„Kirche im Dorf lassen!“ – Hoeneß und Hainer reagieren auf Hype um Karl | OneFootball

Viele wollen Youngster Lennart Karl vom FC Bayern schon in der A-Nationalmannschaft sehen. Jetzt haben die FCB-Bosse Uli Hoeneß und Herbert Hainer Stellung dazu bezogen.

Lennart Karl begeistert mit seinen Leistungen beim FC Bayern und zuletzt in der deutschen U21 die Fans und Experten. Viele fordern schon, dass der 17-Jährige von Bundestrainer Julian Nagelsmann auch für die A-Nationalmannschaft nominiert wird – vielleicht sogar mit Blick auf die WM im Sommer.

Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß und FCB-Präsident Herbert Hainer haben nun zum Hype um Karl Stellung bezogen und versuchten, die Euphorie zu bremsen.

Hoeneß sagte bei einer Veranstaltung zum Thema Demenz im Museum des FC Bayern, gefragt nach einer möglichen Nominierung von Karl: „Das ist nicht unsere Aufgabe. Aber Lennart hat sensationell gespielt, wenn er gespielt hat.“

Hainer über Bayern-Youngster Karl: „Gebt ihm ruhig die Zeit“

Der Weltmeister von 1974 und 35-fache deutsche Nationalspieler weiter über Karl: „Man darf nicht vergessen: Er hat drei oder vier Bundesligaspiele gemacht. Ich kann mich noch entsinnen, als ich eine ganze Saison mit 20-Jahren gut gespielt habe, hat mich Bundestrainer Helmut Schön mal auf die Seite genommen und hat gesagt: ‚Herr Hoeneß, wenn Sie so weiterspielen, dann lade ich Sie zum nächsten Lehrgang mal ein.‘ Nach einem Jahr! Und bei uns ist es jetzt so, wenn einer drei Bundesligaspiele macht, dann wird der schon mit Messi vergleichen. Das ist schon ein bisschen übertrieben.“

Foto: IMAGO/Kirchner-Media

Hainer mahnte auch vor zu hohen Erwartungen an Karl und fügte an: „Da muss man auch die Kirche im Dorf lassen! Dem jungen Kerl muss man auch die Zeit geben, sich zu entwickeln. Denn ansonsten wird der so überfrachtet, von den Medien, von dem ganzen Umfeld. Der ist gerade mal 17 Jahre, das muss man sich mal überlegen. Insofern: Gebt ihm ruhig die Zeit.“