
Rapid Vienna setzte auf ein 4-2-3-1 mit Burgstaller als Zielspieler, flankiert von Seidl und Oswald. Die Mannschaft mischte gezielt junge Talente wie Vincze und Wurmbrand mit Routiniers wie Grgić. LASK Linz blieb dem eigenen 3-4-1-2 treu, wobei Zulj als Verbindungsspieler zwischen Mittelfeld und Angriff agierte. Trainer Markus Schopp musste im Saisonendspurt immer wieder auf wechselndes Personal setzen, was sich vor allem in der Offensive bemerkbar machte.
Guido Burgstaller erwies sich als zentrale Figur im Angriffsspiel von Rapid Vienna – mit einem Treffer, einem Assist und viel Präsenz im Strafraum. Bendegúz Bolla überzeugte mit hoher Passgenauigkeit und stabiler Defensive, während Nenad Cvetković defensiv kaum Fehler zuließ. Linksverteidiger Dominic Vincze zeigte erneut auffälliges Zweikampfverhalten, was sich in einer weiteren Gelben Karte niederschlug.
LASK musste die Abgänge und Leihgeschäfte der vergangenen Monate auffangen. Neuzugänge wie Coulibaly und Adeniran kamen zum Einsatz, doch den Linzern fehlte gegen die kompakte Rapid-Formation die Durchschlagskraft.
Beide Clubs sind traditionell von intensiver Fankultur und hohen Erwartungen geprägt. Bei Rapid Vienna führte die Rückkehr von Leichtigkeit und Selbstvertrauen zuletzt zu einer verbesserten Stimmung, allerdings bleibt der Druck weiterhin präsent. Trainer Klauß betont die Notwendigkeit von Demut und kontinuierlicher Entwicklung. Bei LASK Linz hat Schopp nach einem schwierigen Herbst Stabilität ins Team gebracht, setzt auf Zusammenhalt und Anpassungsfähigkeit trotz mehrfacher Kaderrotation und Abgänge.
Die Saison von Rapid Vienna war auch durch die Belastung aus nationalem und internationalem Wettbewerb geprägt, was den Kader und vor allem die jungen Spieler forderte. Hinsichtlich der nächsten Saison zeichnet sich ab, dass zahlreiche Leihspieler und Neuzugänge die Kaderzusammensetzung erneut verändern werden.