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·30. Oktober 2025

Kampfgeist, Chaos, Kontroversen: Kölns großer Abend gegen die Bayern

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Hendrik Broschart

30 Oktober, 2025

Köln kämpft wie die alten Römer, Bayern siegt wie gewohnt. Ragnar Ache brachte das Kölner Stadion erst zum Beben, doch dann lassen Schiedsrichterpech und Münchner Abgeklärtheit den Traum vom Fußballwunder platzen beim 1. FC Köln: Ein beeindruckender Abend für die Geißböcke.

In der laufenden Spielzeit konnte noch kein Team Rekordmeister FC Bayern München die Stirn bieten wie am gestrigen Abend der 1. FC Köln: Ein beeindruckender Abend für die Geißböcke.

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Eindrucksvolles Tifo am Pokalabend: „Des Römers Erbe bleibt bestehen- Köln wird niemals untergehen!“ (Photo by Lars Baron/Getty Images)

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Pokalnächte haben ihren eigenen Zauber. Sie entfachen die Leidenschaft der Fußball-Romantiker: Im Pokal schrieb der Fußball seine schönsten Geschichten. Hier wurden schon die Wundertaten von Drittligisten wie in der Vorsaison von Arminia Bielefeld zur Legende. Das Aufeinandertreffen zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Bayern München passte perfekt in dieses Muster. Es war ein Abend voller Emotionen, Wendungen und kleiner Dramen, wie sie nur der DFB-Pokal hervorbringen kann. Ein kämpfender Außenseiter, der sich mit Leidenschaft gegen die übermächtigen Bayern stemmte. Die Rückkehr von Torhüter Jonas Urbig ins Müngersdorfer Stadion. Und schließlich sorgte eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Tobias Welz und seinem Gespann für das Gesprächsthema des Abends.

Tapfere Römer bereiten Bayern ernsthafte Probleme

Um die Mannschaft vor dem Fight gegen die in der laufenden Saison übermächtig erscheinenden Bayern einzustimmen, tat der Support aus der Kurve in Müngersdorf sein Übriges. Dort spannten die Fans kurz vor Anpfiff ein Tifo, das bei den Spielern einen Nerv getroffen zu haben schien. Die Südkurve zierte das Abbild eines Römischen Soldaten mit gezücktem Schwert in Angriffstellung, geschmückt mit dem Wappen der Stadt Köln. Darunter das Banner:  “Des Römers Erbe bleibt bestehen – Köln wird niemals untergehen” Und die elf Kölschen Legionäre wurden den Ansprüchen, die so eine Inszenierung erweckt, mehr als gerecht. 

FCB-Coach Vincent Kompany schickte seine erste Garde aufs Feld, nachdem er am Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach noch rotiert hatte. Mit Superstar Harry Kane in der Spitze trat der Rekordmeister in Bestbesetzung an und bekam es mit einem 1. FC Köln zu tun, der von Beginn an keinerlei Ehrfurcht zeigte. Der Effzeh stellte sich der Herausforderung mit den Gästen in einem kampfbetonten Spiel Mann-gegen-Mann. Müngersdorf wurde gestern Abend phasenweise zu einer Gladiatorenarena. Auffällig war dabei vor allem Eric Martel, der als eine Art persönliche Leibgarde von Harry Kane agierte. Der 23-Jährige wich dem englischen Stürmer kaum von der Seite. Kölns Trainer Lukas Kwasniok hatte seine Mannschaft perfekt auf den Favoriten eingestellt. In den ersten 35 Minuten fehlte den Bayern sowohl die gewohnte Dominanz als auch die absolute Kontrolle über das Geschehen.

Erstes Tor von Ache lässt Müngersdorf beben

Das Tor von Ragnar Ache nach einer scharfen Hereingabe fiel zwar etwas überraschend, war angesichts des Spielverlaufs in der Anfangsphase jedoch absolut verdient. Der Angreifer, dessen Trainer nach dem Spiel gegen Augsburg noch eine fehlende Körperlichkeit attestiert hatte, setzte sich im Luftzweikampf gegen den robusten Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano durch und erzielte in der 31. Minute das 1:0. Es war Aches erster Treffer im Trikot des 1. FC Köln. Der Neuzugang aus Kaiserslautern hatte bereits in der ersten Pokalrunde entscheidenden Anteil am Weiterkommen, als er gegen Regensburg als Joker beide Treffer vorbereitete. Auch diesmal ging der Plan von Trainer Kwasniok auf, der besonders auf Standardsituationen vertraute. Köln nutzte jede Gelegenheit, den Favoriten bei ruhenden Bällen zu fordern und zeigte sich in diesen Momenten zielstrebig und entschlossen.

Ache selbst zeigte sich nach dem Abpfiff erleichtert: „Das war ein geiles Gefühl. Die letzten Wochen und Monate waren es nur Assists und keine Tore. Wenn man dann endlich das Tor schießt, dann ist man erleichtert“, sagte der Stürmer. Doch das Momentum der Kölner währte nicht lange. Der amtierende Tabellenführer schüttelte den Schock des Rückstands schnell ab und begann, das Spiel zunehmend an sich zu reißen.

Bayern kämpft sich zurück – mit tatkräftiger Unterstützung des Schiedsrichtergespanns.

Zwei gute Aktionen reichten dem FC Bayern aus, um die Partie noch vor dem Wechsel auf den Kopf zu stellen. Mitten in der Drangphase der Kölner zeigte der Favorit, warum er in Deutschland das Maß aller Dinge ist. Es brauchte einen Moment individueller Klasse, um den Spielverlauf zu drehen. In der 36. Minute marschierte Konrad Laimer dynamisch durch die Kölner Hälfte und legte quer auf Josip Stanišić, der zentral vor Ron-Robert Zieler zum Abschluss kam. Dabei stand jedoch nicht nur der Torschütze im Mittelpunkt, sondern auch das Schiedsrichtergespann um Tobias Welz. Zieler parierte den ersten Versuch stark, doch der Abpraller landete bei Luis Diaz, der den Ball aus einer klaren Abseitsposition über die Linie drückte. Das Tor hätte nicht zählen dürfen, wurde aber dennoch gegeben. Die Proteste der Kölner verhallten wirkungslos und der Ausgleich sorgte für hitzige Diskussionen auf dem Rasen und auf den Rängen.

Nur wenige Minuten später bestraften die Bayern die Gastgeber ein zweites Mal. Harry Kane setzte sich mit einem cleveren Körpereinsatz gegen seinen Manndecker Eric Martel durch und schlenzte den Ball aus spitzem Winkel unhaltbar ins Tor. Kurz vor der Pause hatten die Gäste das Spiel gedreht. Marius Bülter fand nach dem Schlusspfiff deutliche Worte: „Das ist extrem bitter. Vor allem, weil es auch nicht knapp Abseits war. Noch mehr ärgert mich, dass ich in der Halbzeit mit dem Schiedsrichter spreche und er mir erzählen will, er habe es sich in der Halbzeit nicht angeguckt und wolle mich ein Stück weit für doof verkaufen. Das nervt mich. Ich habe ihm ja schon auf dem Spielfeld gesagt, dass es Abseits war, und ihn dann in der Halbzeit noch einmal darauf angesprochen. Ich finde, man sollte dazu stehen.“

Leistungsunterschied wird in Halbzeit zwei deutlich

In der 64. Minute sorgten die Bayern für die Vorentscheidung. Mit einer Ecke von der linken Seite zirkelte Joshua Kimmich den Ball mit viel Effet in den Fünfmeterraum. Kölns Torhüter Zieler wurde dabei eng zugestellt und kam nicht mehr rechtzeitig an den Ball. Kane nutzte den Moment, stieg am höchsten und köpfte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor. Umringt von Tom Krauß und Martel setzte sich der englische Stürmer dennoch durch und schnürte seinen Doppelpack.

Der Rekordmeister spielte die Partie anschließend routiniert zu Ende. In der 72. Minute leistete sich Kölns Sebastian Sebulonsen einen folgenschweren Ballverlust. Aleksandar Pavlović schaltete schnell, zog über die rechte Seite an und fand im Zentrum Luis Diaz. Der Kolumbianer legte quer auf den einlaufenden Michael Olise, der überlegt einschob und damit den Endstand herstellte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war der Klassenunterschied deutlich sichtbar.

Kölns Trainer Kwasniok zeigte sich nach dem Spiel selbstkritisch und realistisch. „Wir haben dann Mann gegen Mann versucht, sie von unserem Tor wegzuhalten. 30 Minuten ist das ganz ordentlich gelungen. Dann kam das 1:1, dann das 1:2 innerhalb von drei, vier Minuten, und dann wurde es schwer“, sagte der FC-Coach.

Kwasniok: “Hatte Sorge, dass das Stadion auseinanderfällt”

Von diesem Pokalabend werden wohl nur die ersten 45 Minuten in wohliger Erinnerung bleiben, da ist sich Lukas Kwasniok sicher. Besonders die Phase rund um das Führungstor werde ihm im Gedächtnis bleiben: „Es hat uns ein wenig leidgetan um die Stimmung im Stadion, weil die in den Minuten um das 1:0 natürlich unglaublich war. Ich habe mir Sorgen gemacht, dass das Stadion auseinanderfällt. Aber am Ende gehen alle irgendwie zufrieden nach Hause. 1:4 hört sich hart an, aber wir sind nicht die Ersten, die am Ende von den Bayern den Hintern versohlt bekommen, weil sie einfach gut sind“, sagte der Kölner Trainer nach dem Schlusspfiff.

Für den FC Bayern war es der 14. Sieg im 14. Pflichtspiel der Saison. Das hat vor ihnen noch kein Team der Top-fünf-Ligen Europas erreicht. Zugleich waren es die ersten fünf Minuten in dieser Spielzeit, in denen die Münchner in Rückstand gerieten. Und kein Gegner hatte bislang so häufig auf das Tor der Bayern geschossen wie der 1. FC Köln mit ganzen 13 Abschlüssen. Zahlen, die verdeutlichen, dass die Kölner auch mit den mächtigsten Kräften des deutschen Fußballs mithalten können. Am Sonntag steht für die Mannschaft von Kwasniok bereits das nächste Spiel an. Dann empfangen die Domstädter den Mitaufsteiger Hamburger SV. 


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